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Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Titel: Vampire Academy 02 ● Blaues Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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elfenbeinfarbenen Parka mit dem Kunstfellbesatz. Er hielt mich schön warm, obwohl er nichts gegen die eisigen Windstöße ausrichten konnte, die mir das Gesicht gefrieren ließen. Während wir gingen, erwartete ich die ganze Zeit, dass meine Mutter sich abwenden würde, um einen der für Wächter reservierten Bereiche aufzusuchen, aber sie begleitete uns bis ins Wohnheim.
    „Ich wollte mit dir reden”, sagte sie schließlich. Meine Alarmanlage schrillte. Was hatte ich jetzt schon wieder verbrochen?
    Das war alles, was sie sagte, aber Mason verstand den Fingerzeig sofort. Er war nicht dumm, und er verstand auch einen höflichen Wink, obwohl ich es mir in diesem Augenblick irgendwie anders gewünscht hätte. Außerdem fand ich es ironisch, dass er gegen jeden Strigoi auf der Welt kämpfen wollte, vor meiner Mutter jedoch Muffensausen hatte.
    Er sah mich entschuldigend an, zuckte die Achseln und sagte: „He, ich muss noch, ähm, wohin. Wir sehen uns später.”
    Ich sah ihm voller Bedauern nach und wünschte, ich hätte ihm nachlaufen können. Wahrscheinlich hätte meine Mom sich auf mich gestürzt und mir das andere Auge auch noch blau geschlagen, wenn ich zu entkommen versucht hätte. Besser, ich machte die Dinge auf ihre Weise und brachte es hinter mich. Unbehaglich von einem Fuß auf den anderen tretend, schaute ich überallhin, nur nicht in ihre Richtung, und wartete darauf, dass sie zu sprechen begann. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich einige Leute, die zu uns hinüberschielten.
    Als mir bewusst wurde, dass so ziemlich jeder auf der Welt zu wissen schien, dass sie mir das blaue Auge verpasst hatte, kam ich plötzlich zu dem Schluss, dass ich keine Zeugen dabeihaben wollte, wenn sie mir ihre Lektion erteilte - worum auch immer es dabei gehen würde.
    „Willst du .... mit auf mein Zimmer kommen?”, fragte ich.
    Sie wirkte überrascht, beinahe unsicher. „Klar.”
    Ich ging voran, die Treppe hinauf, wobei ich stets um einen Sicherheitsabstand zu ihr bemüht war. Eine peinliche Spannung baute sich zwischen uns auf. Als wir mein Zimmer erreichten, sagte sie nichts, aber ich sah, dass sie jede Einzelheit aufmerksam musterte, als könne irgendwo dort ein Strigoi herumlungern. Ich setzte mich aufs Bett und wartete, während sie im Raum auf und ab ging, denn ich wusste nicht, was ich tun sollte. Sie strich mit den Fingern über einen Stapel Bücher ü ber das Verhalten und die Evolution der Tiere.
    „Sind die da für einen Bericht?”, fragte sie.
    „Nein. Ich interessiere mich für das Thema, das ist alles.”
    Sie zog die Augenbrauen hoch. Das hatte sie nicht erwartet. Aber woher hätte sie es auch wissen sollen? Sie wusste nichts über mich. Sie setzte ihre Inspektion fort und hielt ab und an inne, um kleine Dinge zu betrachten, die sie anscheinend überraschten: ein Foto von Lissa und mir, für Halloween als Feen verkleidet; eine Tüte Swee t- Tarts. Es war, als begegneten meine Mutter und ich uns zum ersten Mal.
    Plötzlich drehte sie sich um und streckte mir die Hand hin. „Hier.” Verblüfft beugte ich mich vor und hielt meine Hand unter ihre.
    Etwas Kleines, Kühles fiel in meine Handfläche. Es war ein kleiner, runder Anhänger - im Durchmesser nicht viel größer als ein Zehn-Cent-Stück. Auf einer Silberscheibe als Fassung waren flache, konzentrische Ringe aus farbigem Glas eingelegt. Sti rnr unzelnd strich ich mit dem Daumen darüber. Es war seltsam, aber die Ringe ließen den Anhänger beinahe wie ein Auge erscheinen. Ganz innen befand sich eine kleine, runde Scheibe, die wie eine Pupille aussah. Sie war von so dunklem Blau, dass sie fast schwarz wirkte. Drumherum schloss sich ein Ring aus hellem Blau, der seinerseits von einem weißen Ring eingefasst war. Ein sehr, sehr dünner Ring des dunklen Blaus begrenzte das „Auge” gegen die Silberfassung.
    „Danke”, sagte ich. Ich hatte nichts von ihr erwartet. Das Geschenk war seltsam - warum zur Hölle sollte sie mir ein Auge schenken? aber es war eindeutig ein Geschenk. „Ich .... ich habe nichts für dich besorgt.”
    Meine Mom nickte, und ihr Gesicht war wieder ausdruckslos und unbesorgt. „Das ist schon in Ordnung. Ich brauche nichts.”
    Sie wandte sich wieder ab und begann von neuem, im Raum umherzugehen. Sie hatte nicht viel Platz dafür, aber durch ihre kleinere Größe machte sie auch kleinere Schritte. Wann immer sie vor dem Fenster über meinem Bett vorbeikam, verfing sich das Licht auf ihrem kastanienbraunen Haar und ließ es

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