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Vampir sein ist alles

Vampir sein ist alles

Titel: Vampir sein ist alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tate Hallaway
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„Gehen wir. Sie kommt bestimmt gleich.“
    Ich stieg ebenfalls aus. „Wie lautet eigentlich unser Plan?“
    „Sie töten und die Leiche irgendwo begraben, wo sie keiner findet“, antwortete Sebastian grimmig.
    Ich sah ihm ins Gesicht, um mich zu vergewissern, dass er nur Spaß machte. Seine finstere Miene erschreckte mich allerdings. „Das meinst du doch nicht ernst, oder?“
    „Wie oft hat sie versucht, dich zu töten?“
    „Drei Mal, wenn man davon ausgeht, dass wirklich alle drei Versuche auf ihr Konto gehen. Aber wir wissen doch gar nicht genau, dass es Alison war! Was ist, wenn sie nichts damit zu tun hat?“ Ich blieb stehen.
    Als Sebastian meinen besorgten Gesichtsausdruck sah, ergriff er meine Hand. „Dann lassen wir sie in Frieden. Doch wenn sie tatsächlich hinter diesen Angriffen steckt, brauche ich deine Hilfe, weil sie offensichtlich über eine extrem mächtige Magie verfügt. Die muss Lilith dann unter Kontrolle halten.“
    Sebastian schaute über meine Schulter zum Parkplatz. „Aber besprechen wir das drinnen weiter. Alison darf nicht wissen, dass du hier bist. Dann wäre der Überraschungseffekt dahin.“
    Ich folgte Sebastian durch eine große Glastür. Die Sicherheitsbedienstete schaute kurz zu ihm auf, ihre Augen weiteten sich, als sie ihn erkannte, und dann widmete sie sich plötzlich mit großem Interesse dem Papierstapel auf ihrem Schreibtisch. Sie blätterte immer noch hektisch in den Unterlagen, als wir vor dem chromblitzenden Aufzug standen. Sebastian drückte auf den Pfeil nach oben. Ein Mann mit Anzug und Krawatte kam dazu. Er schaute ungeduldig auf seine teure Armbanduhr und betätigte selbst noch einmal den Knopf, als genügte es nicht, ihn einmal zu drücken. Es kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor, bis der Aufzug sich endlich mit einem leisen Signalton öffnete. Nachdem wir eingestiegen waren, drückte Sebastian den Knopf für den zehnten Stock, der Mann im Anzug den für den sechsten. Wie es für den Mittelwesten typisch war, sagte niemand ein Wort; wir starrten nur auf die roten Zahlen der Stockwerksanzeige. Der
Geschäftsmann musterte mich verstohlen. Ich hatte mich heute wieder einmal für etwas legerere Sachen entschieden und trug ein blutrotes rückenfreies Oberteil, einen schwarzen Minirock und dicke schwarze Stiefel. Mein Haar war noch schmutzig von dem Brand im Laden, und ich war noch nicht dazu gekommen, mein Make-up aufzufrischen. Die Göttin allein wusste, was der Typ von mir dachte, aber als sich die Tür im sechsten Stock öffnete, verließ er ziemlich flott den
Aufzug.
    Sebastian gluckste. „Was würde er wohl denken, wenn er wüsste, dass mir dieses Gebäude und noch zwölf weitere gehören?“
    Ich drückte lächelnd seine Hand. „Wir können sie nicht umbringen, wirklich nicht“, sagte ich.
    „Ich weiß“, entgegnete er. „Unbemerkt bekommt man eine Leiche aus diesem Kasten nicht heraus. Tagsüber jedenfalls nicht.“
    Ich hatte ihn eigentlich davon überzeugen wollen, dass es unmoralisch war, jemanden zu töten, aber wenn Pragmatismus genauso gut funktionierte ... Ich zuckte mit den Schultern. „Was hast du vor?“
    „Wir müssen ihre Energie irgendwie neutralisieren.“
    „Darüber habe ich nachgedacht“, sagte ich, als wir im zehnten Stock ankamen. Wir traten in einen dunklen Flur, in dem es nach neuem Teppich und frischer Farbe roch.
    Sebastian marschierte zielstrebig durch die Dunkelheit. Ich stolperte hinter ihm her und hielt seine Hand fest umklammert, bis er schließlich stehen blieb und mehrere Schalter anknipste. Unter der Decke gingen quadratische Neonlampen an.
    „Was hast du dir denn überlegt?“, fragte Sebastian, als wir vor einer Holztür mit Milchglasfenster stehen blieben. Er nahm eine Schlüsselkarte aus seiner Brieftasche und zog sie
durch den Scanner neben der Tür. Es piepste mehrmals, und ein grünes Licht leuchtete auf. Sebastian öffnete die Tür. Die Sonne, die durch die großen Fenster in den Raum schien, blendete mich, und ich stolperte über die Plastikfolie, die auf dem Boden ausgelegt war.
    Als sich meine Augen an das helle Licht gewöhnt hatten, sah ich auch die Leitern und Farbeimer, die überall herumstanden. Ich versuchte noch einmal, mir vorzustellen, wie sich Sebastians Treffen abspielten: Er wartete auf Alison; vielleicht angelehnt an die schmale Fensterbank dort hinten. Und dann? Unterhielten sie sich miteinander? Plauderten sie noch ein wenig über das Wetter? Bat er sie, es sich bequem zu machen, sich

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