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Urmels Lichterbaum im Eismeer

Urmels Lichterbaum im Eismeer

Titel: Urmels Lichterbaum im Eismeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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spritzte. Die Eimer und Schüsseln klapperten.
Der Schrubber kratzte über das Deck. Keinen Winkel übersah sie. Aber am
eifrigsten war sie in der Küchenkajüte. Tim Tintenklecks gab dem Schiff einen
frischen, grünen Anstrich.
    In
der nächsten Nacht leuchtete der Vollmond. Da lag das Segelschiff geheimnisvoll
in seinem Licht. Ein schöner Anblick. Er bewegte Seele-Fant so, dass er nun
doch laut zu gröhlen begann:
     
    » Steuörmann,
lass dö Wacht,
    Steuörmann,
hör zu uns!
    Oh, hoho ...«



Große
Vorbereitungen
     
    Am Tag
darauf dröhnte die Luft über Titiwu.
    Die
Tiere liefen zusammen. »Das ist der Hubpfrauber von König Futpf!«, rief Ping
Pinguin fröhlich.
    Ping
Pinguin hatte Recht, Pumponell der Fünfundfünfzigste hockte zusammengekrümmt am
Steuer. Er und seine Frau Naftaline hatten gerade noch Platz auf ihren Sitzen
gefunden, denn die Kabine war bis oben hin mit Kartons, Kisten und Säcken voll
gestopft. Der König ließ die Maschine auf den freien Platz vor dem Blockhaus
niederschweben.
    Als
die beiden ihre Türen aufmachten, polterten gleich ein paar Gepäckstücke
heraus.
    »Wo
ist der Weihnachtsbaum?«, fragte das Urmel.
    Der
König lachte. Er zeigte auf einen langen, dünnen Sack. Das
Urmel wollte die Hülle gleich aufreißen und den Baum anschauen. Doch da rief
Wutz: »Halt! Öfföff, du nicht!«
    »Wer
denn?«
    »Der
Professor, Tim und natürlich auch ich, öff!«
    »Ooch,
immer du, Wutz!«
    »Sei
still, öfföff, jetzt darf ich es ja auch noch nicht. Noch lange nicht! Und
dafür wirst du später ja auch überrascht und ich nicht.«
    »Die
Überrapfung ist doch das Pfönste an Weihnachten«, erklärte Ping Pinguin. »Ohne
Überrapfung ist es überhaupt kein Weihnachten.«
    »Das
ist richtig«, stimmte ihm König Futsch zu.
    Alles
wurde ausgeladen und stapelte sich zu einem großen Berg vor dem Blockhaus.
Darunter befand sich auch ein Sack, in dem sich die in buntes Papier eingepackten
Weihnachtsgeschenke für alle befanden. Für Tim Tintenklecks hatte König Futsch
eine besondere Überraschung: eine Videokamera. »Eigentlich sollte es ja auch
ein Weihnachtsgeschenk für dich sein«, sagte er. »Aber Naftaline und ich
möchten, dass du für uns die ganze Reise filmst. Mach uns ein schönes Video,
von Titiwu zum Eismeer und zurück.«
    Tim
Tintenklecks strahlte. Er begann gleich alles auszuprobieren. Er machte die
ersten Aufnahmen vom König, wie er Wutz auf die Hinterbacke tätschelte. Und die
zweite, wie er sie liebevoll in die Speckseite kniff und sie es nicht nur
duldete, sondern ihn auch noch verklärt anblickte.
    »Schau
mal, wie verliebt sie den König anguckt«, zischte Wawa Ping Pinguin zu. »Aber
wehe, wenn ich sie mal ins Hinterbein tschwicke!«
    »Na,
da kriegst du aber den Pfeuerlappen um die Ohren, wenn du nicht pfnell genug
davonläufst!« Ping Pinguin nickte verständnisvoll.
    Der
König und Naftaline flogen bald wieder fort. Einerseits mussten sie ja selbst
ihre Reise an den Amazonas vorbereiten, andererseits merkten sie, wie unruhig
und unaufmerksam der Professor war, wie eilig er es hatte. Es war also nicht
der rechte Augenblick für eine gemütliche Teestunde.
    Wutz
tat es Leid, aber sie sah es ein. Die Rotorblätter drehten sich, der
Hubschrauber hob sich und brauste davon, zurück nach Pumpolon. Wutz stand vor
der Haustür und winkte mit dem Staublappen. Als die Maschine verschwunden war
und auch kein Motorengeräusch mehr zu hören war, half sie Tim die Pakete aufs
Schiff zu bringen. Sie trugen alles den Abhang hinab. Die See war ruhig. Er
ruderte sie zum Fliegenden
Habakuk.
    »Ein
stolzes Schiff, öfföff!«, grunzte sie. Die Bordwand kam Wutz so hoch vor wie
ein Haus, als sie im Ruderboot darunter angelegt hatten. Das erste Mal
kletterte Tim Tintenklecks über die herabhängende Strickleiter an Bord, dann
brachte er die zusammenklappbare Treppe an. Sie war wie eine schräge, zackige
Linie, die ins Wasser führte. Diese Treppe konnte Wutz hinaufschnaufen. Tim
Tintenklecks half ihr, indem er sie von hinten schob. Später nahm sie ihm oben
die Pakete ab. Sie packte alles aus und verstaute es am richtigen Platz. Nur
das Säckchen mit den Weihnachtsgeschenken öffnete sie nicht. Sie versteckte es
in der Vorratskammer neben der Küche.
    Wutz
und Tim Tintenklecks mussten viele Male zum Schiff übersetzen, beladen hin,
leer zurück. Aber trotzdem konnte Tim Tintenklecks immer wieder Aufnahmen
machen.
    Wenn
Wutz es merkte, strich sie sich ihre Borsten aus der Stirn und

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