Unter funkelnden Sternen
ganz benommen. „Liebe , Rafe?“, brachte sie schließlich leise hervor.
Nun wurde seine Miene weicher. „Ja, ich habe dich geliebt, Caira. Und ich wusste, dass ich den Rest meines Lebens mit dir verbringen wollte.“
Und sie hatte nur wenige Wochen später einen anderen geheiratet!
Weil sie auf Pamelas Lügen hereingefallen war.
Weil sie so jung und unsicher gewesen war, dass sie geglaubt hatte, einen Mann wie Rafe Montero niemals halten zu können.
Nervös befeuchtete Caira sich die Lippen. „Das … ist einfach unglaublich, Rafe!“
„Es ist die Wahrheit, verdammt!“, fuhr er sie an, wobei seine blauen Augen vor Zorn funkelten. „Sieh dir den Ring an, wenn du mir nicht glaubst, Caira.“ Er öffnete das Kästchen und hielt es ihr entgegen. Darin steckte ein Ring mit einem großen Smaragd, der in sechs Brillanten gefasst war. „Du hast mir mal erzählt, dass Smaragde deine Lieblingssteine sind“, fügte er schroff hinzu.
Ja, das stimmte. Allerdings hätte sie es damals nie für möglich gehalten, dass Rafe sie liebte – oder ihr einen Heiratsantrag machen würde!
„Er ist wunderschön“, flüsterte Caira bewegt.
„Ja, das finde ich auch.“ Nachdem er es wieder geschlossen hatte, warf er das Kästchen auf den Tisch. „Vielleicht kannst du meine Vorwürfe, was deine Ehe mit Bond betrifft, jetzt wenigstens etwas besser verstehen.“
Natürlich konnte sie das.
Aber was sollte sie jetzt machen?
Rafe hatte ihr zwar alles erklärt, doch sie wusste nicht, was er jetzt für sie empfand!
„Um deine andere Frage zu beantworten – nein, meine Ehe mit Lionel war ganz anders, als ich es mir erhofft hatte“, sagte sie steif.
Rafe betrachtete sie reserviert. Er wollte nicht zu viel in ihre Worte hineindeuten, zumal er keine Ahnung hatte, worauf Caira hinauswollte. Allerdings hatte sie es verdient, zu erfahren, was damals wirklich passiert war – und dass er sie über alles geliebt hatte.
Nun schüttelte sie den Kopf. „Wie hätte ich auch mit ihm glücklich werden sollen, wenn ich einen anderen geliebt habe?“
Ihr Geständnis machte ihm wieder Hoffnung. „Caira …“
„Nein, lass mich weiterreden, Rafe“, bat sie ihn energisch. „Vor drei Wochen habe ich dir gesagt, ich könnte dir nichts erzählen, ohne einen Vertrauensbruch zu begehen. Aber ich denke, ich schulde dir wenigstens eine Erklärung, nachdem du mir auch alles erzählt hast. Ich habe Lionel geheiratet, weil er mir einen Antrag gemacht hat und weil ich völlig am Boden zerstört war. Es war keine schlechte Ehe. Lionel und ich haben uns gut verstanden und nichts voneinander verlangt, was der andere nicht geben konnte.“ Sie zuckte die Schultern. „Bestimmt gibt es viele Paare, die immer noch zusammen sind, obwohl sie noch weniger miteinander verbindet.“
Rafe war sich nicht sicher, ob er das alles wirklich hören wollte. Allein die Vorstellung, dass Caira mit Lionel Bond zusammen und mit ihm verheiratet war, hatte ihn monate-, ja, jahrelang gequält, sodass er nie wieder in der Lage gewesen war, einer anderen Frau bedingungslos zu vertrauen oder gar eine andere Frau zu lieben.
„Wahrscheinlich wären wir heute noch verheiratet, wenn ich nicht von Lionels Spielsucht erfahren hätte“, fuhr Caira fort. „Zuerst wusste ich nichts davon, aber schon nach ein paar Monaten fand ich heraus, dass er fast jeden Dollar verspielt hat, den er übrig hatte. Nach einigen Jahren war es so schlimm, dass er sogar um Geld spielte, das ihm gar nicht gehörte.“ Sie seufzte. „Natürlich war es nicht so wichtig, weil ich zu der Zeit schon Gagen in Millionenhöhe bekam. Und da ich fast nur für seine Produktionsfirma tätig war, verdiente er wiederum gut an mir.“
„ Deswegen hast du all die Jahre so hart gearbeitet?“, erkundigte Rafe sich wütend, woraufhin Caira nickte.
„Ich gab mir die Schuld an seiner Spielsucht, weil ich Lionel zwar mochte, aber … einfach nicht lieben konnte.“ Entschlossen, es bis zum Ende zu bringen, mied sie seinen forschenden Blick. „Als Lionel klar wurde, wie abhängig er war, kam er zu mir und beichtete mir alles.“ Wieder schüttelte sie den Kopf. „Dann versprach er mir aufzuhören.“
„Aber er hat es nicht getan“, meinte Rafe langsam.
„Nein“, bestätigte sie resigniert. „Er hat es nur noch mehr verheimlicht. Vielleicht hätte ich es eher merken müssen, ich weiß es nicht. Aber es ist sehr schwer, eine gute Beziehung zu führen, wenn man seinen Partner ständig kontrollieren muss,
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