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Urmel wird ein Star

Urmel wird ein Star

Titel: Urmel wird ein Star Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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trennte ich mich von Onkel Pitsch. »Folge
mir so schnell wie möglich«, bat ich ihn. »Wenn ich fliege, bin ich viel, viel
schneller beim Professor.«
    Er
nickte und schwamm.
    Ich
aber flog. Die Erregung gab mir überurmelige Kräfte. Bald erblickte ich Titiwu
unter mir. Meine liebste Heimat! Wie gerührt ich war! Wie friedlich lag sie
dort, und wie gut verstand ich nun, daß der Professor der Insel diesen Frieden
erhalten wollte — jetzt, nachdem ich die Welt der Arbeit so richtig
kennengelernt hatte.
    Das
Blockhaus war so gut unter dem Tarnnetz versteckt, daß selbst ich Mühe hatte,
es zu finden. Etwas entfernt zwischen den Bäumen ging ich nieder und schlüpfte
dann zwischen die Büsche. Ich bog um die Hausecke und wollte blitzschnell und
ohne anzuklopfen durch die Tür stürzen, da bekam ich einen Schlag auf den Kopf,
der mich zu Boden schickte. Ich sah die Sterne tanzen, und mein Schädel
brummte. Und als der Himmel wieder klar war, stand Babu mit einem Knüppel in
der Pratze über mir.
    Ich
sammelte meinen Verstand und brummte: »He! Bist du unter die Westernhelden
gegangen?«
    »Entschuldige«,
knurrte er. »Ich konnte ja nicht wissen, daß du es bist. Besserrr einem zuviel
krrriegt eine überrr die Rrrübe als einerrr zuwenig.«
    Ich
ließ mich auf keine Auseinandersetzung mit ihm ein. Ich torkelte in die Stube.
Der Professor hockte am Tisch. Vor ihm stand ein ungeheuer konflizierter
Apparat (das Urmel meint kompliziert). So einen hatte ich noch nie gesehen. Als
ob sich dünne Drähte und allerlei lustige Würmchen und Kugeln meterhoch
ineinander verheddert hätten. Irgendwie erinnerte er aber auch an eine winzige
Sendeanstalt mit Masten und Richtantennen und so. Dieses Gebilde war mir
mindestens so unverständlich wie ein Kuhfutter von innen (das Urmel meint
Computer). Der Professor blickte geistesabwesend über mich hinweg. Vielleicht
hatte er gerade Kontakt mit einem übersinnlichen Wesen? Oder vielleicht hatte
ihn Neschnem-Kopf Otto vom Planeten Futura gerade eben besucht?
    Ich
räusperte mich.
    Da
geruhte er, mich zu bemerken: »Was willst du, mein Kleines?«
    Ich
sprudelte gleich alle Neuigkeiten auf einmal hervor, von Onkel Pitsch und den
Tauchern und ihren Filmaufnahmen in der Stadt unter dem Korallenriff, und der
Professor murmelte, immer noch ganz geistesabwesend: »Zu früh... viel zu
früh...«
    Ich
sagte selbstverständlich auch, daß die drei Jungens auf ihrem Schiff
festgehalten wurden und daß Onkel Pitsch mir folgte. Nur von meinem Besäufnis
damals erzählte ich nichts.
    Er
hätte aber wohl auch kaum darauf geachtet, denn er sprang sogleich auf, schmiß
den Lötkolben hin und lief, barfuß wie er war, vor mir den Hang hinab. Er
watete ins Wasser, bis es ihm über den Bauch spülte.
    Wir
brauchten nicht lange zu warten. Bald schon sahen wir einen wolkenartigen
Schatten, der sich auf uns zubewegte. Dann plätscherte es, und Onkel Pitsch
tauchte auf. Seine wäßrigen Augen starrten den Professor erwartungsvoll an.
    »Du
weißt schon alles, pitsch?« fragte er.
    Der
Professor nickte. »Es ist zu früh, zu früh«, antwortete er. »Aber eigentlich
überrascht es mich nicht. Eines Tages mußtet ihr entdeckt werden. Es war nur
eine Frage der Zeit. Ihr habt es sicher genauso erwartet wie ich, oder?«
    »Schon,
pitschpfüh. Aber es ist doch etwas anderes, wenn es dann eintrifft, pfiff!«
    »Da
hast du wohl recht.«
    »Und
was soll nun geschehen, pitsch?«
    »Du
hast die gleichen Sorgen wie ich, lieber Onkel Pitsch. Du hast ein Versteck —
eure Stadt — , und ich habe ein Versteck — Titiwu. Das sind zwei Verstecke. Und
zwei Verstecke werden viel leichter gefunden als eines.«
    »Ja,
willst du denn zu uns umziehen, pitsch?«
    »Aber
nein! Eure Stadt ist ja schon entdeckt, Titiwu noch nicht. Daher machen wir es
umgekehrt! Ich arbeite an einer großen Erfindung. Sie soll Titiwu unauffindbar
machen. Sag mir, Onkel Pitsch, könnt ihr mit euren Schiffen umziehen?«
    »Mit
der ganzen Stadt, pfüh?«
    »Ja,
bis auf den letzten Balken. Nichts darf mehr an euch erinnern.«
    »Einfach
wäre das nicht, pfüh. Aber wir sind ja viele. Und unter Wasser haben die
Schiffe wenig Gewicht, pitsch, sie schwimmen fast von selbst, püh, sie müßten
nur ein wenig gehoben und ein bißchen geschoben werden, pitsch... Ja, es würde
wohl gehen.«
    »Dann
brecht auf! Verlaßt die Stadt! Nehmt die Schiffe auf eure Rücken wie die
Schnecken ihre Häuser. Erinnerst du dich? Am Fuße Titiwus, ganz in der Nähe der
Höhle,

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