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Unternehmen Hongkong

Unternehmen Hongkong

Titel: Unternehmen Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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der Hand. »Hören Sie«, rief Kahn, der links von mir stand.
»Vielleicht lassen die Burschen mit sich reden. Sie sprechen doch ihre Sprache,
Kane. Wir könnten ihnen das Geld von Wong geben und ihnen noch mehr
versprechen, wenn sie uns nach Hongkong bringen .«
    Rechts von mir lachte Corvo
leise. »Sie glauben wohl noch an den Weihnachtsmann, Kahn ?«
    »Ich bin nicht sonderlich
erpicht auf Selbstmord, indem ich versuche, jemanden mit einem Bambusspeer zu
töten, der über Schußwaffen verfügt«, erwiderte Kahn aggressiv. »Ich liebe das
Leben .«
    »Dann müssen Sie die
Bambusspeere benutzen«, knurrte ich. »Im Osten ist ein Menschenleben billig.
Schon für fünf Hongkongdollar können Sie sich einen Mörder kaufen .«
    Kahn blieb stumm. »Nur eines
dürfen Sie nicht vergessen«, fuhr ich fort. »Die beiden Frauen werden an uns
vorbeilaufen, verfolgt von einer Reihe kreischender Chinamänner. Es wird alles
sehr aufregend sein, aber lassen Sie sich nicht zu Unüberlegtheiten hinreißen.
Warten Sie, bis die Burschen an Ihnen vorbei sind. Dann erst werfen Sie Ihren
Speer. Das Überraschungsmoment und der Angriff von hinten sind unsere einzige
Chance .«
    »Wenn das nur keine Illusion
ist«, sagte Kahn düster.
    »Wissen Sie was, Kane ?« ließ sich Corvo mit belustigter Stimme vernehmen. »Kahn
ist so ziemlich der einzige, mit dem ich eine Todeszelle teilen möchte — ich
könnte mich wenigstens über ihn kaputtlachen .«
    Weibliches Freudengeschrei
drang von der Sanddüne her an unsere Ohren. Wenige Augenblicke später schlug es
in entsetztes Kreischen um, ganz wie geplant. Ich spähte noch einmal hinaus und
stellte fest, daß die Dschunke nahe herangekommen war — sehr nahe. Die beiden
Frauen wirbelten herum und begannen verzweifelt zu laufen. Mit schrillen
Schreien verschwanden sie im Gestrüpp und rannten an uns vorbei. Ihre
Schauspielerei war überzeugend, wenn es überhaupt Schauspielerei war. Ich wäre
am liebsten auch schreiend davongelaufen.
    Ich sah, wie sich der Bug der
Dschunke in den Sand bohrte und die Chinesen an Land sprangen. Es waren zehn.
Die meisten hielten glänzende Messer in der Hand, doch mindestens vier besaßen
Revolver oder Pistolen. In dichtem Schwarm drängten sie sich ins Gebüsch,
folgten der Spur der Frauen.
    Als sie an uns vorbei waren,
sprang ich auf und ergriff einen der beiden Speere. Corvo und Kahn taten es mir
nach. Ich rannte los und kam auf etwa einen halben Meter an einen Chinesen
heran, ehe er mich hörte. Er wollte sich gerade umdrehen, als ich mit aller
Kraft zustieß. Der Speer durchbohrte seinen Körper unter dem linken
Schulterblatt. Dem Mann blieb nicht einmal Zeit, einen Schrei auszustoßen. Ich
hob die Pistole auf, die er fallen ließ, und steckte sie ein.
    Ich zog mein Messer heraus, da
ich es für klüger hielt, lautlos zu arbeiten. Corvo hatte einen zweiten
Chinesen lautlos unschädlich gemacht, und ich sah Kahn sich auf einen dritten
stürzen. Der Speer traf sein Ziel, jedoch nicht an einer lebenswichtigen
Stelle. Der Chinese schrie laut auf. Seine Genossen unterbrachen abrupt ihre
Verfolgungsjagd, drehten sich um, und ein Schuß krachte. Ich warf mein Messer
nach dem Nächststehenden, und er taumelte vornüber, während seine Finger
hilflos den Schaft des Messers umklammerten, das sich in seine Brust gebohrt
hatte. Dann zog ich die Pistole heraus und begann zu schießen. Corvo war es
ebenfalls gelungen, sich eine Waffe zu sichern.
    Unter den Chinesen brach Panik
aus. Zwei von ihnen rannten blindlings davon, während die restlichen vier sich
verzweifelt wehrten. Ich traf einen von ihnen, dann war das Magazin der Pistole
leer. Ich schwang die Pistole hoch, um einen zweiten niederzuschlagen, doch er
wich mir aus. Dann hörte ich einen markerschütternden Schrei aus Kahns
Richtung, und sekundenlang wurde meine Aufmerksamkeit abgelenkt. Gleich darauf
traf mich ein Knie in den Unterleib, und ich brach zusammen. Der Chinese
stürzte sich auf mich, die Hand erhoben, und ich sah den glitzernden Stahl des
Messers, das er zum tödlichen Stoß erhoben hatte. Blitzschnell stieß ich meine
Knie nach oben, so daß er wie ein Pfeil über meinen Kopf hinwegschoß .
Ich machte eine Rolle und stand einen Moment früher wieder auf den Beinen als
er. Er schrie einmal auf, dann war es zu Ende.
    Langsam rappelte ich mich
wieder hoch und blickte mich um, Es gab nur tote Chinesen. Corvo stand zwischen
ihnen, die Pistole in der Hand, und ein paar Meter weiter krümmte sich Kahn

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