Unter funkelnden Sternen
einmal geliebt hatte. Den Mann, den sie immer noch liebte! Dann befeuchtete sie sich die Lippen. „Ist das alles wirklich wahr, Rafe?“
„Ich schwöre es“, erwiderte er rau. „Ich habe nur ein Mal mit ihr geschlafen, was ein großer Fehler war. Und das nur, weil ich mich am Tag deiner Hochzeit sinnlos betrunken habe.“
„Oh nein!“, brachte Caira hervor. „Doch. Wir haben acht Jahre vergeudet, Caira. Acht lange Jahre!“
Für sie waren diese acht Jahre genauso lang gewesen, denn sie hatte fast die ganze Zeit mit einem Mann zusammengelebt, den sie nicht liebte.
„Und, wie geht es jetzt weiter?“, hakte Rafe nach, als Caira beharrlich schwieg. Warum sagte sie denn nichts?
Ihr Schweigen machte ihn wahnsinnig, nun, da sie die Wahrheit kannte …
Schließlich lächelte sie traurig. „Ich wüsste nicht, wie es weitergehen sollte, Rafe.“
Er machte ein finsteres Gesicht. „Und warum nicht?“
Sie zuckte die Schultern. „Offenbar hat Pamela unsere Beziehung mit ihren Lügen frühzeitig beendet. Aber ich bezweifle, dass es noch länger gut gegangen wäre …“
„Wie kannst du so etwas behaupten, Caira?“, fragte er schroff, die Hände zu Fäusten geballt. „Woher willst du das überhaupt wissen?“
„Das tue ich natürlich nicht“, räumte sie ein. „Aber wir beide leben in völlig verschiedenen Welten. Du bist Rafe Montero, der berühmte Schauspieler und Regisseur …“
„Und du Caira Vaughn und genauso berühmt.“
Sie verzog das Gesicht. „Ich habe Jahre gebraucht, um so populär zu werden, Rafe. Bei unserer ersten Begegnung war ich noch eine unbekannte Nachwuchsschauspielerin. Nur durch harte Arbeit habe ich mir einen Namen gemacht.“
Forschend betrachtete Rafe sie. „Warum hast du dir so viel abverlangt, Caira? Warum hast du einen Film nach dem anderen gedreht und dich ständig in der Öffentlichkeit gezeigt, sodass du in allen Medien präsent warst?“
Plötzlich wirkte sie reserviert. „Du scheinst zu vergessen, dass ich mich nach der Scheidung völlig zurückgezogen hatte“, erinnerte sie ihn steif. „Außerdem hast du mir doch vor drei Wochen geraten, wieder zu arbeiten, damit das Publikum mich nicht vergisst.“
Ja, das hatte er getan. Dass sie sich ausgerechnet nach ihrer Scheidung eine Auszeit genommen hatte, war verräterisch. „War deine Ehe mit Bond so, wie du es dir erhofft hattest?“, hakte Rafe nach. „Offenbar nicht, sonst hätten Lionel und ich uns ja nicht getrennt“, bemerkte Caira.
„Aber du warst über sieben Jahre mit ihm verheiratet …“
„Rafe, ich … bin froh, dass du mir erzählt hast, was damals wirklich passiert ist. Aber das gibt dir nicht das Recht, mich über meine Ehe auszufragen.“ Sie nahm ihre Abendtasche vom Sessel. „Ich sollte jetzt lieber gehen …“
„Caira, an jenem Vormittag damals war ich in der Stadt, um einen Verlobungsring für dich zu kaufen!“
Seine Worte ließen sie erstarren.
Nein, das hatte Rafe nicht gesagt, sie musste sich verhört haben … „Ich habe ihn dabei, Caira“, fuhr er rau fort, während er sein Jackett vom Sessel nahm und eine kleine Schmuckschachtel zu
tage förderte. „Ich habe sogar noch die Quittung mit dem Datum als Beweis.“ Er hielt ihr einen säuberlich gefalteten Zettel entgegen.
Schockiert betrachtete Caira ihn. Er hatte ihr an jenem schicksalhaften Vormittag einen Verlobungsring gekauft?
„An dem Tag …“ Rafe verstummte, bevor er kurz die Augen schloss und sie dann wieder öffnete. „Ich wollte dir beim Mittagessen einen Heiratsantrag machen und hatte den Ring dabei, für den Fall, dass du Ja sagst. Aber du bist mir zuvorgekommen und hast mit mir Schluss gemacht!“ Er schüttelte den Kopf. „Ich war so verletzt, dass ich dich nicht einmal nach dem Grund dafür fragen konnte. Als ich mich einigermaßen wieder unter Kontrolle hatte und dich zur Rede stellen wollte, bist du schon mit Bond ausgegangen. Und als du dann deine Verlobung bekannt gegeben hast, dachte ich, es gäbe zwischen uns nichts mehr zu klären.“
Starr blickte sie ihn an und vergaß fast zu atmen.
Bitter verzog Rafe den Mund. „Keine Angst, ich habe den Ring nicht jahrelang mit mir herumgetragen. Wären wir immer noch auf der Isle of Man gewesen, hätte ich ihn wahrscheinlich ins Meer geworfen! Aber ich habe ihn behalten, Caira“, fügte er rau hinzu, „und sei es nur als Erinnerung daran, wie vergänglich die Liebe sein kann.“
Caira schluckte. Das Blut rauschte ihr durch die Adern und machte sie
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