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Utopia 2050

Utopia 2050

Titel: Utopia 2050 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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stellte sich heraus, daß Sie sich von den bisherigen R-Meistern unterschieden. Sie hatten nicht unter Beschwerden zu leiden. Später wurden Sie neugierig und fanden heraus, daß alle R-Meister nach Ihnen ebenso mit Beschwerden zu ringen hatten wie jene vor ihnen. Man hielt sie auch nicht tagelang betäubt. Daher verfielen Sie auf den Verdacht, daß man an Ihnen etwas Neues erprobt hatte, und zwar mit Erfolg.« Er schwieg für einen Moment. Malone sagte nichts. »Dann versuchten Sie auf eigene Faust festzustellen, was man mit Ihnen gemacht hatte. Das war ein Fehler. Die grundsätzlichen Charaktereigenschaften eines Menschen bleiben vom R 47 unbeeinflußt, und Sie besaßen noch nie eine Neigung zur Biochemie. Trotzdem wollten Sie ganz allein in der biochemischen Erforschung des R 47 einen Durchbruch erzielen. Kein Wunder, daß Sie innerhalb von vierzig Jahren keine Fortschritte gemacht haben. In diesem Sinne ist meine Äußerung zu verstehen, daß Sie ein schlechter Biochemiker sind.«
    »Glauben Sie etwa, man könnte eine – nur eine – weitere Person in diese Forschungsarbeit einbeziehen«, sagte Malone, »ohne daß das Weltkonzil es bemerkte?«
    »Selbstverständlich«, antwortete Et. Er wies mit der Hand auf die anderen, die in der Runde saßen. »Deshalb habe ich dieses Team zusammengestellt. Natürlich muß das Team sehr schnell handeln. Es kommt darauf an, daß man sich nicht in die Aufgabe verstrickt, die Forschungsarbeiten nachzuvollziehen, sondern sich die Kenntnis des gesuchten ursprünglichen Forschungsresultats anzueignen. Das WK hält dieses Wissen streng geheim. Aus irgendeinem Grund muß es fürs WK höchst gefährlich sein. Erlangen wir das Wissen, finden wir auch den Grund heraus. Eines steht über R-Meister fest – sie vermögen sehr rasch Probleme zu lösen, und hier unter uns sind zwei R-Meister.«
    »Das WK hat sechzig R-Meister«, erinnerte Malone spöttisch.
    »Bis unter die Schädeldecke voller Drogen oder mit anderen Problemen beschäftigt«, sagte Et. »Nebenbei, können Sie sich vorstellen, daß das WK einem R-Meister länger Vertrauen schenkt, sobald er das gleiche Wissen besitzt wie wir? Aus einem bestimmten Grund fürchtet das WK R-Meister wie Sie und mich, solche also, die einen klaren Verstand in einem gesunden Körper haben.« Malone schwieg. »Sie haben es vierzig Jahre lang auf Ihre Weise versucht«, drängte Et. »Was können Sie verlieren? Versuchen Sie's vierzig Tage lang auf meine Weise.«
    »Andernfalls verraten Sie die Existenz meines Labors, ist es so?« schnauzte Malone. »Nun gut, warum nicht? Wozu brauchen Sie mich überhaupt?«
    »Ich glaube, Sie wissen mehr über die Menschen Guten Willens als jeder andere auf der Erde«, sagte Et. »Meiner Meinung nach haben Sie Ihre unverhohlene Sympathie für sie gehörig aufgebauscht, um Ihre tatsächlichen Verbindungen zu ihnen zu verschleiern. Sie hegten die Absicht, die MGW als Hilfskräfte einzuspannen, sobald Ihre R 47-Forschungen zum Erfolg geführt hätten. Hilfskräfte, um die anderen R-Meister in die gewonnenen Erkenntnisse einzuweihen. Nun, wie es sich ergibt, benötige ich gerade Hilfe – um an den Ort vorzudringen, wo man die Resultate gewisser R 47-Forschungen unter Verschluß hält. Dort befindet sich jene Art von Informationen, die ich möchte.«
    »Wofür?« erkundigte sich Malone.
    »Um sie als Waffe gegen das WK ausspielen zu können, falls man mich und meinen Bruder – wenn er erst wiederbelebt ist – nicht zufrieden lassen will. Darüber hinaus interessiert mich keines der Geheimnisse des Weltkonzils. Sie können die geheimen Forschungsresultate benutzen, um anderen R-Meistern zu helfen, oder den MGW, ganz wie es Ihnen gefällt. Wir arbeiten aus verschiedenen, lediglich zeitweilig parallelen Interessen zusammen.«
    »Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?«
    »Malone«, meinte Et ermattet, »würden Sie bitte auf Ihre Schlaumeierei verzichten? Gegenwärtig habe ich nicht viel Kraft und noch weniger Geduld.«
     

 
9.
     
    Der Direktor des Heims, in dem Wallace Günther Ho seine letzten Tage verlebt hatte, führte Et, Rico und Carwell hinab in ein schimmerndes Gewölbe, worin sich acht Metallbehälter von jeweils eineinhalb Meter Breite und zweieinhalb Meter Länge befanden.
    »Dies ist ein Raum zur vorübergehenden Unterbringung kryogenischer Patienten«, erklärte der Direktor. Er war ein schlanker Mann mit spärlichen grauen Haaren, schätzungsweise über fünfzig Jahre alt. »Wer hier verstirbt und

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