Unter dem Schutz des Millionaers
Also ging ich mit ihm aus. Wir gingen in einen Klub … In so einem Klub war ich bis dahin noch nie. Wenn ich es gewusst hätte, dann hätte ich mich geweigert. Es … wurde viel getrunken … Pärchen bildeten sich … es ging irgendwann ziemlich wild zu. Da wollte ich gehen, aber Tony bat mich, noch mal mit ihm zu tanzen, und bestand darauf, mir noch einen Drink zu bestellen. Ich gab nach, obwohl mich das Ganze um mich herum anwiderte, und bestellte ein Mineralwasser.“
Max, der mittlerweile ahnte, worauf die Geschichte hinauslief, schaute grimmig, als er fragte: „Und dann?“
Sie biss sich auf die Unterlippe. „Er muss mir etwas in den Drink getan haben. Plötzlich wurde alles bunt, ich begann zu tanzen, mit wildfremden Leuten, Männern, Frauen … Danach weiß ich nichts mehr. Stunden später wachte ich auf, und Tony hatte offensichtlich …“
Fassungslos begriff Max, was geschehen war. Wie konnte sein Bruder so etwas tun? „Er hat ohne deine Einwilligung mit dir geschlafen?“
Lilli schloss die Augen und nickte. „Ich hatte ihm zuvor gesagt, dass ich noch nicht wieder bereit sei, mit ihm ins Bett zu gehen, und abwarten wolle, wie sich die Dinge zwischen uns entwickeln. Nach dieser Nacht habe ich den Kontakt zu ihm vollständig abgebrochen, weil ich ihm nicht mehr vertrauen konnte.“
„Bitte sei mir nicht böse – aber ich muss das fragen“, begann er vorsichtig.
„Was?“, fragte sie irritiert.
„Bist du … bist du sicher, dass es Tony war, der dich …“
„Wie meinst du das?“
„Nun, du hast mir erzählt, dass es in dem Klub wild zuging. Ich nehme an, Partnertausch war da nichts Seltenes …“
„Ich habe nicht …“, fuhr sie auf.
Er machte eine beruhigende Handbewegung. „Das glaube ich ja auch nicht, aber du warst unter Drogen, Lilli. Bist du sicher, dass Tony es war, der …“
„Ja, natürlich.“
„Und was macht dich so sicher?“
Sie zögerte. „Er …“
„Ja?“
„Er war jedenfalls da. Er … er lag im Durchgang zwischen zwei Zimmern. Völlig zugedröhnt wahrscheinlich.“
Max nickte. „Ich verstehe.“ Bitterkeit stieg in ihm auf. Er war so wütend, dass er am liebsten etwas zertrümmert hätte.
Doch er atmete tief durch, zügelte seine Wut und konzentrierte sich auf Lilli. „Es tut mir sehr leid, dass Tony dir so etwas angetan hat. Ich habe versucht, ihn von der schiefen Bahn abzubringen, aber er wollte nicht auf mich hören.“ Er umfasste zärtlich ihr Kinn mit einer Hand, sodass sie ihn ansehen musste. „Ich verspreche dir, dass ich so etwas niemals tun würde.“
Tränen schimmerten in ihren Augen. „Das musst du mir nicht versprechen, denn ich weiß es auch so.“
Max begriff, dass er Lilli verführen musste. Es war lange her, seit sie sich einem Mann hingegeben hatte, und er würde alles tun, um ihr zu zeigen, dass sie eine begehrenswerte, leidenschaftliche Frau war, die es verdiente, den höchsten Gipfel der Lust zu erklimmen. Und als ihr Ehemann würde er dafür sorgen, dass niemand es jemals wieder wagte, sie zu verletzen.
11. KAPITEL
Lilli nahm an, dass Max sofort mit ihr ins Bett gehen würde, wenn er erfuhr, dass der Arzt gesagt hatte, dass alles in Ordnung war. Doch stattdessen führte er sie elegant aus und wählte dafür das beste Restaurant, das Las Vegas zu bieten hatte. Es gehörte zu einem der Resorts im Firmenbesitz von Megalos-DeLuca. Da das Kindermädchen zu Hause auf David aufpasste, konnte Lilli den Abend unbeschwert verbringen.
Das luxuriöse Dachgartenrestaurant bot einen atemberaubenden Blick auf die Skyline von Las Vegas. „Das ist ja wunderschön“, sagte Lilli zum wiederholten Mal, nachdem sie ihr exklusives Dinner beendet hatten. „Du hast mich wirklich überrascht, Max.“
„Ich fand, wir beide haben uns einen gemeinsamen Abend verdient“, bemerkte er lächelnd. „Immerhin haben wir das Hochzeitsdinner sausen lassen.“
„Wegen David“, erwiderte sie lachend. Max saß ihr gegenüber. Er trug einen schwarzen Anzug, ein schwarzes Hemd und eine schwarze Krawatte und wirkte geheimnisvoll und gefährlich. Lilli spürte die Anziehungskraft, die zwischen ihnen bestand, mit jeder Faser ihres Körpers. Allein der Gedanke daran, wie dieser Abend vermutlich enden würde, erregte sie.
Sie warf einen Blick auf die leeren Nachbartische, dann schaute sie wieder auf die nächtliche Skyline. „Die ganze Stadt ist erleuchtet und funkelt und glitzert“, sagte sie.
„Das stimmt“, antwortete er und schenkte ihr noch
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