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Vaethyr - Die andere Welt

Vaethyr - Die andere Welt

Titel: Vaethyr - Die andere Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Freda Warrington
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ich das gar nicht.«
    »Das weiß ich, Sam.«
    »Ich bin ein ganz schrecklicher Freund gewesen. Ich werde versuchen, mich in Zukunft wie ein zivilisiertes Wesen zu benehmen. Ich kann das.«
    »Kein derber Sex mehr in dunklen Gassen?«, sagte sie mit Schmollmund.
    »Nun …« Er beugte sich herab, um das weiche Polster ihrer Unterlippe zu küssen. »Ich glaube nicht, dass wir es uns zu bequem einrichten, was meinst du?«
    »Nein«, sagte sie nachdenklich. »Nicht mit einem Tunichtgut wie dir.«
    Sein Mund verzog sich. »Und einer Fetischistin wie dir.«
    »Ach, du hast ja noch gar nichts gesehen.«
    »Stimmt das?« Grinsend zeichnete er ihre Taille und ihre Hüfte nach. Sie stöhnte, als er seine Hand wegnahm und damit nach einem Gegenstand griff, der auf ihrem Nachtkästchen lag. »He, was ist das denn?«
    Es war das Rosenquarzei. »Ach, das habe ich in meiner Hosentasche gefunden, als wir aus der Spirale zurückkamen«, sagte sie. »Vielleicht ein Geschenk von Estel? Ich weiß es nicht. Es lässt sich öffnen, siehst du …« Sie fand den unsichtbaren Spalt, der um das Ei herumlief, und drehte die Oberseite ab, um ihm das Täfelchen aus weißlichem, durchsichtigem Stein zu zeigen, das darin lag.
    »Im Tausch gegen dein Kristallherz?« Sam holte den weißen Stein hervor, der bei seiner Berührung amethystfarben schimmerte. Spiralen und andere Symbole bündelten das Licht in Blitzen von Blau und Grün. »Albinit«, sagte er. »Primitiver geschnitten als das funkelnde Zeug, das mein Vater herstellt. Aber sicher einiges wert.«
    Als er den Edelstein zurücklegte, verlor dieser seine Farbe. Rosie legte die andere Hälfte des Eis darauf, das daraufhin wieder zu einem nahtlosen Ganzen verschmolz. »Wert, um darum zu kämpfen und dafür zu töten?«
    »Ich hatte immer schon die Vermutung, dass Lawrence Barada getötet hat.« Sam legte sich wieder zurück und schlang seine Arme um sie. »Du erinnerst dich doch noch an diese illusionäre Geisterleiche, die uns in Naamon angegriffen hat? Das war er. Deshalb habe ich ihn auch auf dem Foto erkannt.«
    »Mein Gott, das war so real«, flüsterte sie.
    »Sapphire hat ihn als Opfer hingestellt, dabei aber versäumt zu erwähnen, dass Barada regelmäßig mit ganzen Horden bewaffneter Männer gegen meinen Vater vorgegangen ist. Es war grässlich. Ich denke, dass es Lawrence eines Tages einfach reichte. Er wollte Barada nichts antun; ich schätze, er hat den Konflikt genossen, die Psychospiele. Aber irgendwann wusste er sich nicht mehr anders zu helfen.«
    »Ist das der Grund, weshalb er sich so zurückzieht? Schuldgefühle?«
    »Vielleicht auch, weil er nicht mehr weiterwusste. Dad ist davon überzeugt, dass Barada, als er starb, in die Spirale ging und sich dort der Armee des Schattendämons Brawth anschloss. Allerdings gehe ich davon aus, dass er rational wusste , dass dies unmöglich und Barada schlicht und einfach tot war – aber die paranoide Ader in ihm hielt hartnäckig daran fest.
    »Brawth – der Schatten von Qesoth«, sagte Rosie. »Erste Wesen? Schöpfungsmythen? Mein Gott, ist das gruselig.«
    »Er zog, ob falsch oder nicht sei dahingestellt, den Schluss, dass Brawth Barada zu ihm geschickt hat. Und jetzt muss er entdecken, dass Sapphire als weiterer Sprössling davon sein Heim infiltriert, seinen Sohn verführt hat – man kann schon verstehen, dass das seine Paranoia nährt, oder? Durchgedreht ist er schon vor Jahren. Wenn ich nur wüsste, was ich tun soll. Ich sollte zu ihm gehen und nach ihm sehen.«
    »Ruf ihn an.«
    »Sofern er drangeht. Nein, ich muss mal ein richtiges Gespräch mit ihm führen, über Ginny und all das.« Er streichelte ihre Wange. »Ich bleibe lieber nicht auch noch die nächste Nacht. Eine Nacht ist entschuldbar, aber zwei sehen aus, als wäre ich hier eingezogen.«
    »Ich weiß«, seufzte sie. »Wirst du auf Stonegate bleiben?«
    »Nein, ich halte es dort nicht mehr aus. Ich habe mit Kommilitonen vereinbart, dass ich in Ashvale wohne. Nur für eine Weile.«
    »Und ich habe ein leer stehendes Haus, aber ich kann nicht zurück. Ich hatte nie das Gefühl, dort heimisch zu sein. Und jetzt muss ich dabei immer an ihn denken.« Alastair .
    »Vielleicht könnten du und ich … nein, das ist zu früh.«
    Sie wandte sich ihm zu und ihre Hände ruhten auf seiner Brust. »Es ist ein seltsames Gefühl – am Scheideweg zu stehen –, ich glaube jetzt, dich in- und auswendig zu kennen, aber ich darf nichts überstürzen – nicht, bis ich ein wenig Abstand

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