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Vampir sein ist alles

Vampir sein ist alles

Titel: Vampir sein ist alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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nicht“, entgegnete ich und reichte ihm die Hand. „Ich hätte dir gegeben, was du brauchst, wenn du mich nur gefragt hättest.“
    „Warum solltest du mir etwas geben?“
    Ich zuckte mit den Schultern. Wenn Lilith und ich nun tatsächlich für immer vereint waren, konnte es gut sein, dass ich eines Tages in der gleichen Lage war wie Micah. „Möglicherweise bitte ich dich in ein paar Hundert Jahren um einen Gegengefallen“, sagte ich und musste lachen, weil es so absurd klang.
    Micah nickte ernst. „Abgemacht“, meinte er und ergriff meine Hand. Ich nahm Sebastian an die andere, und wir bildeten zu dritt einen Kreis. „Micah muss sich an seinen eigenen inneren Gott erinnern“, erklärte ich. „Er braucht einen Energieschub, um am Leben zu bleiben.“
    Die Übertragung ging ganz ruhig und problemlos vonstatten. Ich nahm ein bisschen Energie von Lilith, aber ich nutzte auch, wie ich es vorher getan hatte, die Energie von Erde, Luft, Sonne und Wasser, um Kojote zu versorgen. Er nahm sie langsam in sich auf, als genösse er einen edlen
Wein.
    Wir blieben auf der Wiese sitzen, bis Polizei und Rettungswagen eintrafen. Als der erste Polizeibeamte auf uns zukam, ließ ich Micahs Hand los. Ich war sicher, dass es funktioniert hatte. Er nickte mir dankbar zu. Dann stand er auf und verschwand zwischen ein paar Kreuzdornbüschen. Auf der anderen Seite kam ein Kojote heraus.
    Sebastian und ich verbrachten die nächste Stunde damit, Unfallformulare auszufüllen und die Polizisten davon zu überzeugen, dass wir wirklich nicht ins Krankenhaus mussten.
    Ich legte eine Hand auf meinen Bauch, aber dort spürte ich Lilith nicht mehr. Sie war nun überall, in meinem ganzen Körper, so, als wäre sie mir buchstäblich unter die Haut gegangen. Während Polizisten und Sanitäter um mich herumliefen, kehrten meine Gedanken zu dem zurück, was Micah gesagt hatte: für immer. Wie lange teilte er sich nun schon seinen Körper mit Kojote? Was stand mir bevor? Und was war überhaupt mit mir - mit meinem Ich? Kojote und Micah
schienen auch von der Persönlichkeit her miteinander verschmolzen zu sein; würde ich also im Laufe der Zeit immer mehr wie Lilith werden?
    Irgendwann ließen sie Sebastian und mich endlich gehen. Bevor wir uns in den Streifenwagen setzten, der uns nach Hause brachte, ließ ich meinen Blick noch einmal über die Wiese schweifen und fragte mich, ob ich Micah jemals wiedersehen würde.
    Als der Polizeiwagen auf Sebastians Hof fuhr, kam Mátyás uns entgegen. Er schloss seinen Vater wortlos in die Arme, der ihn fest an sich drückte. „Ich bin so froh, dass du wohlauf bist!“, sagte Mátyás, als sie sich voneinander lösten.
    „Ja, wir haben einiges durchgemacht“, entgegnete Sebastian matt. Dann fügte er hinzu: „Ach, und ich habe meinen Wagen zu Schrott gefahren.“
    „Nein, doch nicht den Roadster!“, stieß Mátyás hervor.
    Sebastian nickte traurig, und sie beklagten gemeinsam den Verlust des edlen Fahrzeugs, während sie die Einfahrt zum Haus hochgingen. Ich blieb ein Stück hinter ihnen zurück, um ihnen ein bisschen Zeit für ein Vater-Sohn-Gespräch zu geben.
    Aus der Ferne trug mir der Wind den einsamen Ruf eines Kojoten zu.

EPILOG
    Im Büro eines Steuerberaters zu sitzen, hatte ich noch nie als besonders romantisch empfunden, aber je öfter Walter Sebastian fragte: „Bist du sicher? Willst du das wirklich?“ - und er fragte ihn nun schon zum siebzehnten Mal -, desto mehr klang Sebastians ruhige, beharrliche Antwort nach:
    „Ja, ich will.“
    „Okay“, sagte Walter schließlich mit einem melodramatischen Seufzer. „Dann unterschreib hier!“
    Und Sebastian unterschrieb.
    Dann war ich an der Reihe.
    Walter war wegen der vereinbarten Gütergemeinschaft so wütend auf Sebastian, dass er mich nicht einmal ansah. Larry hingegen, der am Computer saß und so tat, als wäre er mit Büroarbeiten beschäftigt, zwinkerte mir zu und schenkte mir ein strahlendes Lächeln. Ich unterschrieb auf der gepunkteten Linie.
    „Tja“, sagte Walter mit einem spöttischen Grinsen. „Das war's dann wohl.“
    Sebastian, der auf einem unbequemen Holzstuhl neben mir saß, legte eine Hand unter mein Kinn und beugte sich zu mir, um mich sanft, aber hingebungsvoll auf den Mund zu küssen, als wollte er eine Vereinbarung besiegeln - oder uns zu Mann und Frau erklären.
    Ich bekam feuchte Augen.
    „Ist das schön!“, seufzte Larry. Walter knurrte irgendetwas Unfreundliches.
    „Mir würde es gut gefallen, wenn wir im

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