Unter dem Schutz des Millionaers
durchgelegenen Matratze zu Hause.
Dieser Gedanke jedoch brachte sie in die Wirklichkeit zurück, und sie setzte sich mit einem Ruck auf. Sie durfte sich nicht an solch einen Luxus gewöhnen. Bald würde sie wieder an einem Ort leben, wo sie Haushälterin und Assistentin der Haushälterin in einem war. Dort würde es keine Stereoanlagen von Bose geben, und ihr Gourmet-Dinner würde aus der Tiefkühltruhe kommen.
Sie stand auf und tappte über den weichen Teppich hinüber ins Bad. Solange sie bei Max wohnte, musste sie früher aufstehen, denn sein Haus lag weiter von ihrer Arbeitsstelle entfernt als ihr Apartment. Apropos Max – schon der Gedanke an ihn ließ die Schmetterlinge in ihrem Bauch starten.
Nichts da, ich habe bloß Hunger, sagte sie sich. Oder das Baby macht Morgengymnastik … Lilli duschte, dann ging sie nach unten und sah Max, der ein Headset aufhatte und telefonierte, während er im Wohnzimmer auf und ab lief. Er trug Joggingshorts, dazu ein ärmelloses Shirt, sodass seine körperlichen Vorzüge wie muskulöse Arme und durchtrainierte Beine bestens zur Geltung kamen. Ein kraftvoller, dynamischer Mann, der jetzt mit entschiedener Stimme zu seinem Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung sagte: „Richte Alex aus, dass wir im Inland zurzeit nicht expandieren werden. Zuerst müssen wir abwarten, was mit dem Dollar passiert.“
Als er Lilli bemerkte, hob er grüßend eine Hand. „Ja, ich weiß, dass Alex immer noch sauer ist, weil ich nun sein Vorgesetzter bin. Aber wir erfüllen beide eine wichtige Aufgabe. Ich bin eher der überlegte, kühle Typ, während er jemand ist, der oft überraschende, spontane Einfälle hat. Sag ihm, ich wäre der Meinung, dass wir die Dinge global betrachten müssen. Ich arbeite heute Morgen zu Hause. Heute Nachmittag komme ich in die Firma und lasse mir berichten. Danke. Bis später.“
Sofort wandte er sich Lilli zu. „Guten Morgen. Haben Sie gut geschlafen?“
Sie nickte. „Ja, vielen Dank.“
„Es gibt frisch gepressten Orangensaft für Sie. Mein Koch wird Ihnen jedes Frühstück bereiten, das Sie sich wünschen.“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich muss los, sonst komme ich zu spät zur Arbeit.“
Er runzelte die Stirn. „Sie müssen aber erst frühstücken. Was ist mit dem Baby?“
„Ich esse in der Praxis etwas. Dort gibt es immer frische Früchte und Bagels im Aufenthaltsraum“, erwiderte sie.
Max sah sie missbilligend an. „Das ist aber keine vollwertige Ernährung.“
„Ich glaube nicht, dass es dem Baby an irgendetwas fehlt. Ich nehme die vorgeschriebenen Vitaminpillen.“ Max kam auf sie zu, und sie wäre am liebsten geflohen. Es kostete sie Mühe, ihm weder in die Augen noch auf seinen sinnlichen Mund zu schauen, ganz abgesehen von seinen kraftvollen Schultern, der breiten, muskulösen Brust, dem flachen Bauch … Lilli errötete und trat einen Schritt zurück. „Ich sollte besser gehen. Bis später.“
„Die Sachen aus Ihrem Apartment dürften hier sein, wenn Sie von der Arbeit kommen“, sagte er.
Lilli blieb abrupt stehen. „Wie bitte?“
„Ich habe veranlasst, dass man Ihre Sachen zusammenpackt und herbringt. Das, was doppelt vorhanden ist, zum Beispiel Ihre Möbel, Geschirr, Bettwäsche und so weiter, werden wir einlagern. Die Sachen für das Baby kommen ins Kinderzimmer.“
Verwirrt schüttelte sie den Kopf. „Aber wo ist denn das Kinderzimmer?“
„Direkt gegenüber Ihrem Schlafzimmer“, erklärte er. „Ich habe eine Innenarchitektin beauftragt, sich mit Ihnen in Verbindung zu setzen, damit es nach Ihren Wünschen eingerichtet wird.“
Erneut schüttelte sie den Kopf. „Habe ich eigentlich jemals zugestimmt hierzubleiben?“
„Gab es denn eine andere Wahl?“, fragte er zurück.
Sie seufzte, verärgert darüber, dass er schon wieder recht hatte. „Sie hätten mir immerhin ein wenig Zeit geben können, damit ich mich an die Vorstellung gewöhne. Außerdem hätte ich meine Sachen auch selbst packen können.“
„In Ihrem Zustand?“
„Ich bin völlig gesund. Frauen bekommen schon seit Jahrtausenden Kinder. Früher war es normal, dass Frauen ihre Feldarbeit unterbrachen, um zu gebären, und wenig später kehrten sie zu ihrer Arbeit zurück.“
„Ich werde aber keine Feldarbeit dulden, Punkt“, gab er zurück. „Die Möbelpacker sind in Windeseile fertig. Wir beide sind uns doch einig, dass Sie hier wohnen werden, bis wir einen sicheren Ort für Sie und das Baby gefunden haben. Und das wird Monate
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