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Urmel fährt Ballon

Urmel fährt Ballon

Titel: Urmel fährt Ballon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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erleben?
    Kurz
nach dem Start wurde es Nacht und das All, in das sie hineinflogen, war über
und über von Sternen erleuchtet.
    Der
Professor beugte sich zu Neschnem-Kopf-Otto vor und sagte: »Jetzt erzähle uns
doch endlich mehr von der Igeste. Ich bin so gespannt! Vor allem: Was sind das
für Leute, die dort leben?«



Reiseinformationen
     
    Neschnem-Kopf-Otto
lächelte, als er dem Professor antwortete: »Nun, ich finde, sie sind freundlich.
Ja, doch, das sind sie. Ein bisschen rückständig halt, in allem. Sie haben
nicht einmal Wasserleitungen. Aber vielleicht ändert sich das, wenn Sie erst
einmal dort waren, Professor. Ich bin richtig neugierig, ob die Igester etwas
von Ihnen lernen wollen. Ich denke, dann wird der Fortschritt mit
Siebenmeilenstiefeln auf der Igeste einmarschieren.«
    Der
Professor hob abwehrend die Hand. »Nicht durch mich, Neschnem-Kopf-Otto.
Bestimmt nicht durch mich. Ich habe meine Zweifel, ob das wirklich gut wäre.
Der Fortschritt hat auch seine Nachteile.«
    »Nun«,
antwortete Neschnem-Kopf-Otto. »Der Fortschritt kommt so oder so. Früher oder
später. Das ist ein Naturgesetz. Und ich finde das gut. Wir auf dem Planeten
Futura möchten jedenfalls nicht mehr anders leben als heute, schon gar nicht
ohne unsere Tec hnik . Auf der Igeste gibt es nichts
dergleichen, nicht einmal Staubsauger!«
    »Wie?«
Wutz horchte erschrocken auf. »Keine Staubsauger? Muss man da die Teppiche etwa
noch selber ausklopfen, öff?«
    »Genau!«,
sagte Neschnem-Kopf-Otto.
    Langsam
wurde es wieder hell. Und dann strahlte ein Stern so hell wie unsere Sonne. Es
war die Sonne der Igeste, um die der Planet kreiste. Obwohl sie das Licht
blendete, fragte Wutz weiter: »Aber wie sehen die Leute auf dieser Igeste denn
aus? Vielleicht so wie Schweine?«
    »Nein,
anders, Wutz. Aber das wirst du ja selber sehen. Der Planet Igeste ist nicht
groß. Es gibt nur ein einziges Reich, das wird von einem Kaiser regiert. Seine
kaiserliche Gemahlin ist gestorben, aber er hat eine nette Tochter.«
    »Eine
Prinzessin also, öfföff!«
    »Seht
mal da vorne, die Kugel im All! Das ist die Igeste.«
    »Die
sieht aber schön aus! So grün!«
    »Das
kommt daher, weil noch so viele Pflanzen darauf wachsen. Riesige Wälder! Wie
auf der Erde früher.«
    »Willst
du damit sagen, es gibt dort keine Umweltzerstörung, Neschnem-Kopf-Otto?«,
fragte der Professor.
    »Kaum
jedenfalls.«
    »Deshalb
habe ich gesagt, dass die Technik nicht nur Vorteile hat.«
    »Ja,
Professor, aber wir Neschnem auf dem Planeten Futura haben noch mehr Technik als
ihr auf der Erde und haben diesen schlimmen Zustand doch überwunden — durch
unsere Technik.«
    Der
Professor nickte und meinte betrübt: »Bei uns ist man noch mitten darin — und
auf der Igeste hat man es noch vor sich!«
    »Nicht
so technikfeindlich, Professor! Oder wollten Sie noch ohne Anästhesie leben?«
    Das
Urmel hatte interessiert zugehört. »Was is’n das? Was zum Trinken?«
    Wutz
antwortete mit gespitzter Schnauze: »Nicht direkt zum Trinken, Urmel. Öfföff.
Anästhesie heißt die Betäubung vor Operationen, öfföff. Die Narkose macht, dass
du keinen Schmerz spürst. Du schläfst einfach ein, öff. Nichts tut dir weh,
öfföff. Dann kann man dir sogar den Bauch aufschneiden, ohne dass du es
merkst!«
    »Ach«,
plapperte Ping Pinguin. »Was du wieder alles weißt, Wutz. Sag’s noch mal, wie
heißt das Dingsda, Annas Tee? Und was soll das sein?«
    »Ach,
Ping, Betäubungsspritschen!«, zischte Wawa.
    »Ha!«,
schrie das Urmel. »Ich hab mal eine gekriegt, als mir ein Zahn gebohrt werden sollte.
Na, da habe ich den Zahnarzt aber in die Nase gezwickt!«
    »Unsinn,
Urmel, öfföff! Du wolltest das wohl tun, weil du Angst hattest, öfföff. Aber
der Zahnarzt hat dir eine Holzstange ins Maul geklemmt. Da konntest du es nicht
mehr zumachen!«
    Das
Urmel nickte. »Das war gemein!«
    »Gar
nicht, öfföff! Das war sehr klug, denn sonst hätte er deinen Zahn nicht
behandeln können, öff, und du könntest heute nicht kauen vor Schmerzen und
tüchtig essen, damit du groß und stark wirst, öfföff!«
    Wawa
meinte sachlich: »Dann wärst du schon tot! Ohne Spritsche hättest du das
Tschahnbohren überhaupt nicht ausgehalten!«
    »Du
bestimmt auch nicht, Wawa! Sei bloß ruhig mit deinem Gezische und Gefauche!«
    »Egal«,
plapperte Ping Pinguin. »Auf dem Planeten Igeste darf niemand Zahnweh kriegen,
weil es da eben noch keine Betäubungsspritzen gibt! Wehe dem, der da Zahnweh
kriegt! Also, ich hab ja

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