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Vampire Academy 04

Vampire Academy 04

Titel: Vampire Academy 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Mead
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vor sie hin und griff nach ihren Händen. Ich konnte immer noch nicht fassen, dass ich wieder mit ihr zusammen war. „Sieh mich an. Es gibt nichts, was dir leidtun müsste. Ich habe auch Dinge gesagt, die ich nicht hätte sagen sollen. Das passiert, wenn Leute aufgebracht sind. Keine von uns sollte sich deswegen verurteilen. Und was die Idee angeht, ihn zurückzuholen …“ Ich seufzte. „Es war richtig von dir, das abzulehnen. Selbst wenn wir ihn gefunden hätten, bevor er verwandelt worden war, hätte das im Grunde auch keine Rolle gespielt. Denn du kannst nicht mit mehreren Personen ein Band teilen, ohne dich selbst in Gefahr zu bringen. Das war doch genau das, was bei Avery schiefgegangen ist.“
    Nun ja, das war zumindest ein Teil dessen, was bei Avery schiefgegangen war. Manipulation und Machtmissbrauch hatten dabei ebenfalls eine große Rolle gespielt.
    Lissa hörte auf zu weinen. „Wie hast du das gemacht, Rose? Wie konntest du am Ende da sein, als ich dich brauchte? Woher hast du es gewusst?“
    „Eine andere Geistbenutzerin hat mir geholfen. Ich habe sie in Sibirien kennengelernt. Sie kann direkt in andere hineingreifen – in jeden x-beliebigen Kopf, nicht nur in den ihres Bundgefährten – und aktiv kommunizieren. Eigentlich genau wie Avery. Also hat Oksana in mich hineingegriffen, während ich mit dir verbunden war. Es ist schon seltsam, wie das alles passiert ist.“ Gelinde gesagt.
    „Noch eine Fähigkeit, die ich nicht habe“, bemerkte Lissa kläglich.
    Ich grinste. „He, ich habe noch keinen Geistbenutzer getroffen, der so boxen kann wie du. Das war reinste Poesie, Liss.“
    Sie stöhnte, doch ich spürte, dass sie sich freute, als ich ihren alten Spitznamen benutzte. „Ich hoffe, dass ich so etwas nie wieder tun muss. Ich bin einfach nicht zum Kämpfen gemacht, Rose. Du bist für das Angreifen zuständig, und ich bin diejenige, die dich moralisch unterstützt und nach dem Kampf wieder zusammenflickt.“ Sie hob ihre Hände und betrachtete sie. „Uh. Nein. Ich verspüre definitiv nicht das geringste Verlangen, noch einmal mit den Fäusten auf jemanden loszugehen.“
    „Aber jetzt weißt du wenigstens, dass du es kannst. Und falls du es bei Gelegenheit lieber noch mal üben möchtest …“
    „Nein!“ Sie lachte. „Es gibt jetzt schon so vieles, das ich mit Adrian üben muss – und erst recht, nachdem du mir von immer neuen Fähigkeiten erzählst, die andere Geistbenutzer haben.“
    „Gut. Vielleicht ist es das Beste, wenn alles wieder so wird wie früher.“
    Sie wurde ernst. „Gott, das hoffe ich sehr. Rose … ich habe so viele Dummheiten gemacht, seit Avery bei mir war.“ Durch das Band spürte ich, was ihr am meisten zusetzte: Christian. Ihr Herz verzehrte sich nach ihm, und sie hatte endlos viele Tränen vergossen. Seit Dimitri mir entrissen worden war, wusste ich nur zu gut, wie es sich anfühlte, seine große Liebe zu verlieren, und ich schwor mir, dass ich etwas unternehmen würde, um ihr zu helfen. Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Wir mussten erst wieder zueinanderfinden.
    „Aber du konntest doch nichts dafür“, stellte ich fest. „Sie war zu stark mit ihrem Zwang – vor allem, nachdem sie dich dazu gebracht hatte, Alkohol zu trinken, und damit deine Abwehr zerstört hat.“
    „Ja, aber nicht jeder weiß davon oder könnte es überhaupt verstehen.“
    „Die Leute vergessen das alles auch wieder“, sagte ich. „Das tun sie immer.“
    Ich verstand ihre Angst um ihren Ruf, aber ich bezweifelte, dass sie wirklich dauerhaft unter den Folgen zu leiden haben würde – abgesehen von der Sache mit Christian. Adrian und ich hatten Averys Manipulationen analysiert und uns alles zusammengereimt, nachdem wir es mit Simons Bemerkung in Verbindung gebracht hatten, dass Lissa einen bedauerlichen Unfall haben sollte. Der üble Plan sah vor, dass Lissa auf alle einen möglichst labilen Eindruck machte, falls Avery aus irgendeinem Grund doch nicht die Kraft haben sollte, sie wiederzubeleben. Wenn Lissa tatsächlich gestorben wäre, hätte niemand Nachforschungen angestellt. Nicht nachdem sie sich wochenlang wie verrückt aufgeführt und sich ständig betrunken hatte. Es wäre zwar tragisch, aber nicht völlig undenkbar gewesen, wenn sie die Kontrolle verloren hätte und versehentlich aus einem Fenster gestürzt wäre.
    „Das Element Geist ist manchmal richtig ätzend“, erklärte Lissa. „Jeder will einen ausnutzen – sowohl Nichtbenutzer wie Victor als auch

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