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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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durch eine Verrückte schützte. Ein heldenhafter Tod. Und irgendwo in meiner Heldenverehrung hatte ich vergessen, wie seltsam sie sein konnte. Wenn ich diesen Job so lange behielt wie sie, war ich vielleicht ebenfalls nicht mehr normal. Der Gedanke beunruhigte mich.
    »Was zum Teufel ist los mit dir?«, fragte ich und fürchtete, dass meine letzte Chance auf Ausbildung zusammen mit dem Verstand der Ausbilderin den Bach runterging.
    »Was mit mir los ist?« Agnes nahm den Finger aus dem Ohr und richtete ihn auf mich. »Du solltest mir nicht von solchen Dingen erzählen!«
    »Ich habe dir doch gar nicht viel gesagt…« , begann ich, aber eine jähe Geste unterbrach mich.
    »Du hast mir schon zu viel gesagt! Ich bilde eine Schülerin aus, und sie ist nicht du. Du hast gesagt, ich hätte dich in diese Situation gebracht, woraus folgt: Was ist mit der Schülerin passiert? Ist sie tot? Hat sie sich auf die dunkle Seite geschlagen?« Agnes’ Hände bewegten sich und knallten den Kopf des Magiers gegen die Wand. »Ich weiß es nicht!«
    »Sowohl als auch, in gewisser Weise«, sagte ich voller Unbehagen. Agnes’ zweite Erbin, Myra, war zur Dunklen geworden und hatte damit begonnen, ihre Zeitreise-Fähigkeiten zum eigenen Vorteil und dem ihrer Verbündeten zu nutzen. Agnes hatte sie töten müssen, um die Gefahr für die Zeitlinie zu beseitigen, und dabei war sie gestorben. Wodurch eine nicht ausgebildete Unbekannte – ich – zur neuen Pythia wurde.
    »Sag mir das nicht!«, hauchte Agnes entsetzt. »Du hast gefragt.«
    »Nein! Habe ich nicht! Ich habe nur erklärt, wie viele Informationen ich aus diesem Gespräch gewinnen könnte, wenn ich darüber nachdenken würde. Und ich werde nicht darüber nachdenken, weil ich bereits zu viel erfahren habe. Was ist, wenn ich deine Worte zum Anlass nähme, in meiner Gegenwart anders zu handeln und dadurch deine Zukunft zu ändern? Stell dir vor, du springst in deine Zeit zurück und stellst fest, dass du gar nicht mehr existierst! Daran hast du nicht gedacht, oder?«
    »Nein«, sagte ich und bemühte mich, mein Temperament unter Kontrolle zu halten. »Aber das ändert nichts daran, dass ich eine Ausbildung brauche!«
    »Die früheren Pythien hatten kaum eine Ausbildung, aber sie kamen trotzdem zurecht. Nimm dir ein Beispiel an ihnen.«
    »Von wegen.«
    Agnes stützte die Hand, mit der sie nicht den Magier erwürgte, an die Hüfte. »Keine noch so gute Ausbildung kann dich auf diesen Job vorbereiten.«
    »Aber du weißt wenigstens, wie die Macht funktioniert. Mir hat niemand ein Handbuch gegeben!«
    »Es gibt kein Handbuch. Wenn unsere Feinde jemals herausfänden, wozu wir imstande sind, könnten sie uns weitaus wirkungsvoller bekämpfen. Außerdem ist es gar nicht so leicht, die Zeit durcheinander zu…«
    Sie unterbrach sich plötzlich, denn auf der anderen Seite des Schießpulverraums drehte sich ein Schlüssel im Schloss. Agnes zog ihre Waffe und drückte sie dem Magier so fest an die Schläfe, dass eine Delle entstand. »Ein Wort, nur ein Ton, und ich schwöre…« , flüsterte sie. Er schien hin und her gerissen zu sein zwischen Ideologie und Selbsterhaltungstrieb, aber ich schätze, letzterer setzte sich durch, denn er blieb still. Oder vielleicht konnte er wegen der an seinem Kragen festgekrallten Faust nicht reden.
    Wir drei sahen durch die Tür und bemerkten Licht. Ein dunkelhaariger Mann stand auf der anderen Seite des Raums, stellte eine Laterne, die genauso aussah wie die des Magiers, in sicherer Entfernung von den Fässern ab und ging umher. Er war auch wie der Magier gekleidet, bis auf den langen dunklen Mantel, und außerdem trug er Stiefel. Die Sporen klirrten leise.
    »Fawkes«, flüsterte Agnes und versetzte dem Magier einen Stoß mit dem Lauf ihrer Waffe. »Hast du irgendetwas verändert?«
    Er blieb still. »Antworte!«
    »So geht das nicht«, sagte er gereizt. »Du kannst mir nicht damit drohen, mich zu erschießen, wenn ich rede, und mir dann eine Frage stellen!«
    Wir erstarrten, als der Mann stehen blieb und in unsere Richtung blickte, aber er sah uns nicht. In unserem Teil des Kellers war es stockdunkel. Wir hatten die Laterne des Magiers zurückgelassen, als wir zu unserem kleinen Spaziergang mit der Bombe aufgebrochen waren, und sie musste ausgegangen sein, denn das einzige Licht kam von Fawkes’ Lampe. Er schnupperte dort, wo noch der beißende Geruch von der Explosion in der Luft hing, machte sich dann aber wieder an die Arbeit.
    »Wir müssen uns

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