Unter Gehirnkontrolle
Ridgeway, „das muß man euch Menschen lassen: ihr seid gute Kampfer. Ich meine, uns Menschen. Wir sind …“
Ein Schrei aus der Nebenkabine schnitt ihm die Rede ab.
„Das ist Gail“, rief Jed. „Carson und Pop, ihr beide bleibt hier und paßt auf den Kapitän auf. Fesselt ihn!“
„Wir müssen alle Pleir-Männer gefangennehmen“, sagte Ridgeway. „Ein einziger Pleir-Mann ist mit den Waffen auf diesem Schiff mächtiger als wir alle zusammen. Er braucht nur mit dem Thicon einen von uns in seine Gewalt zu bekommen, um mit seiner Hilfe uns alle zu erledigen.“
„Wie viele sind auf diesem Schiff?“
„Meistens sind drei Mann auf einem Schiff dieser Größenklasse.“
„Zwei von ihnen haben wir schon. Wo kann denn der dritte stecken?“
„Keine Ahnung.“
Wieder hörten sie einen Schrei aus der Nachbarkabine.
„Komm mit, Pop“, rief Jed. „Vielleicht ist der dritte Mann dahintergekommen, was passiert ist, und greift ein. Carson kann den Kapitän auch alleine bewachen. Und vergiß nicht die Strahlenwaffe, wir können sie vielleicht gebrauchen.“
Der Elektronentechniker riß die Tür auf und stürzte in die Nachbarkabine.
Gail Tempe kämpfte verbissen mit irgend jemand. Sie kratz te, biß und trat mit den Füßen.
Der dritte Pleir-Mann, dachte Jed.
Aber es war Konar. Als der große Mann Jed bemerkte, stieß er das Mädchen zur Seite, lief um den Tisch, auf dem Gregory noch lag, und stürzte zur Tür hinaus. Gail Tempe rang nach Atem.
„Was ist passiert?“ fragte Jed.
„Konar ist dir und Rex Carson nachgegangen. Als er zu lan ge blieb, folgte ich ihm. Da fand ich ihn, wie er …“ Dem Mädchen stockte der Atem.
„Na was denn?“ drängte Jed.
„Da fand ich ihn, wie er den Pleir-Mann, den Sie gefesselt hatten, befreite.“
„Was?“
Sie zeigte wortlos auf den leeren Platz unter dem Schalttisch, wo nur noch die Plastikfesseln lagen. Thal selbst war nicht mehr da.
„Konar ist zu den Pleir-Männern übergelaufen?“ flüsterte der Techniker.
Das Mädchen nickte.
„Dann haben wir also wieder zwei Pleir-Männer gegen uns“, sagte Ridgeway. „Das wird unser Ende sein.“ Der alte Mechaniker schien zum erstenmal seinen Mut zu verlieren.
Die anderen Gefangenen kamen jetzt auch in die Kabine. Auf dem Tisch atmete Dr. Gregory schwer und versuchte, sich aufzurichten. Als letzter betrat X-81 den Raum.
Jeds Blick fiel auf den Maschinenmenschen, und ihm kam eine rettende Idee. „Das wäre ja zu schön, um wahr zu sein“, murmelte er.
„Was wäre zu schön?“ fragte Ridgeway.
„Etwas, was mir gerade eingefallen ist-“
„Sag es mir! Wenn wir keine neuen Ideen haben, sind wir verloren!“
Jed fing an zu reden, und alle faßten neue Hoffnung.
14. Kapitel
Thal war wutentbrannt, als er in die Kabine stürzte, in der Ef schlief. Nachdem Ef das Versuchsschiff der Menschen abgeschossen hatte, hatte er seinen Posten verlassen. Mit dem Rest sollten Var und Thal fertig werden. Thal hakte die Hängematte aus, und Ef knallte auf den Boden. Ef war genauso wütend wie Thal, als er wieder hochkam. „Was in Telia soll das heißen? Ich bin außer Dienst, und Sie haben laut Vorschrift kein Recht, mich beim Schlafen zu stören.“
„Aber die Vorschriften besagen auch, daß bei Gefahr alle auf ihren Posten sein müssen.“
Das änderte das Bild. „Was für eine Gefahr? Der Kapitän hat erklärt, daß die Gefahr vorüber sei, wenn wir die Menschen an Bord haben und ihr Schiff zerstört ist. Das ist geschehen, und ich selbst habe das Schiff abgeschossen. Sie wollen mir doch nicht erzählen …“
„Die Menschen machen eine Revolte.“
Ef starrte seinen Kameraden an, als sei der vollkommen verrückt. „Na wenn schon. Zwei Pleir-Männer werden mit tausend Menschen fertig.“ Ef wehrte sich gegen den Gedanken, daß sie in Gefahr sein könnten. Wenn es ganz schlimm kam, wußte er noch etwas, was er Thal aber nicht verraten wollte.
„Richtig“, sagte Thal, „zwei Männer vom Pleir können tausend Menschen beherrschen, und wir werden diese beiden sein.“
„Und was ist mit Var?“
„Er ist in ihrer Gewalt.“
„Telia! Wie ist das gekommen? Er ist doch ein siebendimensionaler Spieler …“
Thal erklärte ihm, daß er nicht genau wußte, was vorgefallen war. „Aber ich weiß, was sie mit mir gemacht haben. Einer dieser Menschen hat mich niedergeschlagen, und ich würde immer noch gefesselt unter dem Schaltgerät liegen, wenn mich nicht einer dieser Menschen befreit hätte.“
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