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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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Erleichterung.
    Vor meiner Abreise aus Russland hatte ich gedacht, dass Abe mich möglicherweise begleiten würde, um seinen Auftrag persönlich zu Ende zu bringen, dass er mich eigenhändig bei demjenigen abliefern würde, der ihn angeheuert hatte, wer immer das sein mochte.
    „Sie werden jetzt wirklich zurückkehren, nicht wahr?“, fragte er auf dem Flughafen. „In die Schule? Sie werden doch nicht an einem Ihrer Zwischenstopps aussteigen und verschwinden, oder?“
    Ich lächelte. „Nein. Ich kehre nach St. Vladimir zurück.“
    „Und werden Sie auch dort bleiben?“, hakte er nach. Er wirkte nicht mehr ganz so gefährlich wie in Baja, doch seine Augen funkelten streng.
    Mein Lächeln erstarb. „Ich weiß nicht, was geschehen wird. Dort ist für mich kein Platz mehr.“
    „Rose …“
    Erstaunt über meine eigene Entschlossenheit, hob ich eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Das reicht. Keine außerschulischen Vorschriften. Sie haben gesagt, Ihr Auftrag lautete, mich dorthin zurückzubringen. Es steht ihnen nicht zu, mir zu sagen, was ich danach tun soll.“ Zumindest hoffte ich das. Wer auch immer mich zurückhaben wollte, musste zur Akademie gehören. Und schon bald würde ich dort eintreffen. Sie hatten gewonnen. Abes Dienste wurden nicht länger benötigt.
    Trotz seines Sieges schien er nicht glücklich darüber zu sein, mich ziehen lassen zu müssen. Er blickte zu einer der Abflugtafeln auf und seufzte. „Sie müssen jetzt durch die Sicherheitskontrolle, sonst verpassen Sie Ihren Flug.“
    Ich nickte. „Danke für …“ Für was eigentlich? Seine Hilfe? „… für alles.“
    Ich wollte mich abwenden, doch er berührte mich an der Schulter. „Ist das etwa alles, was Sie an Kleidung dabeihaben?“
    Die meisten meiner Sachen waren überall in Russland verstreut. Einer der Alchemisten hatte Schuhe, Jeans und ein Sweatshirt für mich aufgetrieben, davon abgesehen musste ich eben improvisieren, bis ich wieder in den Staaten war. „Mehr brauche ich nicht“, erwiderte ich.
    Abe zog eine Augenbraue hoch. Dann wandte er sich an einen seiner Wächter und deutete mit einer kleinen Geste auf mich. Sofort zog der Wächter seinen Mantel aus und reichte ihn mir. Der Mann hatte zwar eine recht schlaksige Figur, aber sein Mantel war mir trotzdem zu groß.
    „Nein, ich brauche keinen …“
    „Nehmen Sie ihn“, befahl Abe.
    Ich nahm ihn, und dann begann Abe zu meiner Verblüffung auch noch, seinen Schal vom Hals zu ziehen. Es war sogar einer seiner besonders hübschen Schals: Kaschmir, in verschiedenen leuchtenden Farben, die eher in die Karibik passten als nach Russland oder Montana. Ich wollte abermals protestieren, doch der Ausdruck auf seinem Gesicht brachte mich zum Schweigen. Ich wickelte mir den Schal um den Hals und bedankte mich bei Abe, wobei ich mich fragte, ob ich ihn wohl jemals wiedersehen würde. Ich sparte mir die Frage jedoch, denn ich hatte so ein Gefühl, dass er mir ohnehin nicht antworten würde.
    Als ich dreißig Stunden später endlich in Missoula landete, war ich mir ziemlich sicher, dass ich so bald nicht wieder in ein Flugzeug steigen würde, jedenfalls nicht in absehbarer Zeit – sagen wir, für die nächsten fünf Jahre. Vielleicht auch zehn. Aber wenigstens war das Verlassen des Flughafens ohne Gepäck schön unkompliziert. Abe hatte die Akademie von meiner Ankunft in Kenntnis gesetzt, aber ich hatte keine Ahnung, wen sie schicken würden, um mich abzuholen. Alberta, die für die Wächter in St. Vladimir zuständig war, schien mir am wahrscheinlichsten. Oder vielleicht schickten sie sogar meine Mutter. Ich wusste eigentlich nie, wo sie sich gerade aufhielt, und plötzlich wollte ich sie wirklich unbedingt sehen. Sie wäre eine logische Alternative gewesen.
    Daher war ich ziemlich überrascht, als ich sah, dass am Ausgang des Flughafens Adrian auf mich wartete.
    Ein Grinsen machte sich auf meinem Gesicht breit, und ich beschleunigte meine Schritte. Ich schlang die Arme um ihn, was uns beide erstaunte. „Ich habe mich noch nie im Leben so gefreut, dich zu sehen“, sagte ich.
    Er drückte mich fest an sich, dann ließ er wieder los, trat einen Schritt zurück und betrachtete mich bewundernd. „Die Träume werden der Realität einfach nie gerecht, kleiner Dhampir. Du siehst umwerfend aus.“ Ich hatte mich nach der Tortur mit den Strigoi gründlich gewaschen, und Oksana hatte mich trotz meines Protests geheilt – selbst die blauen Flecken an meinem Hals, nach deren

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