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Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Titel: Vampire Academy 02 ● Blaues Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Armbandgröße.
    „Versuchst du, mich zu bekehren?”, fragte ich trocken. Lissa war keine religiöse Spinnerin oder so was, aber sie glaubte an Gott und ging regelmäßig in die Kirche. Wie viele Moroi-Familien aus Russland und Osteuropa war sie eine orthodoxe Christin.
    Und ich? Ich war im Grunde das, was man eine orthodoxe Agnostikerin nennen konnte. Ich vermutete zwar, dass Gott existierte, aber ich hatte weder die Zeit noch die Energie, der Sache auf den Grund zu gehen. Lissa respektierte das und versuchte niemals, mir ihren Glauben aufzudrängen, was das Geschenk umso merkwürdiger machte.
    „Dreh es mal um”, sagte sie, sichtlich erheitert über meinen Schock. Ich tat es. Auf der Rückseite des Kreuzes war ein in Blumen gehüllter Drache eingraviert. Das Emblem der Dragomirs. Ich sah sie verwirrt an.
    „Es ist ein Familienerbstück”, erklärte sie. „Einer der guten Freunde meines Vaters hat Kisten mit seinen Sachen gehortet. Das war darin. Es gehörte dem Wächter meiner Urgroßmutter.”
    „Liss .... ”, sagte ich. Das Chotki bekam eine vollkommen neue Bedeutung. „Ich kann nicht .... du kannst mir so etwas nicht schenken.”
    „Nun, ich kann es auf keinen Fall behalten. Es ist für einen Wächter bestimmt. Meinen Wächter.” Ich streifte mir die Perlen übers Handgelenk. Das Kreuz fühlte sich kühl an auf meiner Haut.
    „Weißt du”, neckte ich sie, „es ist sehr gut möglich, dass ich aus der Schule geworfen werde, bevor ich deine Wächterin werden kann.”
    Sie grinste. „Nun, dann kannst du es mir ja zurückgeben.” Alle lachten. Tasha wollte etwas sagen, brach dann jedoch ab, als ihr Blick auf die Tür fiel.
    „Janine!”
    Meine Mutter stand dort, so steif und leidenschaftslos wie eh und je . „Tut mir leid, dass ich zu spät komme”, sagte sie. „Ich musste noch etwas erledigen.” Sie musste noch etwas erledigen. Wie immer. Selbst an Weihnachten.
    Mein Magen krampfte sich zusammen, Hitze stieg mir in die Wangen, als mir plötzlich die Einzelheiten unseres Kampfes wieder vor Augen standen. Sie hatte mir seit dem Vorfall vor zwei Tagen nicht ein einziges Wort geschickt, keine Nachricht, nicht einmal, als ich in der Krankenstation gelegen hatte. Keine Entschuldigung. Nichts. Ich knirschte mit den Zähnen.
    Sie setzte sich zu uns und nahm schon bald an der Unterhaltung teil. Ich hatte vor langer Zeit entdeckt, dass sie im Grunde nur über ein einziges Thema reden konnte: die Arbeit der Wächter. Ich fragte mich, ob sie irgendwelche Hobbys hatte. Der Angriff auf die Badicas spukte allen im Kopf herum, und sie griff dieses Ereignis auf, um von einem ähnlichen Kampf zu berichten, an dem sie teilgenommen hatte.
    Zu meinem Entsetzen hing Mason wie gebannt an ihren Lippen.
    „Nun, Enthauptungen sind nicht so leicht, wie man meinen könnte ”, sagte sie sachlich. Ich hatte niemals angenommen, dass sie leicht waren, aber ihr Tonfall sprach für sich: Sie schien zu glauben, dass alle dachten, es sei ein Kinderspiel. „Man muss ja die Wirbelsäule und einige Sehnen durchtrennen.”
    Durch das Band spürte ich, wie Lissa schlecht wurde. Sie mochte keine gruseligen Geschichten.
    Masons Augen leuchteten auf. „Was ist denn die beste Waffe dafür?”
    Meine Mutter dachte nach. „Eine Axt. Man kann mehr Gewicht in den Schlag legen.” Sie machte eine ausholende Bewegung, um ihre Worte zu verdeutlichen.
    „Cool”, sagte er. „Mann, ich hoffe, sie erlauben mir, eine Axt bei mir zu tragen.” Es war eine sonderbare, beinah lächerliche Vorstellung, da Äxte kaum bequeme Waffen waren, die man mit sich herumtragen konnte. Eine halbe Sekunde lang hellte der Gedanke an Mason, der mit einer Axt über der Schulter die Straße entlangging, meine Stimmung ein wenig auf. Der Moment war jedoch schnell verstrichen.
    Ich konnte ehrlich nicht glauben, dass wir am Weihnachtstag ein solches Gespräch führten. Ihre Anwesenheit hatte alles verdorben.
    Glücklicherweise zerstreute sich die Gesellschaft schließlich. Christian und Lissa gingen davon, um ihr eigenes Ding durchzuziehen, und Dimitri und Tasha wollten anscheinend ebenfalls noch ein wenig miteinander plaudern. Mason und ich hatten schon ein ganzes Stück in Richtung unseres Wohnheims zurückgelegt, als meine Mutter sich zu uns gesellte.
    Keiner von uns sagte etwas. Der schwarze Himmel war von Sternen übersät, die scharf und hell glänzten; ihr Funkeln fand seinen Widerschein in dem Eis und dem Schnee um uns herum. Ich trug meinen

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