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Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)

Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition)

Titel: Unter dem Weihnachtsbaum in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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bereit für ein neues Zuhause. Mittlerweile müsstet ihr sechs Wochen alt sein. Jedenfalls alt genug, was mich betrifft.”
    Die Versorgung der Welpen hielt sie nicht lange auf. Anschließend ging sie ins Kaminzimmer und setzte sich auf das bequeme Sofa. Das einsame Sofa. Sie wollte nicht früher als geplant fahren; sie wollte ihm Zeit geben, damit er sie noch antraf, wenn er nach Hause kam. Und während sie sich im Kaminzimmer umschaute, fiel ihr auf, dass es so karg wirkte. Zumindest im Vergleich zum Farmhaus, das vor lauter Essen, Dekorationen, Menschen, Lachen und Glück schon fast aus den Nähten platzte.
    Sie machte Feuer, um es einladender für ihn aussehen zu lassen. Aus einer Laune heraus ging sie dann in die Garage, wo sie die Schränke durchstöberte, die an den Wänden der Dreiergarage aufgereiht waren. Sie lächelte. Nathaniels Mutter machte ihr die Sache jedenfalls leicht. Ein ganzer Schrank war mit Kartons gefüllt, alle fein säuberlich beschriftet. Sie überging die mit der Aufschrift „Verzierungen”, öffnete jedoch eine andere. Und eine weitere. Und dann noch eine.
    Sie hatte wirklich nur die Absicht, für Nate einen Hauch von Weihnachten ins Haus zu bringen, selbst wenn es bloß für eine Nacht war oder einen Morgen. Als Erstes wählte sie einen Tafelaufsatz für diesen langen Eichentisch in der Küche aus. Dann entschied sie sich für zwei dicke glitzernde Kerzen in einem Bett aus künstlichen Stechpalmen. Als sie die auf dem Sofatisch platzierte, dachte sie, dass es eine Menge frischer Sachen und Pinienduft gäbe, wenn sie das Haus richtig dekorieren würde. Und das Aroma heißer Schokolade und Plätzchen.
    Als sie wieder in die Garage zurückging, zog sie sich die Jacke über, und schon bald hatte sie eine Girlande für den Kaminsims gefunden, Weihnachtsstrümpfe nebst Sockenständern aus Messing, dann drei etwa dreißig Zentimeter hohe Nussknacker, die sie in einer Ecke gruppieren konnte. Später fand sie dann noch einen großen Korb mit einer Mischung aus roten Keramikäpfeln und riesigen Tannenzapfen, sowie einen Weihnachtsstern mit kleinen glitzernden Lichtern. Das wiederum brachte sie auf eine andere Idee, und als sie in einem Karton ein paar Baumlichter fand, trug sie sie ins Haus, um damit die Zimmerpflanzen zu schmücken – zwei große Birkenfeigen, ein paar Philodendren und Efeu. Dann band sie noch dicke rote Samtschleifen an die Rückenlehnen der Küchenstühle.
    Einem Karton, auf dem „Weihnachtsgeschirr“ stand, konnte sie einfach nicht widerstehen. Sie fand darin ein paar festliche Teller und Tassen. Also stellte sie den Ofen an und sah sich in der Speisekammer um. Sie musste lachen. Hatte sie nicht gesagt, dass sie nicht herumstöbern würde? Nun, ganz offensichtlich kam Nathaniel nicht sehr oft dazu, etwas zu backen. Und wer weiß, wie lange dieser Behälter mit dem Mehl schon dort stand? Der braune Zucker war hart wie ein Ziegelstein. Aber er hatte Butter, Zucker und M&Ms. Es dauerte keine halbe Stunde, da hatte sie bereits einen Teller mit Pseudo-Schokochip-Plätzchen gezaubert. Sie fand Kakaopulver, das sie in zwei Tassen füllte und mit zwei Löffeln versah, sodass sie nur noch aufgefüllt werden mussten. Wahrscheinlich lag es in ihrer DNA, aber sie deckte die Plätzchen auf dem Festtagsteller mit Plastikfolie ab.
    „Weihnachten für einen Tag”, sagte sie sich erfreut.
    Dann vergewisserte sie sich, dass in der Garage alle Schachteln wieder gut verstaut waren, und warf einen Blick auf die Uhr. Schon kurz vor elf, und sie musste am nächsten Tag früh aufstehen, um zu arbeiten. Aber sie brauchte keine Sekunde, um ihre Entscheidung zu treffen. Schließlich findet ein Mädchen nicht jeden Tag einen Freund mit Format. Also schaltete sie die Lichter im Haus aus, zog sich die Stiefel aus, legte sich eine Decke über die Beine und lehnte sich vor dem Feuer auf dem Sofa zurück. Und schlief auf der Stelle ein.

6. KAPITEL
    N ate fühlte sich körperlich müde und emotional erschöpft. Die Stute hatte ihr fünf Monate altes Fohlen bereits verloren, als er zu den Bledstone-Stallungen kam, und sie war völlig verängstigt.
Außer sich
wäre wohl das bessere Wort. Es gab Hinweise darauf, dass das Pferd an einer Krankheit litt, die die Fehlgeburt verursacht hatte, obwohl Nate sie untersucht hatte, bevor sie gedeckt wurde. Damals war sie in einer guten Verfassung gewesen. Weil er nicht da sein würde, um die Sache weiter zu verfolgen, rief er Dr. Conner, den Tierarzt in Eureka an.

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