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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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Blicke waren schockierter. Das Schweigen lastender. Beim letzten Mal hatten die Leute vermutlich geglaubt, unsere Flucht sei so eine Art Streich gewesen. Diesmal konnte niemand wirklich verstehen, warum ich plötzlich verschwunden war. Ich ging als Heldin aus dem Angriff auf die Schule hervor, nur um dann alles hinzuschmeißen und abzuhauen. Ich schätzte, dass einige von Lissas Wohnheimgefährten glaubten, einem Gespenst zu begegnen.
    Aber ich hatte viel Übung im Ignorieren von Tratsch und der Meinungen anderer, und so rannte ich, ohne einen Blick zurückzuwerfen, an den Gaffern vorbei die Treppe hinauf und nahm dabei immer zwei Stufen gleichzeitig. Als ich Lissas Flur entlangging, schirmte ich mich gegen ihre Gefühle ab. Das mochte albern wirken, aber ich wollte mich überraschen lassen. Ich wollte sie ganz einfach mit eigenen Augen in Fleisch und Blut vor mir sehen, ohne irgendeinen Hinweis auf ihre Gefühle oder Gedanken. Ich klopfte an ihre Tür.
    Adrian hatte gesagt, unsere Traumbegegnungen konnten es nicht mit den persönlichen Begegnungen aufnehmen. Das Gleiche galt auch für Lissa und mich. Es war etwas völlig anderes, in ihrem Kopf zu sein, als ihr in der Realität gegenüberzustehen. Die Tür öffnete sich, und es kam mir vor, als hätte ich eine Erscheinung, als sei eine Art Engel vom Himmel herabgestiegen. Ich war noch nie so lange von ihr getrennt gewesen, und nach all der Zeit fragte sich ein Teil von mir, ob ich mir Lissa womöglich nur einbildete.
    Sie hielt eine Hand vor den Mund und starrte mich mit großen Augen an. Ich glaube, ihr ging es genauso wie mir – und dabei hatte sie noch nicht einmal gewusst, dass ich schon da war. Man hatte ihr lediglich erzählt, ich würde „bald“ eintreffen. Zweifellos erschien ich ihr ebenfalls wie ein Phantom.
    Und mit unserem Wiedersehen … verhielt es sich, als käme ich – nach fast fünf Wochen – endlich aus einer Höhle heraus ans helle Tageslicht. Als Dimitri verwandelt worden war, hatte ich das Gefühl, einen Teil meiner Seele verloren zu haben. Als ich Lissa verließ, verschwand ein weiterer Teil. Jetzt, da ich sie wiedersah … begann ich zu glauben, dass meine Seele vielleicht doch würde heilen können. Vielleicht gab es für mich zu guter Letzt doch noch eine gute Zukunft. Ich fühlte mich zwar noch nicht wieder zu hundert Prozent als Ganzes, aber Lissas Anwesenheit füllte diesen fehlenden Teil von mir auf. Ich war seit einer Ewigkeit nicht mehr so sehr ich selbst gewesen.
    Zwischen uns herrschte verwirrtes Schweigen, unzählige Fragen hingen in der Luft. Trotz allem, was wir mit Avery durchgemacht hatten, gab es noch immer einiges, das wir miteinander klären mussten, noch aus der Zeit, da ich die Schule abgebrochen hatte. Zum ersten Mal, seit ich einen Fuß auf das Gelände der Akademie gesetzt hatte, bekam ich es mit der Angst zu tun. Angst davor, dass Lissa mich womöglich zurückweisen oder mich wegen meiner Taten anschreien würde.
    Stattdessen zog sie mich an sich und umarmte mich fest und innig. „Ich wusste es“, schluchzte sie. „Ich wusste, dass du zurückkommst.“
    „Natürlich“, nuschelte ich in ihre Schulter. „Das habe ich doch gesagt.“
    Meine beste Freundin. Ich hatte meine beste Freundin zurück. Solange ich Lissa hatte, würde ich mich von den Dingen, die in Sibirien geschehen waren, erholen können. Ich würde mein Leben weiterleben.
    „Es tut mir leid“, sagte sie. „Was ich getan habe, tut mir so leid.“
    Überrascht ging ich einen Schritt zurück. Dann trat ich in ihr Zimmer und zog die Tür hinter uns zu. „Es tut dir leid? Was sollte dir leid tun?“ Ungeachtet meiner Freude, sie zu sehen, war ich in der Annahme hierhergekommen, dass sie mir immer noch böse sei, weil ich sie verlassen hatte. Dieses ganze Chaos mit Avery wäre gar nicht erst passiert, wenn ich bei Lissa geblieben wäre. Ich machte mir Vorwürfe.
    Mit Tränen in den Augen setzte sie sich auf ihr Bett. „All das, was ich gesagt habe … als du fortgegangen bist. Ich hatte kein Recht, solche Sachen zu sagen. Ich habe einfach kein Recht dazu, dir Befehle zu erteilen. Und ich fühle mich schrecklich, weil …“ Sie fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen und versuchte, die Tränen wegzuwischen. „Ich fühle mich schrecklich, weil ich dir gesagt habe, ich würde Dimitri nicht zurückholen. Ich meine, ich weiß, es hätte nichts geändert, aber ich hätte es trotzdem anbieten sollen …“
    „Nein, Lissa, nicht!“ Ich kniete mich

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