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Urmel fährt Ballon

Urmel fährt Ballon

Titel: Urmel fährt Ballon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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es noch keine Eisenbahn und keine Autos gab,
keine Radios und keine Flugzeuge. Höchstens, dass sich die ersten Ballone in
die Lüfte erhoben. Da kann es nämlich auch keine Schlachtmaschinen gegeben
haben. Und das hat Wutz sehr gefallen.«
    »Aber
wie will der Professor denn so einen Planeten finden?«, fragte Ping Pinguin.
    »Er
hat Neschnem-Kopf-Otto vom Planeten Futura gefragt, mit seinem neuen
Satelliten-Funkgerät, das ihm König Futsch geschenkt hat. Und
Neschnem-Kopf-Otto kennt genau so einen Planeten, wie wir ihn suchen.«

    »Und
wie sollen wir uns auf einer gantsch anderen Welt mit den Leuten unterhalten?«,
fragte Wawa. »Auf dem Planeten Futura hat man alles genau anders herum
gesprochen als wir. Das konnten wir nicht verstehen. Aber Neschnem — das heißt
nämlich Menschen — , Neschnem-Kopf-Otto hatte einen Übersetschungscomputer, der
alle Wörter blitschschnell umdrehen konnte. Da wurde aus ›Schnem‹ wieder ›Mensch‹.
Und ›Otto‹ blieb ›Otto‹, ist ja klar. Wenn aber die Leute auf diesem anderen
Planeten uns technisch nicht voraus, sondern sotschusagen hinterher sind, also
in einem früheren Jahrhundert leben, dann haben sie keine Übersetschungscomputer
und solche Dinger und wir können sie nicht verstehen — und sie uns auch nicht.«
    »Ja,
aber Neschnem-Kopf-Otto kennt einen Planeten, da sprechen die Leute fast
genauso wie wir, hat er gesagt. Er meint, dass wir ihre Sprache ganz lustig
finden werden, und möchte wetten, dass wir sie nachmachen wollen. Das wird
bestimmt ulkig!«
    »Wie
heißt ‘n der Planet, Urmel?«
    »Igeste!«
    »Igeste?«
    »Ja,
Neschnem-Kopf-Otto sagt, den Namen würden wir gleich verstehen, wenn wir erst
einmal da wären und sie sprechen hören — irgendwo da oben!« Das Urmel zeigte an
den Sternenhimmel.
    »Wieso
oben, Urmel? Es kann doch auch unten sein! Wo ist überhaupt oben und unten in
diesem Weltraum?«
    »Eine
tolle Frage, Wawa. Wutz sagt, es gibt eigentlich gar kein Unten und kein Oben. Auf
der anderen Seite unserer Erde ist zum Beispiel genau das unten, was hier oben
ist. Und wenn Wutz es sagt, wird es schon stimmen. Schließlich hat sie so viele
Bücher gelesen. Und deshalb zerbreche ich mir darüber auch nicht den Kopf.«
    »Und
wie kommen wir auf den Planeten, der kein Stern ist, weil er dann so heiß wäre,
dass wir sofort vertschischen würden?«
    »Neschnem-Kopf-Otto
holt uns ab und bringt uns auch wieder nach Titiwu zurück.«
    »Da
bin ich aber froh! Wiederkommen will ich nämlich schon! Denn da oben — oder da
unten — habe ich ja keine Muschel zum Schlafen.«
    »Bleib
doch hier, Wawa. Dann kannst du mit Seele-Fant Duett singen. Er ist sowieso
viel zu groß und zu schwer für ein Raumschiff.«
    »Auch
wönn öch höneunpassön solltö, würdö öch hörbleubön! Öch bön doch nöcht
öbörgöschnappt und flögö ön dön Wöltraum!«
    »Ich
schon!«, sagte das Urmel fröhlich, drehte sich um und wackelte den Hügel zum
Blockhaus wieder hinauf.
    Vielleicht
konnte es ja noch etwas über den geplanten Raumflug in Erfahrung bringen!
    Auch
die anderen trennten sich. Ping Pinguin blieb noch ein bisschen, doch bald lag
Wawa allein in seiner Muschel und schaute zu den Sternen empor. »Da bin ich
aber wirklich neugierig, wo wir hinfliegen werden«, murmelte er. Dann klappte
er den Deckel zu und schlief ein.



Start zum
Raumflug
     
    Ein paar
Tage später landete Neschnem-Kopf-Otto mit seinem Raumschiff auf dem Strand von
Titiwu. Alle gerieten in helle Aufregung. Es durfte aber keine Zeit verloren
werden, denn Neschnem-Kopf-Otto hatte viel zu tun und war in Eile. Er hatte
diese Fahrt nur eingeschoben.
    Da
Wutz alles gut vorbereitet hatte, konnten sie rasch einsteigen: der Professor,
Tim Tintenklecks, das Urmel, Wutz, Schusch, Wawa und Ping Pinguin.
    Seele-Fant
blieb auf Titiwu zurück. Er hatte seinen Freunden aufgetragen herauszufinden,
ob auf dem fremden Planeten auch gesungen wurde. Alles andere interessierte ihn
nicht. Seele-Fant sah die silberne Raumkapsel in den Himmel zischen. Er machte
seine Schnauze auf und röhrte einen Schlager, den man früher viel gesungen hat,
der aber jetzt fast vergessen ist:
     
    » Auf
Wödörsön, auf Wödörsön,
    bleubt nöcht
so langö fort ...«
     
    Die
Raumfahrer wurden von der Geschwindigkeit, mit der sich die Raumkapsel von der
Erde entfernte, in ihre Sessel gepresst.
    Das
Urmel hob die Nilpferdschnauze und guckte begeistert um sich. Es freute sich
über die Reise. Was würden sie wohl alles

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