Unverhofft verliebt
bemerken würdest, wie er dich anstarrt, sobald du wegsiehst, dann wüsstest du, dass der arme Mann sexuell frustriert ist.“
Sie dachte einen winzigen Augenblick darüber nach, bevor sie unwirsch fauchte: „Themenwechsel!“
„Es ist ein Wunder, dass ihr beiden es geschafft habt, ein Baby zu zeugen, so verklemmt, wie ihr seid“, Sabrina schüttelte den Kopf.
„Ich glaube, du irrst dich“, gluckste Liv. „Immerhin hatte Claire extrem versauten Sex mit Grant.“
Aufgebracht schnappte sie nach Luft. „Liv!“
„Interessant. Gut, dass ich morgen wieder zum College fahre. Dann hat Claire hoffentlich die Chance auf eine Wiederholung des Ganzen.“
Claire schwieg und wünschte sich manchmal, ein Einzelkind zu sein.
Einige Stunden später musste Claire immer wieder an die Worte ihrer Schwester und ihrer besten Freundin denken. Der Abend mit Grant hätte sehr entspannend und gemütlich sein können, wenn sie nicht ständig an extrem versauten Sex denken würde. Sie kam sich ein wenig albern vor, dass sie wie ein verliebter Teenager neben Grant herlief und sich wünschte, dass er ihre Hand nahm oder seinen Arm um sie legte. Immerhin war sie eine erwachsene Frau, die in der Lage war, ihre Wünsche auszusprechen, und die auch nicht vor heiklen Themen zurückschreckte. Wenn ihr jemand im Job in die Quere kam, hatte sie keine Skrupel, sich durchzusetzen, aber bei Grant war es etwas anderes.
Sie wollte, dass er sie gern hatte und einfach nach ihrer Hand griff. Allein der Gedanke daran ließ sie erzittern und wie ein Schulmädchen erröten. Claire hoffte, dass nur ihre Hormone ihr einen Streich spielten, denn dies war wirklich kein Zustand. Angesichts der Tatsache, dass sie Grant monatelang nicht hatte leiden können, war es lächerlich, wie sehr sie sich jetzt nach ihm sehnte.
Täglich starrte sie auf ihr Handy und hoffte, dass er ihr eine Nachricht schicken würde. Seine Anrufe nahm sie immer sofort entgegen und schämte sich kein bisschen, dass ihre Kolleginnen sie schon mit ihrer Verliebtheit aufzogen. Wenn sie mit ihm zusammen war, war sie glücklich, doch sobald sie daran dachte, dass sie keine Ahnung hatte, was er fühlte , verschwand dieses Glücksgefühl und machte einer unsagbaren Verwirrtheit Platz. Sie fände es furchtbar, wenn er in ihr nicht mehr sah als die Frau, mit der er einen One-Night-Stand gehabt hatte und die nun sein Kind auf die Welt bringen würde.
Andere werdende Eltern mussten sich nicht mit den Gedanken über ihren Beziehungsstatus herumschlagen, sondern konnten sich ganz einfach auf ihr Baby konzentrieren. Das wollte Claire auch.
Sie dachte darüber nach, wie es mit ihr und Grant weitergehen sollte, während sie neben ihm durch das abendliche New York schlenderte und spürte, wie die Sommerhitze des Tages langsam verschwand. Heute hatten sie ein Klavierkonzert im Central Park besucht und anschließend Pizza gegessen, bevor er ihr ein Eis gekauft hatte, das sie nun verspeiste.
„Ich wusste gar nicht, dass es im Central Park so tolle Veranstaltungen gibt. “
Claire schluckte den sahnigen Geschmack nach Vanille hinunter. „Die Konzerte dort sind großartig. Vor allem im Sommer lassen sich die Veranstalter besonders viel einfallen.“
„Es ist bei weitem schöner als in einer Konzerthalle“, stimmte er ihr zu. „Schmeckt’s?“
„Großartig.“ Sie hielt ihm ihr Eis hin und fragte: „Willst du mal probieren?“
Zu ihrer Überraschung senkte er tatsächlich den Kopf und leckte von ihrem Eis ab. Über seiner Oberlippe klebte ein winziger Tropfen Eis, den er prompt mit seiner Zunge wegleckte.
Während sie seinen Mund wie hypnotisiert anstarrte, strampelte das Baby und lenkte Claires Aufmerksamkeit sofort wie der von seinen hübschen Lippen und Erinnerungen an heiße Küsse vor über sechs Monaten ab. Automatisch fuhr ihre Hand über ihren Bauch, den sie heute unter einer luftigen Tunika verbarg.
Sie räusperte sich. „Und?“
„Sehr lecker“, Grant hob wieder den Kopf und schluckte das Eis hinunter, wobei sich sein Adamsapfel hob. „Ich hätte mir auch eins holen sollen.“
Großzügig bot sie ihm an: „Wir können teilen.“
Sofort schüttelte er den Kopf. „Du brauchst es nötiger.“
„Vielen Dank“, lachte Claire. „Aber ich sollte aufpassen, dass ich nicht zu viel zunehme. Meine Tabelle sagt, dass ich in der nächsten Zeit nicht mehr viel zunehmen darf ...“
„Was für eine Tabelle?“
Vergnügt schleckte sie an ihrem Eis. „Ich habe
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