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Urmel wird ein Star

Urmel wird ein Star

Titel: Urmel wird ein Star Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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ist das nicht Urwapingschu?«
    »Es
sieht genau so aus... der Krater... der Vulkan... das Ufer... aber es liegt ja
ganz allein im Ozean, und Urwapingschu ist doch nur wenige Kilometer von Titiwu
entfernt, also müßten wir Titiwu auch sehen!«
    »Ja,
und ich könnte wetten, hier ist Titiwu. Wie oft bin ich diese Strecke schon
hin- und zurückgeflogen! Den Weg finde ich doch fast im Schlaf... aber nun...«
    »Du
willst doch nicht sagen, Titiwu ist weg? Hat es der Professor versenkt?« Mir
traten die Tränen in die Augen. »Ach, dann liegt es unter Wasser, umgeben von
untergegangenen Schiffen. Und statt Vögel schweben Fische darüber!« Ich weinte.
Wieviel Schönes war mit Titiwu aus der Welt gegangen! Das letzte Paradies, wie
es der Professor immer nannte, meine einzige Heimat — und auch mein lieber,
lieber Papa!
    »Hör
auf zu flennen«, fuhr mich Futsch an. Aber auch ihm kollerten Tränen über die
Wangen. Er war nur deshalb so roh zu mir, weil ihm ebenfalls so weh ums Herz
war.
    Er
verringerte die Flughöhe. Wir kreisten tief über der Vulkaninsel. Kein Zweifel:
Das war Urwapingschu. Das waren die zerklüfteten, vulkanischen Geröllhalden,
das war die Küste, wo ich an Land gegangen war, damals...
    Titiwu
war wirklich untergegangen. Und mit ihm Seele-Fants Felsenriff. Mir schien das
Ende gekommen zu sein.
    König
Futsch wollte auf der Vulkaninsel landen. »Laß uns überlegen«, meinte er
bedrückt. Gab es denn noch etwas zu überlegen?
    Wir
gingen an dem Ufer nieder, von dem aus man früher Titiwu erblicken konnte. Die
Maschine setzte weich auf, inmitten erkalteter Lava und schwarzen Gesteins.
Schon wuchsen in den Mulden die ersten Gräser, Moose und gelben Blümchen. Bald
würde Urwapingschu eine blühende Insel sein.
    Da
saßen wir nun stumm auf dem schartigen Boden und starrten verloren auf die See.
Die Wellen rauschten. Wenn ich die Augen schloß, klang es wie in meiner Heimat.
    »Entweder
ist Titiwu von alleine ins Meer gesunken«, sagte der König tonlos nach langem
Schweigen, »oder der Professor hat es in die Luft gesprengt, damit es nicht
entdeckt wird. Er ahnte die Gefahr früher als wir. Trotzdem: Es war eine
Kurzschlußhandlung. Noch ist ja nicht alles verloren!«
    Wir
blickten auf, denn wir vernahmen das Brummen eines Motorflugzeuges. Es flog
winzig und blinkend am Himmel, es kam näher, es kreiste, es schien etwas zu
suchen.
    »Das
sind diese Lumpen!« rief ich.
    Und
der König antwortete: »Sie wollen Titiwu entdecken, aber sie finden es auch
nicht.«
    Das
Flugzeug entfernte sich wieder.
    Ich
schaute und schaute. Meine Augen schmerzten. Ich legte König Futsch meine Pfote
auf den Arm und fragte: »Es kommt mir so vor, als ob die Stelle, wo Titiwu sein
müßte, irgendwie leuchtet oder strahlt.«
    »Hm«,
brummte er. »Man könnte es sich einbilden. So eine Art Lichtkuppel, ein
gläserner Deckel. Verdammt soll ich sein: Es wirkt wie ein Heiligenschein.
Dummes Zeug, es ist nur eine Luftspiegelung!«

    Aber
was war das? Ein Geräusch, ein Ton... nein, ein Lied! Eine röhrende Stimme, sie
war ganz deutlich zu verstehen:
     
    » O Tölör weut, о Höhön,
    о
schönör, grönör Wald ...«
     
    Ich sprang
auf: »Seele-Fant!« jubelte ich.
    »Ja!
Seele-Fant!« jauchzte der König. »Aber still, da singt doch noch jemand!«
    Wahrhaftig,
eine schwabbelige Stimme mischte sich ein:
     
    » O Täler, pitsch, о Höhen, pfüh,
    о
pühner, pfiffer Wald, pitschpfüh... «
     
    »Onkel
Pitsch!«
    »Wer
ist das?« fragte Futsch.
    »Ein
Freund«, antwortete ich und brüllte übers Meer: »Seeeeleee-Faaant... Oooonkeeel
Piiitsch... Prooofeeessooor!«
    Keine
Antwort. Dafür ein plötzliches Verstummen.
    Da
nahm der König seine Flinte an die Wange und schoß in die Luft. Es knallte
laut, es hallte weithin.
    Wir
warteten gespannt. Aber wir wurden gestört. Noch einmal übertönte ein
Flugzeugbrummen jeden anderen, sehnsüchtig erwarteten Laut. Es war das uns so
bekannte, eigenartige Flatter-Knattern eines Hubschraubers. Er kam rasch näher.
Er war größer als der von König Futsch. Er flog tief über uns hinweg. In der
Kanzel sah ich Naftaline.
    »Sie
hat vor kurzem den Flugschein gemacht«, brummte der König.
    Neben
Naftaline saß Wutz. Sie winkten, sie landeten. Wir stürzten zu ihnen, da
kollerte allerhand aus der Maschine: Naftaline und Wutz, Sami und Tim
Tintenklecks, Schusch, Ping Pinguin und Wawa und sogar Zwengelmann. Ich fand
das jetzt ganz in Ordnung. Er gehörte nun zu uns.
    »Ich
habe die Maschine

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