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Unterwirf dich

Unterwirf dich

Titel: Unterwirf dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Weatherfield
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eingeschlafen …«
    Carries Geschichte geht weiter
    Als ich am nächsten Morgen erwachte, war ich allein im Bett. Ich war ein bisschen traurig, aber nicht überrascht. Wenn ich ihn das nächste Mal sähe, würde alles ganz anders sein. Vielleicht hatten sie mich dann vor einen Ponywagen gespannt, dachte ich und streckte mich. Und dann zuckte ich zusammen. Die Tür ging auf, Stefan marschierte herein. Er trat ans Bett, blickte mich einen Moment lang an, wobei wir gleichzeitig feststellten, dass ich nicht auf der Strohmatte auf dem Fußboden geschlafen hatte. Es schien ihn schrecklich wütend zu machen. Und dann zog er mir die Bettdecke weg.
    »Wartest du auf Frühstück im Bett?«
    Ich wusste nicht, was ich tun sollte, also kniete ich mich vor ihn hin. Er setzte sich auf die Bettkante und zog meinen Kopf am Halsring hoch.
    »Nein, Stefan«, sagte ich so unterwürfig, wie ich konnte. »Es tut mir leid, Stefan.« Aber es tat mir natürlich nicht wirklich leid, denn wenn Mr. Constant gewollt hätte, dass ich auf der Strohmatte schlafe, dann hätte er es mir befohlen. Ich sah nicht ein, warum der Sekretär das Recht hatte, sich so darüber aufzuregen. Auch wenn er tatsächlich ein intelligenter Bursche war.
    Intelligent genug, um zu wissen, dass es mir nicht leid tat.
    »Ja, in Ordnung«, murmelte er.
    Und dann blickte er mich an, berechnend und feindselig.
    Oh, Scheiße, dachte ich. Er will mich ficken – er hat die Erlaubnis dazu bekommen, als Belohnung für die kleinen Pflichten, die er übernimmt. Aber er will mich nur da ficken, wo Mr. Constant mich gefickt hat. Scheiße, Carrie, er verehrt den Mann, wie lange hast du denn gebraucht, um das rauszukriegen? Er verehrt den Mann, er gäbe alles darum, an meiner Stelle zu sein, und er hasst mich aus tiefstem Herzen, vor allem weil ich ihn nur als Angestellten sehe. Oh, und wenn er schon nicht an meiner Stelle sein kann, dann will er wenigstens dort sein, wo der Schwanz seines Herrn war.
    Ich hörte mich sehr leise, fast meditativ, sagen: »Nun, er ist in meinem Mund gekommen, aber das war vor dem Abendessen, bevor ich die Austern und etwas Sorbet, um den Gaumen zu reinigen, gegessen habe, weißt du. Und nach dem Abendessen hat er mich in den Arsch gefickt, aber er ist nicht gekommen. Ich glaube, er hat zu viel Zuneigung zu mir verspürt, deshalb hat er beschlossen, erst in meiner Möse zu kommen …« Ich versuchte nur, hilfreich zu sein. Ich nahm an, dass er mich ohne spezielle Erlaubnis nicht schlagen durfte, und ich glaubte nicht, dass er Mr. Constant von dieser kleinen Unterhaltung berichten wollte. Allerdings fiel mir dann ein, dass er sich beim nächsten Mal sicher die Erlaubnis holen würde, mich zu bestrafen, und unsere kleine Unterhaltung würde er bis dahin natürlich nicht vergessen.
    Für den Moment hatte ich gewonnen – nicht den Krieg, aber eine Schlacht. Eine kleine Schlacht. Denn selbst wenn er mich jetzt ficken würde, hatte er wenigstens das Interesse verloren, darüber zu sprechen.
    »Halt den Mund«, sagte er, »und dreh dich um. Kopf auf den Boden.«
    Das war vermutlich von Anfang an der Plan gewesen. Damit konnte er mir am meisten wehtun, und außerdem hatte er die Stelle ja gestern schon mit seinem X markiert. Ich gewann noch eine kleine Schlacht an diesem Morgen. Ich weinte nicht, obwohl er mir sehr wehtat.
    »Geh duschen«, sagte er danach und zog den Reißverschluss seiner Hose zu. »Wenn du herauskommst, liegen Kleider für dich auf dem Boden, neben dem Essen und dem Wasser. Und beeil dich. Unser Flugzeug geht in zwei Stunden.«
    Die Sachen, die ich neben der aufgeschnittenen Banane und dem Reisbrei auf dem Boden fand, waren eine kleinere Ausgabe von Stefans Klamotten: schwarze Jeans, schwarzes kragenloses Hemd, schwarze Lederjacke. Wahrscheinlich hatte er sie für mich kaufen müssen, und er wollte mir klarmachen, dass er nicht mehr Zeit als nötig dafür aufgewendet hatte. Sie passten mir nur ungefähr, aber da Mr. Constant wahrscheinlich sowieso nicht im Flugzeug war, spielte es keine Rolle, was ich anhatte.
    Der Flug verlief ereignislos. Ich hatte Recht gehabt – Mr. Constant war nicht dabei. Stefan und ich saßen in unseren schwarzen Klamotten wie verzogene reiche Gören in der ersten Klasse. Bei der Sicherheitskontrolle zog er mir schweigend und nüchtern Kragen und Manschetten aus, um sie auf das Band zu legen, und legte sie mir ebenso schweigend und nüchtern wieder an, als wir die Metalldetektoren passiert hatten. Ein paar Leute

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