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Unwiderstehlich untot

Unwiderstehlich untot

Titel: Unwiderstehlich untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Sekundenbruchteil wahr, bevor Agnes auf den Magier schoss. Die Kugeln hätten ihn direkt zwischen den Augen erwischt, wenn er nicht von einem Schild geschützt gewesen wäre. So ärgerten sie ihn nur.
    »Es wäre mir lieber gewesen, wenn du das nicht getan hättest«, sagte er gereizt, als Agnes die Waffe sinken ließ.
    »Du kannst dich nicht dauernd schützen«, erwiderte sie. »Und dein Schießprügel hat nur eine Kugel.«
    »Ja, aber wer von euch beiden kriegt sie?«, fragte er spöttisch.
    Agnes veränderte ihre Taktik. »Wie ist dein Plan, du Genie? Du kannst dieses Gebäude zwar in die Luft jagen, aber das nützt dir nicht viel. Das Parlament tritt erst morgen früh zusammen. Und um Mitternacht erscheinen Männer des Königs und verderben dir den Spaß. Deshalb hatte Fawkes keinen Erfolg, erinnerst du dich?«
    »Aber wenn die Männer des Königs diesmal erscheinen, wartet die eine oder andere Überraschung auf sie.« Er deutete auf einige Phiolen, die auf einem anderen Fass lagen. Sie waren von der Art, die Magier im Kampf verwendeten, und meistens enthielten sie tödliche Zauber.
    »Ich dachte, die Mitglieder der Gilde wären gegen den Krieg«, warf ich ein, um Agnes Zeit zu geben, sich etwas einfallen zu lassen. Ich hatte keine Idee.
    »In etwa fünfzig Jahren kommt es ohnehin zu einem Bürgerkrieg. Wir beschleunigen die ganze Sache nur ein wenig und schaffen nebenbei auch noch eine bessere Welt.«
    »Eine bessere Welt, in der es vielleicht keinen Platz für dich gibt! Wenn du jetzt einen Krieg beginnst, könnte einer deiner Vorfahren ums Leben kommen oder die Welt auf eine Weise geändert werden, die dafür sorgt, dass wir uns nie begegnen. Es könnte für dich auf Selbstmord hinauslaufen!«
    »Nicht wenn ich in dieser Zeit bleibe.«
    »Du willst hierbleiben?«, fragte ich ungläubig.
    »Im Gegensatz zu euch habe ich mein Leben riskiert, um hierher zu gelangen«, sagte der Magier zornig. »Natürlich bleibe ich hier!«
    Agnes sah mich an. »Hör auf, diesen Spaßvogel zur Vernunft bringen zu wollen. Nur zu, tu’s.«
    »Was soll ich tun?«
    »Die Zeit anhalten. Normalerweise würde ich das übernehmen, aber ich kann’s nicht zweimal hintereinander machen. Kostet mich zu viel Kraft.«
    Ich wand mich hin und her. »Ah, Agnes?«
    »Pech für dich, dass du es bei deiner Mission mit zwei Pythien zu tun bekommst!«, sagte sie und grinste den Magier an, der daraufhin ein wenig besorgt wirkte.
    Ich spürte plötzlich Knoten in den Rückenmuskeln. Vielleicht lag es an den Handschellen. »Ah, es gibt da… ein kleines Problem.«
    »Welches Problem? Du hast es schon mal getan, nicht wahr?«, fragte Agnes.
    »Nun, ja. Aber es ging alles sehr schnell, und ich bin mir nicht sicher, wie…«
    »Sag bloß nicht, du hast keine Ahnung, wie man es anstellt!«
    Sie starrte mich an, und ich starrte zurück. »Hallo? Keine Ausbildung, erinnerst du dich? Deshalb bin ich hier!«
    »Deshalb bist du nutzlos!«, rief Agnes und stieß mir ihre Waffe gegen die Schulter. Ihr Gesicht war ziemlich grimmig, aber ihr Kopf wackelte komisch, als sei ihr Genick gebrochen. Ich starrte sie noch ein wenig länger an, bevor ich bemerkte, dass sie in Richtung der Phiolen nickte. Oh, großartig.
    Sie gab mir noch einen Stoß, diesmal in den Bauch, und es tat weh. Ich taumelte von ihr fort, einige weitere Schritte in den Raum hinein. »Und jetzt? Willst du mich erschießen, weil ich nicht genau aufs Stichwort machen kann, was du willst?«
    »Vielleicht erschieße ich dich tatsächlich!«, zischte Agnes wütend. »Eine Pythia, die nichts kann, ist niemandem eine Hilfe. Die Menschen in deiner Zeit wären mir vermutlich dankbar.«
    Sie ahnte nicht, wie nahe sie der Wahrheit kam. Ich wich einige weitere Schritte zurück und kam dadurch fast in Reichweite der Phiolen. »Wenn man eine Pythia beziehungsweise ihre vorgesehene Erbin tötet, geht die Macht nicht unbedingt auf den Mörder über«, erinnerte ich sie. »Das weiß selbst ich.«
    Agnes zielte auf meinen Kopf. »Und wenn schon.«
    Sie drückte ab, und ich schrie und duckte mich, mit echtem Entsetzen. Ich stieß gegen das Fass und kippte es um, und die Phiolen fielen zu Boden. Der Magier fluchte und richtete seine Knarre auf mich, aber Agnes hob Fawkes’ Schwert auf und stieß damit nach ihm. Der Bursche wollte instinktiv ausweichen und fiel von seinem Fass herunter nach hinten.
    Ich sank auf alle viere und tastete mit gefesselten Händen umher. Meine Finger berührten zwei kleine Ampullen, und ich

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