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Unternehmen Hongkong

Unternehmen Hongkong

Titel: Unternehmen Hongkong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Leichen hätten Sie nie Mangel gelitten .«
    »Haben Sie einen besseren
Vorschlag ?« erkundigte er sich kühl.
    »Lassen wir im Augenblick
alles, wie es ist«, meinte ich. »Wenn nötig, kann Charlie sie immer noch nach Makao verfrachten und es so einrichten, daß sie eine lange
Zeit dort bleibt. Es gibt viele Möglichkeiten, um mit diesem Problem fertig zu
werden. Jetzt brauchen wir uns deshalb kein Kopfzerbrechen zu machen .«
    »Na schön«, stimmte er
bedauernd zu.
    Tess spähte aus dem Badezimmer.
    »Wir sind wieder sauber«,
verkündete sie, »aber wir haben nichts anzuziehen .«
    »Das macht doch nichts«,
erwiderte ich großzügig.
    »Sehen Sie doch mal nach, ob
Sie etwas für uns haben«, schlug sie vor.
    Ich holte im Schlafzimmer zwei
frische Hemden und zwei Hosen und reichte sie ihr.
    »Die Hosenbeine werden Sie
aufrollen müssen«, meinte ich. »Aber mit etwas Besserem kann ich nicht dienen .«
    »Schon gut«, versicherte sie
und zog sich wieder zurück.
    Nachdem die beiden Frauen das
Bad geräumt hatten, schritten auch Corvo und ich zur Säuberung. Ich lieh ihm
Sachen von mir. Wir hatten gerade noch Zeit für feinen Drink, dann hörte ich
draußen den Wagen vorfahren. Gleich darauf betrat Leung das Wohnzimmer. Hinter
ihm kam Charlie, eine Pistole auf Leungs Rücken gerichtet.
    »Mr. Kane!« Leung fiel vor mir
auf die Knie. »Es waren die >Brüder<. Wenn ich nicht getan hätte, was sie
befahlen, hätten sie mich umgebracht .«
    »Genau das werde jetzt ich
tun«, sagte ich gelassen.
    Nackte Angst verzerrte sein
Gesicht.
    »Bitte !« flehte er. »Bitte, Mr. Kane. Verschonen Sie dieses entehrte und undankbare
Leben! Ich will Ihr Sklave sein, ich werde alles tun, was Sie von mir verlangen .«
    Ich tat so, als dächte ich eine
Weile nach, und verkündete schließlich, daß ich ihm Gelegenheit geben wolle,
sein Leben zu retten. Wenn er nämlich wisse, wo Wong zu finden sei. Das wisse
er, behauptete er. Wong hatte ihm befohlen, sich unverzüglich nach seiner
Ankunft in Hongkong bei ihm zu melden, und zwar in Chengs Antiquitätenladen.
Ich befahl Charlie, Leung wegzubringen und ihn irgendwo zu fesseln, bis wir
sicher sein konnten, daß er uns die Wahrheit gesagt hatte. Dann informierte ich
die anderen.
    »Worauf warten wir noch ?« fragte Corvo.
    Ich ging in die Küche und
stellte fest, daß Charlie Leung wie einen Lachsschinken verschnürt und an einen
Stuhl gefesselt hatte. Ich lieh mir Charlies Pistole und befahl ihm,
Unterinspektor Cross anzurufen und ihm alles zu erzählen, wenn wir innerhalb
von zwei Stunden nicht zurück sein sollten. Dann ging ich ins Wohnzimmer und
teilte den drei anderen mit, daß wir aufbrechen könnten.
    Ich parkte den Wagen am Quai in
der Nähe des Queen-Victoria-Pier, und wir nahmen die Fähre nach Kowloon. Den
Rest des Wegs bis zu Chengs Laden gingen wir zu Fuß. Draußen blieben wir
stehen.
    »Nur eine Frage«, sagte ich.
»Wie kommen wir da hinein ?«
    »Wenn Wong mit der Million
drinnen sitzt«, meinte Corvo langsam, »und jemand an die Tür klopft —«
    »Dann wird er aufmachen«, fuhr
ich fort, »oder er wird seine Million packen und durch die Hintertür
verschwinden. Oder er wird fünfzig >Brüder der Goldenen Lilie< schicken,
um nachzusehen, wer klopft .«
    »Ich war früher ein geduldiger
Mensch, Kane«, erklärte Corvo ruhig, »aber nach dem, was sich ereignet hat, ist
mir der Geduldsfaden gerissen .«
    »Ich weiß genau, was in Ihnen
vorgeht«, sagte ich grinsend und nickte.
    Dann nahm ich die Pistole aus
der Tasche und feuerte zwei Kugeln in das Schloß der Außentür. Als ich jetzt
mit der Schulter dagegenstieß , gab sie sofort nach.
Im Laufschritt rannte ich in den Laden. Corvo hielt sich dicht hinter mir, und
die beiden Frauen beschlossen den Zug. Wir stürmten durch den Vorhang aus
Perlenschnüren und stellten fest, daß über den Arbeitsplätzen von Chengs
Angestellten Licht brannte.
    Am hinteren Ende des Ladens
erblickten wir zwei Männer. Ein Schuß krachte. Die Kugel bohrte sich irgendwo
über meinem Kopf in die Decke. Hinter mir lösten sich zwei rasch
aufeinanderfolgende Schüsse aus Corvos Pistole. Cheng
ließ seine Waffe fallen und umkrallte mit den Fingern seine Schulter. Wong warf
beide Arme in die Luft und stand reglos. Wir verlangsamten unsere Schritte. Auf
der Bank vor den beiden Männern stand die Aktentasche, weit offen.
    »Hm«, machte ich. »Ich bin
froh, daß Sie noch nicht alles ausgegeben haben, Wong .«
    »Ich verstehe nicht«, erklärte
er

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