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Unverhofft verliebt

Unverhofft verliebt

Titel: Unverhofft verliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poppy J. Anderson
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die Befürchtung, nicht gut genug für einen Mann zu sein. Lance hatte ihren wundesten Punkt getroffen und ihr diesen gnadenlos vor Augen gehalten. Die Trennung von Lance war eine schreckliche Zeit gewesen – nicht, weil sie unter einem gebrochenen Herzen gelitten hätte, sondern weil er ihr eingeredet hatte, nicht gut genug für ihn zu sein.
    Abgesehen vom Tod ihres Vaters war dies die mit Abstand schlimmste Zeit ihres Lebens gewesen. Sie hatte sich wie ein Lückenbüßer gefühlt und war sich richtig schlecht vorgekommen – wie jemand, der weniger Wert als andere besaß.
    Vielleicht war die se Erfahrung auch der Kern ihres Problems.
    Vielleicht strahlte sie irgendetwas aus, das viele Männer dazu bewog, sie lediglich als ein Sexobjekt zu betrachten, und das ihr das Gefühl gab, nicht gut genug für eine ernsthafte Partnerschaft zu sein. Wenn Claire jemanden kennenlernte, setzte sie sich selbst unter Druck, indem sie sich einredete, perfekt sein zu müssen, damit jemand sie lieben konnte. Sie wusste selbst, dass dies falsch war, aber sie konnte die Befürchtung einfach nicht abstellen, in den Augen von Männern an Wert zu verlieren, wenn sie nicht in allen Bereichen auftrumpfen konnte. Sie musste perfekt aussehen, hübsch sowie charmant sein, andere zum Lachen bringen und von allen gemocht werden. Ihr Job war da nur zweitrangig, da es Männer gab, die davon abgeschreckt waren, wenn sie hörten, dass sie eine erfolgreiche Architektin war und einen sehr gut bezahlten Job hatte. Leider war es trotz aller Fortschrittlichkeit noch immer so, dass Intelligenz bei Frauen auf einige Männer nicht attraktiv, sondern eher bedrohlich wirkte. Claire hatte gelernt, nicht sofort mit der Tür ins Haus zu fallen und beim ersten Treffen nicht zu erwähnen, was sie beruflich machte. Selbstverständlich war dies traurig, wenn nicht sogar erbärmlich, doch Claire war Realistin. Schließlich musste jeder Mensch Kompromisse eingehen, oder nicht?
    „Was hast du zu verlieren, wenn du dich mit ihm triffst?“
    Claire schüttelte ihre Gedanken ab und sah in Livs grüne Augen. „Mit wem soll ich mich treffen?“
    „Hörst du nicht zu? Du sollst dich mit dem netten Typen treffen, von dem Julian mir erzählt hat. Er arbeitet in der Marketingabteilung der Titans. “
    „Ich hasse Blind Dates.“
    Liv verdrehte die Augen und erhob sich, um die Tomatensauce ein weiteres Mal abzuschmecken, was ein sinnloses Unterfangen war, weil sie nun wirklich nicht kochen konnte.
    Lächelnd drückte Claire ihrem Patenkind einen Kuss auf das Köpfchen und dachte daran, wie viele liebevoll zubereitete und absolut geschmacklose Gerichte Brianna in ihrem Leben noch über sich ergehen lassen müsste. Die Kleine war erst zwei Jahre alt, daher konnte man sich gut vorstellen, wie viele Jahre sie noch mit den Kochkünsten ihrer Mom leben musste.
    „Mit dieser Einstellung wirst du nie den richtigen Mann kennenlernen, meine Liebe.“
    „Nicht jeder trifft seine große Liebe auf dem College“, brachte Claire mühsam hervor und vergrub ihre Nase in Briannas braunem Lockenkopf. Liv konnte ihrer Meinung nach gar nicht nachvollziehen, wie sie sich fühlte, immerhin hatte sie ihren Mann direkt in der ersten Woche des Colleges kennengelernt und konnte sich sicher sein, dass er noch immer total verrückt nach ihr war.
    „Das vielleicht nicht“, seufzte Liv leise. „Aber ganz bestimmt ist es einen Versuch wert, einen netten Mann kennenzulernen. Was hast du denn zu verlieren? Trefft euch auf einen Drink und ...“
    „Ja, ist okay“, Claire rümpfte die Nase und verdrehte die Augen. „Wenn es dich beruhigter schlafen lässt, treffe ich mich mit ihm.“
    „Wunderbar“, zufrieden zwinkerte sie ihr zu. „Ich werde Julian sagen, dass er seine Telefonnummer besorgen soll.“
    Gottergeben nickte Claire, auch wenn sie kaum einen Gedanken an dieses Date verschwendete. Sie wusste, dass Liv keine Ruhe geben würde, bis sie nicht eingewilligt hätte, diesen angeblich netten Mann kennenzulernen, daher sagte sie lieber zu, anstatt sich stundenlanges Palaver anhören zu müssen.
    Wenig später zog sie ihre gefütterte Winterjacke an und verabschiedete sich von ihrer Freundin sowie von der kleinen Brianna, die Nudeln in den Haaren kleben hatte und ihr einen prustenden Kuss gab, bevor sie unter lauten Indianerschreien ins Wohnzimmer stürmte und den schlafenden Levi weckte. Auch wenn das Chaos im Hause Scott herrschte, wünschte sich Claire doch auch ein solches Familienleben und

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