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Unter Sternenjägern

Unter Sternenjägern

Titel: Unter Sternenjägern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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hungrig. Halten wir an, und bleiben wir diese Nacht hier. Dies ist ein ziemlich guter Lagerplatz.“
    Später saß sie da, starrte in die Glut ihres dürftigen Feuers, nippte an einem Becher Cha und lauschte Manoreh, wie er, bedachtsam außer Sicht, unten im Fluß herumplantschte. Sie lächelte vor Vergnügen und vager Zuneigung. Er verwirrte sie, aber es würde gut sein, einen solchen Mann im Kampf zur Seite zu haben. Sie wandte ihr Lächeln dem Feuer zu. Es war ein Spiel, das sie spielten. Ein tödliches Spiel. Ihr Feuer war ein Trotzruf an Haribu, ein Zeichen, ihm zu sagen: Sie wußte, daß er sie beobachtete.
    Manoreh kam zurück, sein Wams in der Hand. Das schwache Licht der Glut schimmerte auf seiner festen, flachen Brust. Aleytys sah ihm mit Vergnügen zu, wie er sich niederkniete und nach dem heißen Cha-Topf griff, nachdem er zuvor einen Zipfel Lederwams um den Metallgriff gelegt hatte. Er schenkte sich eine Tasse voll und setzte sich dann ihr gegenüber auf der anderen Seite des Feuers hin. „Warum?“
    „Würdigung männlicher Schönheit.“ Sie lächelte. „Ich weiß. Sehr unweiblich von mir.“
    Dann war der Cha-Topf leer und die Glut schwarz. Oben war der Mondring ein dünnes Funkenband. Manoreh packte ordentlich Topf und Becher weg. Unterwegs war er ein umsichtiger Mann, bereit, mit einem Minimum an Verzögerung aufzubrechen, wenn sich die Notwendigkeit dazu ergab. Aleytys legte sich zurück und sah zu, wie er sich umherbewegte. Als er damit fertig war, seine Decke auszubreiten, und Anstalten machte, sich für die Nacht einzuwickeln, sagte sie: „Stellen wir eine Wache auf?“
    „Warum?“ Er sah sie über die Schulter an. „Ich bin ein Dummkopf. Wir müßten weiter voneinander entfernt schlafen. Das könnte helfen.“ Er betrachtete sie einen Moment lang, dann lachte er. „Ziehe ich um oder du?“
    Aleytys reflektierte sein Vergnügen. „Nachdem du dich bereits häuslich eingerichtet hast …“ Sie sprang auf, zog ihre Decke mit sich hoch. Noch immer lachend, verschwand sie um die Biegung, stoppte und schaute auf, als ein dunkler Schatten den Mondring zerschnitt und ein Jaulen die Nachtgeräusche erstickte. Sie blickte zu Manoreh zurück.
    Er war auf den Knien, zwang sich zur Ruhe, zitterte am Rande der Watuk-Blindwut. Dann stand er mit einem starrköpfigen Stolz auf und projizierte TROTZ ZU dem kreisenden Gleiter hinauf. Aleytys setzte ihr Talent ein, strich mit Geistfingern über die Maschine. Sie kannte sie jetzt, kannte ihre verwundbaren Stellen. Innerhalb eines Sekundenbruchteils konnte sie sie zerstören, und es würde sie nicht mehr Mühe kosten, als mit den Fingern zu schnippen. Sie schaute zu Manoreh hinüber. Nicht die richtige Zeit dafür, nicht jetzt. Der kleine Fisch biß an und würde sie zum Hai bringen. Dann traf der Betäubungsstrahl, und dann war nichts mehr.
     
    Der Fa-kichwa Gakpeh stand auf der abgerundeten Spitze des großen Felsens und starrte auf die Sawasawa hinunter. Der Sturm des Morgens verzog sich langsam und deckte die vereinzelten Grünflecken auf, die die Lage der Pachtgüter bezeichneten. Hinter ihm ballten sich die Wolken erneut zusammen und glitten von den Gipfeln hinunter – ein weiterer Sturm, der früh am nächsten Morgen über das Tal hereinbrechen würde. Er zog seinen Chulfellmantel um sich. Die Luft, die über die Klippe einfiel, war feucht und kalt. Er konnte seine Blicke nicht von dem Land unter sich losreißen. Wildlinge waren dort unten, gingen in den verlassenen Häusern ein und aus, er wußte es. Sie kamen immer, sobald die Hasen den Weg geebnet hatten. Die Hasen. Er lehnte sich vor, blickte aufmerksam auf den graugrünen Juapepo-Schaum. Kein Weiß dort unten. Sämtliche Hasen mußten sich um Kiwanji versammelt haben. Er lächelte wild. Sollten sie diesen verfluchten Ort reinigen. Sollte er brennen und öde zurückgelassen werden. Er grübelte, starrte auf das Land hinunter, fühlte sich krank und zornig bei dem Gedanken daran, daß entweihende Wildlinge frei über Vodufa-Pachtgüter rannten.
    Eine Stunde später ritt er mit seinen Begleitern den Berghang hinunter – Schnüffler, Zweiter, Feuermann und die Hunde. Sie ritten zu dem nächstgelegenen Pachtgut.
     
    In Kiwanji rührte sich erneut die Blindwut unter den männlichen Watuk. Immer mehr von ihnen zogen durch die zerfurchten Straßen, die den Chwereva-Komplex umgaben, ihre gestiefelten Füße zertraten das festgestampfte Erdreich, wirbelten bei jedem Schritt schwere Wolken von rotem

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