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Urmels Lichterbaum im Eismeer

Urmels Lichterbaum im Eismeer

Titel: Urmels Lichterbaum im Eismeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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schnaufte: »Ach
lass doch, öfföff!« Aber sie war geschmeichelt.
    Weder
das Urmel noch Wawa oder Ping Pinguin durften helfen. Das Urmel, weil es sofort
alles durcheinander gebracht hätte, Wawa und Ping, weil sie es nicht konnten.
Das traf auch auf Schusch zu. Den Pandabären Babu ließ man gleich in seinem
Baumhaus. Er wollte ja auch nicht mitfahren.
    Seele-Fant
beobachtete alles aus der Ferne, von seinem Felsenriff. Auch er wäre nicht
nützlich gewesen.
    Stattdessen
begleitete er alle Bemühungen mit seinen Liedern. Er sah Wutz auf dem Deck
herumwirtschaften und röhrte:
     
    » Ös tanzt eun Bi-Ba-Butzömann
    auf
unsörm Schöff hörum, wödöbum ...«
     
    Ping Pinguin
hörte es etwas undeutlich am Strand, erriet den Text und sang fröhlich mit:
     
    » Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann
    auf
unserm Pfiff herum, widibum.
    Er
rüttelt sich, er pfüttelt sich,
    er
wirft sein Säckchen hinter sich ...«
     
    Dann stockte
er und sagte zu Wawa: »Aber eigentlich müsste es ›Bibabutzefrau‹ heißen, weil
Wutz ja eine Pfweinedame ist. Und es müsste weitergehen: ›Sie rüttelt sich, sie
pfüttelt sich...‹ Na, egal. In der Kunst muss nicht immer alles stimmen,
pfön kann es trotzdem sein.«
    Wawa
und Ping Pinguin sahen sich an und plinkerten mit den Augen. Sie verstanden
sich.
    Als
Wutz und Tim Tintenklecks alles geschafft hatten, meldete Wutz dem Professor:
»Wir sind reisefertig, öfföff!«



Auf der See, im Meer und in der Luft
     
    Und dann
verließ Der
Fliegende Habakuk Titiwu mit geblähten Segeln — ein stolzer
Anblick. Der Professor und Tim Tintenklecks wechselten sich gegenseitig am
Steuer ab.
    Wutz
machte sich in der kleinen Küchenkajüte zu schaffen. Wenn Tim Tintenklecks dem
Professor oder Wutz nicht helfen musste, dann strich er mit der Videokamera
herum und filmte Wawa, wie er über das Deck wuselte, er filmte die aufgeklappte
Muschel unter dem Mast. Er nahm Wawa auf, wenn er hineinkroch, sich hinlegte
und träumte. Er filmte Ping Pinguin, wenn er sich in die Taurolle kuschelte,
die er als Schlafstelle zugeteilt bekommen hatte. Er filmte vom Deck, wenn Ping
Pinguin und Seele-Fant im Meer um den Fliegenden Habakuk herumtobten. Die beiden zogen eine richtige Schau ab, mal jagte einer voraus
und der andere folgte, mal glitten sie im Kreis umeinander.
    Ping
Pinguin tollte so geschickt und verspielt herum, wie nur ein Pinguin im Wasser
kapriolen kann. Einmal schwamm er ganz nah an Seele-Fant heran und piepste ihm
zu: »Ha, jetzt darf Wutz sich aber mal ärgern, pfwimmen kann sie nämlich
nicht!«
    »Seu
stöll«, wies ihn Seele-Fant zurecht. »Wönn du so völ könntöst wö Wutz,
brauchtöst du nöcht auch noch schwömmön zu könnön.«
    »Ach,
verzeih«, rief Ping Pinguin, »ich habe ganz vergessen, dass du ja in Wutz
verliebt bist!« Er machte, dass er aus Seele-Fants Reichweite kam.
    »Ungözogönör
Lümmöl«, knurrte dieser denn auch. »Öch weuß nöcht, abör öch föndö, dö jungön
Leutö habön keunö gutö Örzöhung möhr!«
    Ping
Pinguin hatte das alles schon vergessen. Er stellte sich auf und schwamm so,
dass sein Oberkörper wie ein halbes Männchen aus dem Wasser ragte, und rief:
»Pfön! Pfön!«
    Das
war ein besonders schönes Bild, das Tim Tintenklecks mit seiner Kamera aufnahm.
    Seele-Fant
war leicht zu versöhnen. Er antwortete: »Ja, Pöng, ös öst hörrlöch!«
    Natürlich
filmte Tim Tintenklecks auch Schusch, entweder, wenn er über Seele-Fant und
Ping Pinguin dahinflog, dicht über der Wasseroberfläche, oder wenn er in den
Himmel stieg und sich zu den Möwen und Seeschwalben gesellte, deren Gekrächze
im Wind das Mikrofon einfing.
    Zum
Schluss setzte sich Schusch auf die Mastspitze, da zoomte Tim Tintenklecks ihn
nah heran, um ihn groß ins Bild zu bekommen.
    Der
Professor hatte Schusch erlaubt sie zu begleiten, solange sie noch in warmen
Zonen segelten. Aber bevor es kalt wurde, sollte er nach Titiwu zurückfliegen.
Er war an die Tropen gewöhnt und der Professor konnte ihn auch mit seinen
wunderbar hilfreichen Tropfen »Habakuk Tibatongs Innere Heizung« nicht gesund
durch die Polarkälte bringen. Schusch war nun einmal ein Vogel und Vögel sind
keine Säugetiere. Aber nur Säugetiere führen ihr eigenes »inneres Klima« mit
sich, das durch des Professors Medizin angeheizt werden konnte. Das war auch
das Problem mit Wawa, der ebenfalls kein Säugetier war, aber bei ihm half sich
der Professor damit, dass er ihn in die Muschel schlüpfen ließ, die Muschel in
ein

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