Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter Gehirnkontrolle

Unter Gehirnkontrolle

Titel: Unter Gehirnkontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Moore Williams
Vom Netzwerk:
erschienen war, faßte er neuen Mut, weil er eine Möglichkeit sah, die Pleir-Männer zu besiegen.
    Plötzlich schlug Ridgeway schreiend auf die Plastikkugel des Thicon. „Ef hat mich überrundet. Er hat eine höhere Dimension, als ich jemals erlangen werde. Wir sind geliefert, Jed.“
    Verzweifelt warf der Mechaniker die Plastikkugel in eine Ecke, daß sie in tausend Stücke zersplitterte. Dann wollte er aufspringen, brach aber über Vars Pult zusammen.
    Im selben Moment fühlte Jed, wie die Macht ihn packte. Das war Efs zehndimensionale Frequenz, die er mit seinem mechanisch-elektronischen Schachspieler produzierte, und tausend kleine Messer fuhren Jed ins Gehirn. Jed fühlte, wie seine Beine weich wie Gummi wurden und er zu Boden ging. Auch Gail Tempe und Carson packte ein Zittern, und sie brachen zusam men. Das Mädchen versuchte noch, zu Jed zu kriechen, als ob er sie beschützen könne. Auch der Doktor glitt von seinem Stuhl und lag dann still. Mit verglasten Augen sah Jed, daß jetzt alle auf dem Boden lagen. Ihre letzten Minuten waren gekommen.
    Nur X-81 konnte der Thicon nichts anhaben. Der Roboter sah sich in der Kabine um, als begriff er nicht, was vor sich ging. Einen Moment dachte er nach, dann setzte er sich in Bewegung. Jed merkte, wie X-81 sich über ihn beugte.
    Er wußte nicht, woran es lag, aber er meinte plötzlich Mitleid in dem Sehstrahl des Roboters zu entdecken.
    „Gebieter …“
    Jed Ambro konnte den Roboter kaum noch verstehen. Er war überrascht, denn X-81 hatte ihn niemals so genannt.
    „Gebieter, was ist los?“
    „Ich …“ Wie konnte er mit seinen irrsinnigen Schmerzen im Kopf einem Roboter erklären, was hier vor sich ging.
    „Warum legt sich der Gebieter nieder? Es ist noch nicht Zeit zum Schlafengehen“, sagte der Roboter.
    „Wir liegen hier, weil wir sterben müssen, X-81“, flüsterte Jed.
    „Sterben? Was ist das, mein Gebieter?“
    „Das passiert Menschen, wenn sie versuchen, wie Götter durch den Weltraum zu segeln. Laß mich in Ruhe, X-8l, ich habe große Schmerzen.“
    „Was sind Schmerzen?“
    Diese Fragerei war sinnlos. Er hatte weder Zeit noch Kraft, sie zu beantworten. Der Roboter hatte ihn ‚Gebieter’ genannt. Was sollte das bedeuten? Er wußte nichts mehr. Aber dann kam ihm wieder sein Einfall von vorhin. „Mach sie fertig, X-81“, flüsterte er.
    Der Roboter sah sich in der Kabine um, und er begriff nicht, was Ambro gemeint hatte.
    „Mach sie fertig? X-81 versteht nicht.“
    Jed riß sich noch einmal zusammen und keuchte: „Die Pleir-Männer, töte sie!“
    X-81 stand auf. Dann zögerte er wieder: „Gebieter, was heißt töten?“
    „Vernichte sie“, hauchte Jed und fiel in Ohnmacht. Dunkelheit hüllte ihn ein. Er wußte nicht, ob eine Ohnmacht ihn von seinen Schmerzen erlöste oder ob das schon der Tod war. Dann wurde das Dunkle hell. Das Licht kam nicht von der Sonne oder von irgendeinem anderen Planeten des Weltalls, sondern schien das Leuchten aller Sterne des Universums sein. Weit hinten sah er die Erde, von der er und alle Menschen gekommen waren. In dem seltsamen Licht konnte er ihre weiten Meere und ihre grünen Berge sehen. Aber er hatte keine Sehnsucht nach ihr und wollte nicht mehr dorthin zurück. Da wußte er, daß er und alle anderen auf dem Pluto sich niemals richtig nach der Erde gesehnt hatten. Er und sie waren dem Weltall verfallen.
    Sie waren die Eroberer des Weltraums. Und daß er jetzt das ganze Universum überblicken konnte, bedeutete nur … daß es ihm und den anderen Männern des Pluto gehörte. Dann verlosch das Licht, und wieder fiel er in das Dunkel zurück.
    Er öffnete die Augen und sah X-81. „Gebieter“, sagte der Roboter.
    Jed setzte sich auf und spürte keine Schmerzen mehr. Nur noch ein leichter Druck war geblieben, der ihn aber nicht weiter störte. In der ganzen Kabine lagen die anderen bewegungslos.
    Aber irgend etwas war anders geworden, und er versuchte, es sich zu erklären.
    „Gebieter.“
    „Mir geht es gut, X-81.“ Dann sah er, daß der alte Mechaniker nicht mehr über dem Schaltpult lag.
    „Nanu?“ murmelte Jed.
    Da öffnete sich die Tür, und Ridgeway trat in die Kabine. Er nickte Jed zu, und der Elektronentechniker richtete sich mühsam auf und folgte ihm. X-81 ging hinter ihnen her wie ein treuer, aber etwas verwirrter Hund.
    „Was ist los?“ fragte Jed.
    „Komm und sieh es dir an“, sagte Ridgeway ruhig.
    Auf dem Boden der großen Kabine lagen drei Körper. Es waren die beiden

Weitere Kostenlose Bücher