Unter dem Eis (Military Action Thriller) (German Edition)
Granaten und Explosivgeschossen feuerte aus den schwenkbaren Batterien heraus.
Das Feuer war so dicht, dass keiner der Elite-Kämpfer es wagen konnte, auch nur den Kopf zu heben, geschweige denn auf den Helikopter zu feuern.
Der Apache drehte anschließend ab und entfernte sich.
Vom Horizont her nährten zwei weitere Helikopter. Es handelte sich jedoch um leicht bewaffnete Transportmaschinen. Sie schwebten näher heran.
Laroche hatte den Funkverkehr abgehört.
Er aktivierte das Interlink, mit dem alle Teammitglieder untereinander verbunden waren. Jetzt noch Funkstille zu halten war sinnlos. Sie waren bereits entdeckt worden, schlimmer konnte es also kaum noch kommen.
„Die wollen eine Söldnertruppe absetzen und hier jede Schneeflocke einzeln umdrehen!“, rief der Franzose. „Wir müssen hier weg!“
„Nein!“, widersprach Ridge über das Interlink. Er wirkte erstaunlich besonnen. Gerade in kritischen Situationen blieben seine Nerven stahlhart. „Wir bleiben hier und warten, bis sie nahe genug herangekommen sind. Alles andere wäre Selbstmord.“
„Vielleicht hilft uns ja das Wetter!“, meinte Haller sarkastisch.
„Positiv denken, Mark!“, meinte Ina Van Karres.
„Ist das alles, was eine Psychologin dazu sagen kann?“, gab Haller zurück.
„Im Augenblick ist es wichtiger, dass ich meine MP7 bedienen kann!“, antwortete sie.
Die Transport-Helikopter setzten an verschiedenen Stellen zur Landung an.
„Sie versuchen uns einzukreisen“, meinte Alberto Russo.
Der Apache kehrte indessen noch einmal zurück und streute ziemlich großzügig sein tödliches Dauerfeuer.
Vielleicht setzte die andere Seite darauf, dass die OFO-Kämpfer ihre Deckung verließen und sich in heilloser Flucht zu retten versuchten.
Aber genau das taten die Männer und Frauen des Spezialteams der unter dem Kommando der Vereinten Nationen nicht.
Sie harrten aus.
Während des Beschusses herrschte ein ohrenbetäubender Lärm. Die Einschüsse waren ziemlich wahllos. Ein Flächenbeschuss. Eisbrocken wurden in die Luft geschleudert. Die acht Millimeter-Kanone des Apache wummerte unaufhörlich und die Granatwerfer Batterien sprühten Feuer. Teilweise waren die Einschüsse nur wenige Meter von einzelnen OFO-Kämpfern entfernt.
In diesem Feuersturm zu überleben war reine Glücksache.
Die Ergebnisse der Infrarotortung schienen wohl nicht eindeutig genug für einen präzisen Beschuss zu sein. Andererseits hatte die Besatzung des Apache offenbar doch aus irgendeinem Grund Verdacht geschöpft.
Augen zu und durch! , dachte Haller.
Irgendwann war es vorbei. Der Apache drehte ab. Offenbar war es jetzt Aufgabe von Bodeneinheiten, nachzusehen, ob etwas getroffen worden war.
Allerdings blieb er in der Nähe und patrouillierte hin und her.
„Jeder bleibt, wo er ist!“, meldete sich Ridge noch einmal über das Interlink.
Nach dem Ende des Beschusses hatte Haller im ersten Moment schon gedacht, er sei taub.
Aus verschiedenen Richtungen pirschten sich jetzt die Bodentruppen heran.
Nachdem die etwa drei Dutzend Bodenkämpfer sowie zwei gepanzerte schneetaugliche Fahrzeuge abgesetzt worden waren, gingen die Helikopter wieder in die Luft.
Von dort aus beobachteten die Besatzungen genau, was sich am Boden tat und würden jede Regung im Schnee sofort an die Bodentruppen weiter melden.
Die Söldner trugen ebenso weiße Tarnkleidung wie die Mitglieder des OFO-Teams.
Sie waren kaum zu sehen. Vorsichtig näherten sie sich und suchten dabei das Gebiet ab. Insbesondere dort, wo Einschläge durch Geschützfeuer zu sehen waren, hielten sie sich länger auf.
Quälend langsam gingen die Minuten dahin und sammelten sich zu Stunden.
Das Wetter wurde inzwischen immer schlechter.
Die Kälte war für die Mitglieder des OFO-Teams kaum noch auszuhalten. In den kalten Löchern weiter auszuharren war die reinste Folter. Und doch gab es keine andere Möglichkeit.
Sie warten nur darauf, dass wir hervorkommen, damit sie uns dann zur Strecke bringen können!, durchzuckte es Mark Haller.
Seine MP 7 war schussbereit.
Die Verbände des Gegners befanden sich bereits in Reichweite dieser Waffe, die zur Standardausrüstung der Omega Force One gehörte und bis zu 950 Projektile vom Kaliber 4,6 mm x 30 pro Minute verschoss.
Aber sie waren noch längst nicht nahe genug herangekommen.
Mark konnte sich nur zu gut ausmalen, was passierte, wenn jetzt ein Schuss fiel. Der Apache konnte dann seine schweren Waffen gezielt einsetzen. Er wusste in diesem Fall sehr
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