Unter dem Schutz des Millionaers
Kindermädchen zu engagieren. Lilli widersprach zuerst, doch irgendwann war die Vorstellung, mal wieder eine ganze Nacht lang durchschlafen zu können, zu verlockend.
Max und Lilli schliefen weiterhin in getrennten Zimmern. Max war außerdem nur selten zu Hause, sondern arbeitete meistens. Zuerst nahm Lilli seine Abwesenheit vor lauter Stress gar nicht wahr, aber irgendwann wurde sie nervös. Je mehr sie darüber nachdachte, desto stärker kam ihr zu Bewusstsein, dass Max sie seit Wochen nicht mehr berührt hatte. War sein Verlangen nach ihr schon verschwunden? War sie jetzt, da sie Mutter war, nicht mehr attraktiv für ihn? Der Gedanke verletzte sie sehr.
Eines Abends entschloss sie sich, auf Max zu warten. Mit einem Glas Wein – dem ersten seit zehn Monaten – machte sie es sich im Dunkeln auf dem Sofa gemütlich und probte im Stillen, was sie zu Max sagen wollte, wenn er nach Hause kam. Sie hatte sich schön gemacht und trug ein seidenes Trägertop zu einem fließenden blauen Rock, der ihr das Gefühl gab, ganz Frau zu sein. Sogar etwas Make-up hatte sie aufgelegt.
Als es spät und später wurde, knipste sie die Tischlampe an und begann, in einer Architekturzeitschrift zu blättern. Es wurde neun Uhr, dann halb zehn, dann zehn Uhr, doch Lilli war entschlossen, auf Max zu warten.
Um kurz vor halb elf betrat Max das Haus. Er rieb sich den schmerzenden Nacken. Diese Überstunden waren nichts für ihn. Aber er hatte keine andere Wahl, denn er konnte den Abend nicht zu Hause verbringen, weil es nun, da Lilli die Geburt hinter sich hatte, keinen Grund mehr gab, weshalb er nicht mit ihr schlafen sollte.
Doch er wusste genau, dass es höchst unsensibel gewesen wäre, genau das zu tun, bevor sie sich vollständig erholt hatte. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als sich von ihr fernzuhalten. Seufzend löste er seine Krawatte und öffnete ein paar Hemdknöpfe. Aus dem Augenwinkel sah er, dass im Wohnzimmer Licht brannte. Er fand Lilli schlafend auf dem Sofa, die Arme um ein dickes Sofakissen geschlungen.
Verlangen stieg in ihm auf, und, verdammt noch mal, er war selbst schon eifersüchtig auf das blöde Kissen.
Lillis Rock war hochgerutscht und entblößte ihre schlanken Beine bis zum Oberschenkel. Ihr Top schmiegte sich an ihre Kurven, und eine blonde Haarlocke ringelte sich über ihrer Wange.
Lilli sah so verführerisch aus, dass er all seine Selbstbeherrschung brauchte, um sie nicht einfach in sein Schlafzimmer zu tragen. Stattdessen strich er ihr nur zärtlich die seidige Haarlocke aus dem Gesicht.
Mit einem kleinen Seufzer öffnete sie langsam die Augen. Schlaftrunken sah sie zu Max auf, und er fand sie so sexy wie noch nie. „Hallo“, sagte sie weich und richtete sich auf. „Ich muss eingeschlafen sein.“
Er nickte. „Du hast dich schick gemacht. Irgendwelche Pläne?“
Sie errötete und strich sich das Haar aus dem Gesicht. „Ich habe auf dich gewartet.“
Überrascht setzte er sich neben sie aufs Sofa. „Warum? Ist irgendetwas mit David? Gibt es ein Problem mit dem Kindermädchen?“
„Nein, Maria ist großartig. David geht es prima“, fügte sie hinzu und machte eine kleine Pause, ehe sie hinzusetzte: „Obwohl ich es gern hätte, dass du etwas mehr Zeit mit ihm verbringst.“
„Gern. Ich wollte dir und dem Kleinen nur Zeit geben, sich aneinander zu gewöhnen.“
Sie biss sich auf die Unterlippe und sah zu ihm auf. „Hast du dich deswegen so von mir zurückgezogen?“
„Du bist rund um die Uhr mit David beschäftigt. Das ist normal am Anfang. Alles ist neu und ungewohnt. Außerdem musst du dich von den Strapazen der Geburt erholen.“
Sie sah ihn weiterhin an, als wartete sie noch auf etwas. Als es nicht kam, fragte sie: „Bist du sicher, dass das der einzige Grund ist?“
Er runzelte die Stirn. „Was für einen Grund könnte es sonst geben?“
„Ich … ich weiß nicht, ob du vielleicht lieber nicht verheiratet wärst. Denn …“ Sie brach ab, doch dann hob sie energisch das Kinn. „Denn es könnte ja sein, dass du mich nicht mehr haben willst.“
Erschrocken sagte er: „Das meinst du nicht ernst, oder?“
„Doch“, erwiderte sie kleinlaut. „Du hast mich seit Wochen nicht mehr angefasst. Du bist nie zu Hause. Was sollte ich denn sonst denken?“
„Dass ich kein Mistkerl bin, der dich zum Sex zwingt, wenn du noch nicht bereit dafür bist“, antwortete er. „Ich gestehe dir hiermit, dass ich mich kaum beherrschen kann, wenn ich mit dir im selben Raum
Weitere Kostenlose Bücher