Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Vampire Academy 02 ● Blaues Blut

Titel: Vampire Academy 02 ● Blaues Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
eine Möglichkeit, daran wirklich etwas zu ändern: Man muss Sie wie eine Erwachsene behandeln. Ich muss das häufiger tun. Ich weiß, Sie werden diese Information aufnehmen und begreifen, wie wichtig sie ist, und Sie werden sie für sich behalten.”
    Ich mochte es gar nicht, wenn mir jemand sagte, dass ich mich jung benähme, aber mir gefiel der Gedanke, dass er offenbar auf gleicher Augenhöhe mit mir reden wollte.
    „Dimka”, erklang eine Stimme. Tasha Ozera kam auf uns zu. Sie lächelte, als sie mich sah. „Hallo, Rose.”
    Das war’s mit meiner guten Laune. „Hi”, erwiderte ich tonlos.
    Sie legte Dimitri eine Hand auf den Unterarm und ließ die Finger über seinen ledernen Mantel gleiten. Ich musterte diese Finger wütend. Wie konnten sie es wagen, ihn zu berühren?
    „Du hast diesen Blick”, sagte sie zu ihm.
    „Welchen Blick?”, fragte er. Der strenge Blick, mit dem er mich angesehen hatte, verschwand. Stattdessen verzogen seine Lippen sich zu einem kleinen, wissenden Lächeln. Einem beinahe spielerischen Lächeln.
    „Den Blick, der besagt, dass du den ganzen Tag im Dienst sein wirst.”
    „Wirklich? So einen Blick habe ich?” In seiner Stimme schwang ein neckender, spöttischer Unterton mit.
    Sie nickte. „Wann endet denn deine Schicht?”
    Dimitri machte tatsächlich - ich schwöre es - ein törichtes Gesicht. „Vor einer Stunde.”
    „Du kannst so nicht weitermachen”, stöhnte sie. „Du brauchst eine Pause.”
    „Hm .... wenn du bedenkst, dass ich Lissas Wächter bin .... ”
    „Fürs Erste”, erwiderte sie wissend. Mir war jetzt übler als am vergangenen Abend. „Oben findet ein großes Billardturnier statt.”
    „Ich kann nicht”, sagte er, aber das Lächeln war immer noch da. „Obwohl ich lange nicht mehr gespielt habe .... ” Was zum .... ? Dimitri spielte Billard?
    Plötzlich war es nicht mehr wichtig, dass wir gerade darüber gesprochen hatten, dass er mich fortan wie eine Erwachsene behandeln wollte. Ein kleiner Teil von mir wusste dieses Kompliment durchaus zu schätzen - aber der Rest wollte, dass er mich so behandelte wie Tasha. Spielerisch. Flirtend. Lässig. Sie waren so vertraut miteinander, so vollkommen gelassen.
    „Dann komm mit”, bettelte sie. „Nur eine einzige Runde! Wir könnten alle besiegen.”
    „Ich kann nicht”, wiederholte er. Er klang bedauernd. „Nicht bei dem, was derzeit los ist.”
    Sie wurde ein wenig nüchterner. „Nein. Wahrscheinlich nicht.”
    Dann sah sie mich an und fügte spaßhaft hinzu: „Ich hoffe, dir ist klar, was für ein abgebrühtes Rollenvorbild du hier hast. Der Mann ist allzeit bereit.”
    „Nun”, sagte ich und ahmte ihren melodischen Tonfall nach, „zumindest f ür s Erste.”
    Tasha sah mich verwirrt an. Ich glaube nicht, dass es ihr in den Sinn kam, ich könnte mich über sie lustig machen. Dimitris düsterer Blick verriet mir, dass er genau wusste, was ich tat. Ich begriff sofort, dass ich soeben sämtliche Fortschritte, die ich als Erwachsene erzielt hatte, zunichtegemacht hatte. „Wir sind hier fertig, Rose. Denken Sie daran, was ich gesagt habe.”
    „Ja”, erwiderte ich und wandte mich ab. Plötzlich wollte ich bloß noch in mein Zimmer und für eine Weile abschalten. Dieser Tag machte mich jetzt schon müde. „Definitiv.”
    Ich war noch nicht weit gekommen, als ich Mason über den Weg lief. Gütiger Gott. Männer überall. „Du bist sauer”, sagte er, sobald er mein Gesicht sah. Er hatte so eine Begabung, meine Stimmungen zu spüren. „Was ist passiert?”
    „Ein paar .... Autoritätsprobleme. Es war ein komischer Morgen.” Ich seufzte, außerstande, mir Dimitri aus dem Kopf zu schlagen.
    Als ich Mason betrachtete, fiel mir wieder ein, wie überzeugt ich am vergangenen Abend gewesen war, dass ich mich ernsthaft auf ihn einlassen wollte. Irgendwas stimmte wohl nicht mit mir. Ich konnte mich einfach zu nichts mehr entschließen. Aber die beste Methode, einen Mann aus seinen Gedanken zu verbannen, war die, sich einem anderen zuzuwenden, daher griff ich nach Masons Hand und zog ihn hinter mir her.
    „Komm. Hatten wir nicht abgemacht, heute irgendwohin zu gehen, wo wir .... ungestört sind?”
    „Ich dachte, du wärst nicht mehr betrunken”, unkte er. Aber der Ausdruck in seinen Augen war sehr, sehr ernst. Und interessiert. „Ich hatte gedacht, die Sache sei abgeblasen.”
    „He, ich stehe zu meinen Behauptungen, ganz gleich, was passiert.”
    Dann öffnete ich meinen Geist und suchte nach Lissa.

Weitere Kostenlose Bücher