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Unterwirf dich

Unterwirf dich

Titel: Unterwirf dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Weatherfield
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jedoch würde sie keine Zeit für mich haben; der Vorstand der Auktionsgesellschaft wollte über das Budget für das kommende Jahr abstimmen. Ich beneidete sie darum, wie ernst sie alles nahm.
    Als sie sich mir entzog, erschauerte ich. Kalte Luft strömte über mich hinweg statt des warmen rosigen Körpers, der mich umarmt hatte. Seufzend blickte ich aus dem Fenster auf den bleigrauen Himmel. Draußen graupelte es.
    »Ich habe keine Lust, heute ins Kino zu gehen«, sagte ich. »Und die Museen sind geschlossen. Gut, dass ich wenigstens noch ein paar Romane zu lesen habe.«
    »Du wirst gereizt, wenn du den ganzen Tag hier drinnen bleibst und liest.« Sie setzte sich auf die Hacken, und mein Schwanz glitt aus ihrem Mund. Ihre Knie waren immer noch fest um meine Oberschenkel geschlungen. »Ich schicke dir jemanden zur Unterhaltung für heute Nachmittag.«
    »Danke.« Ich umfasste ihren Hintern und versuchte, sie im Bett zu halten. »Aber ich bin schon gereizt. Musst du wirklich weg?«
    Auf ihrer Stirn erschien eine kleine, vertikale Falte. Die bekommt sie immer, wenn ich mich wie ein verwöhntes Baby benehme. Ich seufzte wieder und ließ ein wenig zu viel Zeit verstreichen, bevor ich etwas sagte.
    »Es tut mir leid«, erklärte ich und fuhr mit dem Finger über die Falte, über ihr Profil und ihre Kinnlinie. Ihr blonder Bob schmiegte sich in meine Hand. »Natürlich musst du weg«, sagte ich.
    Sie schwang ihr Bein über mich und setzte sich auf die Bettkante, stützte die Ellbogen auf die Knie und ließ sich einen Moment lang hängen. Ihre Haut schimmerte bläulich, wie bei der Hure von Degas, die sich über die Waschschüssel beugt. Mir zog sich die Brust zusammen – normalerweise darf ich sie so nicht sehen; ich wäre außer mir vor Eifersucht, wenn ich glaubte, dass sie jemand anders diese Intimität erlauben würde. Dann erhob sie sich rasch, und plötzlich war alles fest und am richtigen Platz. Sie war ziemlich sauer auf mich.
    Nach dem Duschen schien sich ihre Laune jedoch gebessert zu haben. Sie ließ die Badezimmertür offen, so dass duftende, dampfende Luft ins Schlafzimmer drang, und plauderte über die blöden Typen, denen sie bei der Sitzung widersprechen müsste. Doch sie sagte mir nicht, worüber sie sich stritten.
    »Schließlich ist es eine ›Geheimgesellschaft‹«, sagte sie. Ihre Augen glitzerten grün im Spiegel, als sie sie sorgfältig schminkte. Ich frühstückte Kaffee und Toast im Bett.
    »Möchtest du eine Scheibe?«, fragte ich. »Du wirst Energie brauchen, wenn du für uns Parasiten, die heute im Bett bleiben, den guten Kampf kämpfst.«
    »Es gibt Eier und Speck«, sagte sie, »und starken Tee. Außerdem sehr guten Schnaps. Allerdings kann ich besser argumentieren, wenn ich hungrig bin. Ich esse erst nach meinem Sieg.« Ich beobachtete sie, wie sie neue, raffinierte Unterwäsche anzog, in eines ihrer Power-Kostüme schlüpfte und den Reißverschluss ihrer umwerfend hohen Stiefel hochzog. Ein umgekehrter Striptease: Sie wirkte auf einmal groß – es ist erstaunlich, wie sie diese Illusion erzeugen kann –, und ich spürte, wie ich schon wieder hart wurde. Sie warf mir einen Blick zu und lächelte.
    »Ich schicke dir für den Nachmittag jemanden«, murmelte sie. Dann warf sie sich einen pelzgefütterten Regenmantel über die Schultern und schloss die Tür hinter sich.
    Ich fragte nicht, wen sie vorbeischicken würde. Sie reiste immer mit einem ganzen Hofstaat – ihre drei persönlichen Sklaven und ein Trainer, der sich um sie kümmerte, wenn sie an Sitzungen teilnahm oder bei mir war. Mir war jeder recht, den sie aussuchte. Überrasch mich, dachte ich. Sie waren alle ziemlich spektakulär.
    Es war der Junge, Randy. Gute Wahl, dachte ich, als spät an jenem Tag die Dämmerung hereinbrach. Er war den ganzen Nachmittag über sehr zuvorkommend gewesen, bis zu einem Punkt, an dem er ein Spanking mit meinem Slipper gebraucht hatte. Im Moment kniete er zu meinen Füßen und putzte mir die Schuhe. Seine bloßen Hände waren dick mit schwarzer Schuhcreme bedeckt. Ab und zu nahm er auch seine Zunge zu Hilfe. Er sah sehr dekorativ aus, wie er sich über meine Füße beugte. Und meine Schuhe glänzten wesentlich mehr, als wenn ich sie im Hotel hätte putzen lassen.
    Ich saß im Lehnsessel, gegenüber vom Spiegel, so dass ich seinen Hintern sehen konnte. Nett. Aber dann stellte ich fest, dass er fertig war, denn die Schuhe glänzten so sehr, dass er wie hypnotisiert sein Spiegelbild in den Schuhspitzen

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