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Untot | Sie sind zurück und hungrig

Untot | Sie sind zurück und hungrig

Titel: Untot | Sie sind zurück und hungrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsty McKay
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zerbarst. Jungengeschrei. Eher wie das Echo von Schreien, ganz weit weg, sehr gedämpft. Plötzlich wurde es zum Geheul. Unmenschliche Schreie der Angst und Qual. Aber immer noch weit weg, als ob Thomas in einem dicken Kokon aus schwarzem Samt eingewickelt wäre.
    Endlich störte doch etwas seinen Schlaf. Das konnte nicht richtig sein! Teresa hatte nach ihm gerufen, weil etwas nicht stimmte. Er kämpfte gegen den tiefen Schlaf an, der ihn überwältigt hatte, und versuchte das schwere Gewicht abzuschütteln.
    Wach auf! , brüllte er sich selbst an. Wach endlich auf!
    Dann verschwand etwas aus seinem Inneren. Einen Augenblick war es noch da, im nächsten weg. Es fühlte sich an, als ob ihm ein wichtiges Organ aus dem Körper gerissen worden wäre.
    Sie war es. Sie war weg.
    Teresa! , schrie er im Kopf. Teresa! Bist du da? Bitte sag doch was.
    Doch es kam keine Antwort, und das beruhigende Gefühl ihrer Nähe war auch verschwunden. Wieder rief er ihren Namen, dann noch einmal, während er weiter gegen den dunklen Sog des Schlafs ankämpfte.
    Endlich war die Benommenheit weg. Voller Grauen riss Thomas die Augen auf und schoss im Bett hoch, trat um sich, bis er die Füße auf dem Boden hatte, und sprang auf. Blickte um sich.
    Die ganze Welt war verrückt geworden.
    Die anderen Lichter rannten laut schreiend im Schlafsaal umher. Schreckliche, fürchterliche, nicht auszuhaltende Töne füllten den Raum, wie das verzweifelte Jaulen von Tieren, die zu Tode gefoltert wurden. Da war Bratpfanne, der mit bleichem Gesicht auf ein Fenster zeigte. Newt und Minho rannten auf die Tür zu. Winston hielt sich die Hände vor das verängstigte, aknegeplagte Gesicht, als hätte er gerade einen menschenfressenden Zombie gesehen. Andere stolperten übereinander, um zu den verschiedenen Fenstern zu gelangen, hielten sich aber von den Scheiben entfernt. Voller Bedauern merkte Thomas, dass er von vielen, die das Labyrinth überlebt hatten, noch nicht mal die Namen wusste; seltsam, dass ihm das inmitten dieses unglaublichen Chaos einfiel.
    Er sah etwas aus dem Augenwinkel und drehte sich in Richtung der Wand. Was er dort sah, machte augenblicklich jedes Gefühl der Sicherheit zunichte, das er in der vergangenen Nacht beim Gespräch mit Teresa empfunden hatte. Es ließ ihn daran zweifeln, dass solche Gefühlsregungen überhaupt in derselben Welt, in der er sich jetzt befand, existieren konnten.
    Einen Meter von seinem Bett entfernt war, eingerahmt von einem bunten Vorhang, ein Fenster, durch das blendend grelles Licht hereinkam. Die Scheibe war zersplittert, spitze Glasscherben berührten die Gitterstäbe vor dem Fenster. Dahinter stand ein Mann, der die Gitterstäbe mit blutigen Händen umklammert hielt. Er hatte die Augen weit aufgerissen. Sie waren blutunterlaufen und voller Wahnsinn. Sein hageres, sonnenverbranntes Gesicht war übersät von offenen Wunden und Narben. Er hatte keine Haare, sondern nur noch Flecken auf dem Kopf, auf denen etwas wucherte, das wie grünliches Moos aussah. Quer über die rechte Wange zog sich ein fürchterlicher Schlitz, und durch die offene, eiternde Wunde konnte man seine Zähne sehen. Rosa Speichel hing ihm in Fäden vom Kinn.
    »Ich bin ein Crank!«, schrie das Monster. »Ich bin krank! Krank! Krank!«
    Und dann fing er an, dieselben Worte wieder und immer wieder so laut zu schreien, dass bei jedem Schrei der Speichel flog.
    »Bringt mich um! Bringt mich um! Bringt mich um! …«

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