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Utopia 2050

Utopia 2050

Titel: Utopia 2050 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Sie tun«, sagte Rico. »Die nutzlosen sechsundachtzig Prozent der Bevölkerung werden eine Last sein. Man wird eine Methode finden – zweifellos eine humane Methode –, um sich ihrer zu entledigen.«
    Carwells Gesicht schien schrumpfen zu wollen.
    »Nein, nein.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, das kann ich nicht glauben.«
    »Die Vorstellung entsetzt Sie, Dr. Carwell?« sagte Rico. »Wie ich die Dinge sehe, ist diese Endlösung nicht nur logisch, sondern sogar unvermeidlich. Ich finde sie nicht sonderlich erschütternd, aber ich bin schließlich auch kein Mann Guten Willens.«
    Carwell gab keine Antwort; für eine Weile herrschte Schweigen.
    Et brach es. »Nun, wie steht's?« meinte er. »Sind alle Anwesenden bereit, ihren Beitrag dafür zu leisten, diese Zukunftsaussicht zu verändern? Ich persönlich will nichts als Sicherheit und Ruhe für Wally und mich. Dies Ziel kann ich nur erreichen, wenn ich der Bürokratie die Stirn zu bieten vermag. Als ein System muß sie eine Achillesferse besitzen – es muß irgendwo Informationen geben, die sich als Waffe verwenden lassen, die ich ausspielen kann, sobald man über Wally und mich herfallen will. Für die Hilfe dabei, diese Informationen zu finden, trete ich alle davon, die ich nicht für meine Zwecke benötige, für Zwecke der MGW ab oder für andere, wie's beliebt.«
    »Warum sollten wir dir helfen?« fragte Maea. »Wir könnten alle erhältlichen Informationen für uns verwenden.«
    »Ohne mich werden keine erhältlich sein«, sagte Et. »Ich bin der R-Meister, bedenke das. Ich habe bereits eine Vorstellung davon, wonach ich suche – aber ich werde nicht sprechen, bis wir uns über eine Zusammenarbeit geeinigt haben. Also?«
    »Selbstverständlich bin ich dabei«, sagte Rico. Al schwieg. Er brauchte nichts zu sagen. Ein kurzer Blickwechsel mit Et genügte.
    »Gut«, sagte Maea einen winzigen Moment später. »Ich helfe dir.«
    »Mein Gott«, meinte Carwell, »natürlich, ich auch.«
    »Ausgezeichnet«, bemerkte Et. »Besteht Klarheit darüber, daß ich die Führung ausübe und keine lokalen Häupter der MGW?« Maea und Carwell nickten. »Schön.« Et wandte sich an den Sekretär. »Rico, treten Sie in Kontakt mit Malone. Richten Sie ihm aus, daß ich ihn heute abend mit ein paar Freunden besuchen werde.«
    »Jawohl, Mr. Ho«, sagte Rico. Er stand auf und ging ins Haus. Schon nach kurzer Zeit kam er zurück. »Verzeihen Sie, Mr. Ho. Meister Malone sagt, ich solle Sie daran erinnern, daß er Ihnen genau mitgeteilt hätte, wann Sie das nächste Mal kommen könnten.«
    »Rufen Sie nochmals an«, befahl Et. »Sagen Sie ihm, ich wüßte bereits alles, was er mir erzählen kann, und obendrein einiges, wovon er nichts weiß.«
    Rico betrat erneut das Haus. Diesmal kam er nicht wieder. Doch nach ungefähr drei Minuten summte das Sprechgerät, das in den Tisch neben Et eingebaut war. »Mr. Ho«, meldete sich die Stimme des Sekretärs, »Meister Malone erwartet Sie und Ihre Freunde um 17 Uhr San Diegoer Zeit.«
     
    Diesmal war der Abend in Südkalifornien milder. Am westlichen Horizont glomm noch der letzte schwache Schein des Sonnenuntergangs, als die fünf sich der Tür von Malones Haus näherten.
    »Ich möchte, daß wir mit ihm allein sprechen«, sagte Et zu Rico. »Können Sie seinen Sekretär beschäftigen oder sonst irgendwie dafür sorgen, daß er uns nicht zuhört?«
    »An den Abenden befindet sich Meister Malone stets allein daheim«, berichtete Rico. »Das Personal verläßt das Haus – es ist automatisiert – vor 17 Uhr.«
    »Malone ist ein richtiger Einsiedler.«
    »Durchaus nicht, Mr. Ho. Er empfängt häufig Gäste und macht oft seinerseits Besuche, allerdings nur bei Bekannten und in Begleitung seiner Leibwache.«
    Ein plötzliches Frösteln durchlief Et. Die Beschäftigung der vergangenen Tage hatte sein körperliches Unbehagen in den Hintergrund gedrängt, doch nun brachte ein schwacher Wind ihn zum Zittern, und seine Beschwerden und seine andauernde Müdigkeit stellten sich wieder ein. Unvermittelt wurde er sich der eigenen Sterblichkeit bewußt. »Richtig, Sie haben schon einmal erwähnt, daß es immer ein paar Verrückte gibt, psychopathische Gewalttäter ...«
    »Ja, jeder R-Meister kann das Opfer von irrationalem Haß oder dem irrationalen Bedürfnis nach einem Racheakt werden.«
    Ets geheime Gefühle für Maea machten sich erneut bemerkbar, kehrten im Verein mit den körperlichen Beschwerden zurück. Sie erreichten die Haustür. Sie würde

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