Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Urmel fliegt ins All

Urmel fliegt ins All

Titel: Urmel fliegt ins All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
Vom Netzwerk:
will es nicht! Ich bin weder eine Rakete noch eine Kanonenkugel, und lebensmüde
bin ich schon gar nicht! Mir können alle Wunder anderer Sterne gestohlen
bleiben. Ich bleibe hier in meiner Schlummertonne und passe auf Urmel auf!»
    «Wieso paßt
du auf mich auf, wenn ich gar nicht da bin, he?» fragte das Urmel sofort. «Ich
bin ganz furchtbar neugierig — ich bin eine Rakete oder eine Kanonenkugel, ich
bin überhaupt der allerbeste und schnellste Weltraumfahrer, den es gibt, und
ich bleibe nicht hier, nein, nein, ich bleibe nicht hier!»
    «Natürlich
bleibst du hier — öfföff!»
    «Nein! Ich will
mitfliegen. Du hast mir überhaupt nichts zu befehlen! Nee, nee, immerzu
erzählst du mir Märchen von Geistern, die herumfliegen, und von Königen und
Prinzessinnen und Schweinefees...»
    «Schweinefeen!»
berichtigte Tibatong.
    «Schweinefeens!
Sage ich ja, und diese Märchen sind ganz doof und langweilig. Und wenn ich mal
was erleben kann, was viel, viel doller ist als alle Märchen, willst du es mir
nicht erlauben! So eine bist du! Uhuhuuuuuu, huihuihuihui...»
    «O du
ungezogenes Kind!» rief Wutz. «Sei still!»
    «Darf ich
mit, oder darf ich nicht mit? Wenn ich mitdarf, bin ich still!»
    Professor
Tibatong sagte: «Ich glaube, auf Futura würde man es sehr undankbar von mir
finden, wenn ich ohne das Urmel käme...»
    «Und wie
undankbar! Ohne mich braucht ihr gar nicht zu kommen, ich bin das
allerallereinzigste Urmel auf der ganzen Welt. Aber Tiere und Menschen gibt es
viele, pah, so viele!! Überhaupt genügt es, wenn ich allein fliege, ich brauche
euch gar nicht, nee, und ich komme auch nie wieder. Ganz bestimmt nicht...!»
    Wutz seufzte
tief und schickte einen Blick zum Himmel — einen Blick hilfloser Ergebenheit.
«Also gut», brummte sie, «dann komme ich natürlich auch mit. Aber unter einer
Bedingung, Professor: Meine Schlummertonne lasse ich nicht hier!»
    Ping Pinguin
krähte: «Was denn noch? Vielleicht will Wawa auch seine Mupfel mitnehmen und
Tim Tintenklecks sein Federbett...»
    Neschnem-Kopf
Otto beendete das nutzlose Gezänk. «Bitte packt die Raumanzüge aus und beginnt
mit dem Training!»



Alle müssen sich
sehr anstrengen
     
    Tim Tintenklecks
öffnete die Kiste. Verschieden große Bündel aus hellem Kunststoff lagen
sorgfältig zusammengefaltet darin, dazu passende Plexiglashelme. Jedes Bündel
war mit einem Namen beschriftet, so fand jeder gleich den für ihn bestimmten
Anzug.
    Das Anziehen
aber war sehr schwierig. Tim Tintenklecks und der Professor halfen zunächst den Tieren, ehe sie selbst in ihre Anzüge schlüpften.
    Das war ein
Anblick! Unförmig stolzierten oder schwankten sie wie aufgeblasene Gummipuppen
über den Strand — Gummipuppen mit Glaskugelköpfen: Wutz, die zunächst bei jedem
Schritt über die Falten ihres Anzugs stolperte; Wawa, der den Glashelm auf dem
Boden vor sich herschob, weshalb dieser mit kleinen Rädchen versehen war; Ping
Pinguin, dessen Stummelflügel herabhingen wie welke Blätter; und schließlich
Urmel, das die mächtigste Glaskugel trug. Schuschs Kopf und Schnabel steckten
in einem röhrenförmigen Gebilde, er sah ungefähr so aus wie eine umgekehrte
Gießkanne auf watteverpackten Stelzbeinen.
    Und der
Professor und Tim Tintenklecks? Nun, sie glichen am ehesten den Astronauten,
wie wir sie von Fotos kennen. Ein Anzug blieb übrig — für Seele-Fant. Der hatte
der Verkleidung — halb im Wasser liegend — zugesehen. Ihm mißfielen seine
vermummten Freunde sehr.
    Und als Tim Tintenklecks
nun den für Seele-Fant bestimmten Raumanzug hochhielt — ein schlaffes Ungetüm,
eine Riesenschlange oder ein Lindwurm — , da
schüttelte der nur sein massiges Haupt, drehte sich um und schwamm zu seinem
einsamen Felsenriff hinaus.
    Planeten und
alles Technische, was heutzutage schon die kleinsten Kinder kennen,
interessierten ihn nicht. Für ihn war der Himmel einfach blau am Tag und
schwarz in der Nacht, die Sterne klein und goldfunkelnd.
    Auf seinem
Riff begann er wieder zu singen, aber ein etwas verändertes Lied:
     
    «Jötzt weuß
öch, was soll ös bödeutön,
    daß öch so
traurög bön,
    eun
Raumschöff aus andörön Wöltön,
    das lögt mör
schwör auf döm Sönn!»
     
    Der arme
Seele-Fant! Jetzt hatte er wirklich Grund, betrübt zu sein. Seine Freunde
verließen ihn, und er blieb allein zurück. Nein, ein solches Abenteuer war
nichts für ihn.
    Unter
Neschnem-Kopf Ottos sachkundiger Anleitung begannen die anderen mit dem
Training für den

Weitere Kostenlose Bücher