Unter funkelnden Sternen
einziges Mal erwähnt. Sie hatte nicht einmal gewusst, dass Margo und Jeff noch mit ihm befreundet waren. Verwirrt schüttelte Caira den Kopf. „Margo hat kein Wort darüber verloren, dass du kommst.“ „Mir hat sie auch nicht erzählt, dass du hier bist, falls es dich tröstet“, erwiderte Rafe scharf. „Das tut es nicht“, versicherte sie ihm. „Sicher, es ging ihr in letzter Zeit nicht so gut, aber …“
„Lass uns später darüber reden“, unterbrach er sie mit einem vielsagenden Blick auf Daisy, bevor er sie wieder ansah, doch Caira setzte sich darüber hinweg.
„Ich finde, wir sollten es jetzt klären, Rafe …“
„Caira, bitte!“, ermahnte er sie schroff.
Wütend fragte sie sich, ob er schon immer so herablassend und ignorant gewesen war. Ja, wahrscheinlich, überlegte sie ironisch. Ich war damals nur zu naiv und verliebt, um es zu merken.
Aber das war sie jetzt nicht mehr, und deshalb würde sie es sich auch nicht gefallen lassen.
„Ich habe keine Ahnung, was du mit Margo und Jeff abgesprochen hast“, sagte sie scharf. Allerdings würde sie es herausfinden, wenn sie das nächste Mal mit ihrer Schwester telefonierte! „Aber da sie offenbar noch in England sind, kannst du auf keinen Fall hierbleiben.“
Rafe runzelte die Stirn. „Und wohin soll ich deiner Meinung nach gehen?“
Am liebsten hätte sie ihm gesagt, er solle sich zum Teufel scheren. Als sie das eisige Funkeln in seinen Augen sah, überlegte sie es sich jedoch anders. „In ein Hotel natürlich.“
„In Cannes findet gerade das Filmfestival statt. Glaubst du allen Ernstes, ich würde irgendwo ein Zimmer bekommen?“, neckte er sie.
„Ich … das Filmfestival?“, wiederholte Caira langsam.
„Deswegen bin ich in Frankreich“, erklärte er. „Mein Film wurde in mehreren Kategorien für die Goldene Palme nominiert.“ Lässig zuckte er die Schultern. „Als Regisseur muss ich mich dort blicken lassen.“
Natürlich, das Filmfestival, überlegte sie. Da Rafe schon bei der Oscarverleihung abgeräumt hatte, lag es nahe, dass sein Film auch für die Goldene Palme nominiert war.
„Cannes liegt ein gutes Stück entfernt“, beharrte sie.
„Und?“
„Also muss es unterwegs noch freie Zimmer geben. Es wäre sowieso viel praktischer, als wenn du immer von hier aus in die Stadt fahren musst“, wandte Caira ein.
Ärgerlich presste Rafe kurz die Lippen zusammen. „Nett von dir, dass du für mich planst, Caira“, bemerkte er sarkastisch, „aber ich bin schon seit Stunden unterwegs und habe keine Lust, weiter darüber zu diskutieren. Erst mal möchte ich mich im Pool abkühlen. Was meinst du, Daisy-Maus, wollen wir beide schwimmen gehen?“ Liebevoll lächelte er die Kleine an, die sofort begeistert zustimmte. „Scheint so, als wärst du überstimmt, Caira“, fügte er lässig hinzu, als er Daisy absetzte, die gleich seine Hand nahm, um ihn in Richtung Swimmingpool zu ziehen.
„Aber …“
„Keine Chance, Caira“, meinte er leise. Dann ließ er Daisys Hand los, um sich das Poloshirt über den Kopf zu ziehen.
Beim Anblick seines gebräunten, durchtrainierten Oberkörpers wurde ihr Mund ganz trocken, und ihr Herz begann wie wild zu pochen. Vor acht Jahren hatte sie jeden Zentimeter seines fantastischen Körpers gekannt – seine breiten Schultern, die muskulöse Brust, den flachen Bauch und …
Und noch immer war er perfekt. Rafe hatte nicht ein Gramm Fett zu viel. Herausfordernd funkelte er sie an, während ein spöttisches Lächeln seine Lippen umspielte. Offenbar wusste er ganz genau, wie sein Anblick auf sie wirkte.
Dieser Mistkerl! Das hatte er mit Absicht gemacht. „Rafe!“, stieß Caira entsetzt hervor, sobald er aufreizend langsam den Reißverschluss seiner Jeans zu öffnen begann. Betont unschuldig zog er die Augenbrauen hoch. „Stimmt etwas nicht, Caira?“
Und ob etwas nicht stimmte!
Damals waren sie nicht gerade freundschaftlich auseinandergegangen. Und seitdem hatten sie sich nie wieder gesehen oder gesprochen.
Und nun stockte ihr allein bei seinem Anblick der Atem, und ihr wurde ganz heiß. Wie gebannt betrachtete Caira auf den geöffneten Reißverschluss seiner Jeans, unter dem er einen schwarzen Slip trug, und befeuchtete sich dann nervös die Lippen.
„Daisy, holst du bitte eine Flasche Wasser aus dem Haus und bringst sie an den Pool?“ Sie rang sich ein Lächeln ab, was ihr schwerfiel, weil sie das Gefühl hatte, dass ihre Züge erstarrt waren.
„Gehen wir dann gleich ins Wasser,
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