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Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Vampire Academy 03 ● Schattenträume

Titel: Vampire Academy 03 ● Schattenträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Einzeilig? Nach Priorität geordnet?” Das Lächeln lag immer noch auf seinem Gesicht. Es war ein entspanntes, ehrlich erheitertes Lächeln, wie man es bei ihm so selten sah.
    Ich wollte gerade zu einem neuen Scherz anheben, aber das Bild von Lissa und Christian loderte wieder in meinem Geist auf. Das traurige, leere Gefühl in meinem Magen kehrte zurück. Alles, was ich mir vielleicht wünschte - neue Kleider, einen iPod, egal was -, erschien mir plötzlich trivial. Was bedeuteten solche materiellen Dinge, verglichen mit dem einen, das ich mir am meisten wünschte? Gott, ich hatte mich wirklich verändert.
    „Nein”, sagte ich mit gepresster Stimme. „Keine Liste.” Er legte den Kopf schräg, um mich besser ansehen zu können.
    Dabei wehte ihm sein schulterlanges Haar ins Gesicht. Dieses Haar war braun wie meines, aber nicht annähernd so dunkel. Mein Haar sah manchmal schwarz aus. Er strich die ungebärdigen Strähnen beiseite, doch sie fielen ihm sofort wieder ins Gesicht zurück. „Ich kann nicht glauben, dass Sie nichts haben wollen. Es wird ein langweiliger Geburtstag werden.”
    Freiheit, dachte ich. Das war das einzige Geschenk, nach dem ich mich sehnte. Die Freiheit, meine eigenen Entscheidungen treffen zu können. Die Freiheit, zu lieben, wen ich wollte. „Es spielt keine Rolle”, erwiderte ich stattdessen.
    „Was wollen Sie....” Er brach ab. Er verstand. Er verstand ja immer.
    Es war einer der Gründe, warum wir auf diese Weise miteinander verbunden waren, trotz des Altersunterschiedes von sieben Jahren. Wir hatten uns im vergangenen Herbst ineinander verliebt, als er mein Kampftrainer gewesen war. Während sich die Situation zwischen uns aufheizte, hatten wir festgestellt, dass wir uns um mehr Dinge sorgen mussten als nur um den Altersunterschied. Wenn Lissa ihren Abschluss machte, würden wir sie beide beschützen, und wir durften nicht zulassen, dass unsere Gefühle füreinander uns ablenkten, solange sie Priorität hatte.
    Natürlich war das leichter gesagt als getan, denn ich denke nicht, dass unsere Gefühle füreinander jemals sterben würden. Wir hatten beide Augenblicke der Schwäche gehabt, Augenblicke, die zu gestohlenen Küssen oder zu Worten geführt hatten, die wir eigentlich nicht hätten aussprechen sollen. Nachdem ich den Strigoi entkommen war, hatte Dimitri mir erklärt, dass er mich liebte, und praktisch zugegeben, dass er deswegen niemals mit einer anderen Frau zusammen sein könne. Dennoch war auch klar geworden, dass wir trotzdem nicht zusammen sein konnten, und wir waren beide wieder in unsere alten Rollen geschlüpft und hielten uns voneinander fern, während wir so taten, als sei unsere Beziehung rein professioneller Natur.
    In einem nicht gar so offensichtlichen Versuch, das Thema zu wechseln, sagte er: „Sie können es leugnen, solange Sie wollen, aber ich weiß, dass Sie frieren. Gehen wir also hinein. Ich werde Sie durch den Hintereingang zurückbringen.”
    Ich war ein wenig überrascht. Man würde Dimitri kaum einen Mann nennen, der unbequemen Themen aus dem Weg ging. Tatsächlich war er sogar berüchtigt dafür, mich in Gespräche über Themen zu drängen, denen ich mich keineswegs stellen wollte. Aber über unsere darniederliegende, unter einem schlechten Stern geborene Beziehung reden? Dazu war er heute anscheinend nicht bereit. Ja, ja. Die Dinge veränderten sich definitiv.
    „Ich denke, Sie sind derjenige, der friert”, neckte ich ihn, während wir um das Wohnheim herumgingen, in dem die Novizenwächter lebten. „Sollten Sie nicht richtig abgehärtet und so weiter sein, da Sie aus Sibirien stammen?”
    „Ich glaube nicht, dass Sibirien ganz so ist, wie Sie es sich vorstellen.”
    „Ich stelle es mir als ein arktisches Ödland vor”, erwiderte ich wahrheitsgemäß.
    „Dann ist es keinesfalls so, wie Sie es sich vorstellen.”
    „Vermissen Sie es?”, fragte ich und drehte mich um, da er hinter mir herging. Es war etwas, über das ich noch nie nachgedacht hatte. In meiner Vorstellung wollten alle in den USA leben. Oder, nun ja, zumindest wollten sie gewiss nicht in Sibirien leben.
    „Ständig”, sagte er, und seine Stimme klang ein wenig sehnsüchtig. „Manchmal wünschte ich....”
    „Belikov!”
    Der Wind wehte eine Stimme zu uns herüber, von hinten. Dimitri murmelte etwas, dann stieß er mich zurück um die Hausecke, die ich soeben umrundet hatte. „Bleib außer Sicht.”
    Ich duckte mich hinter eine Reihe von Stechpalmen, die das Gebäude

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