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Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Titel: Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Kühen entwickelt.«
    »Dein Onkel scheint gut auf euch aufzupassen«, sagte Valentine in dem Versuch, sie zu trösten.
    »Mein Onkel! Ich sollte dir vielleicht ein bisschen mehr über ihn erzählen. Nein, mein Onkel bedeutet überhaupt nichts. Ein hungriger Vampir könnte uns immer noch jederzeit holen, ganz gleich, wie gut wir dastehen. Onkel Mike hat in seinem ganzen Leben alles genau so gemacht, wie die Kur es wollten, und er hat immer noch keinen von diesen Messingringen. Und selbst, wenn er einen bekommt, kann jeder Kur ihn ihm wieder abnehmen, wenn er Mist baut. Dass ich wegen der Heiratsgeschichte so gereizt bin, liegt nur daran, dass ich deshalb über Dinge nachdenken muss, über die ich lieber nicht nachdenken möchte. Reiten wir diesen Hügel rauf. Von dort oben hat man eine gute Aussicht.«
    Sie lenkten ihre Pferde im Schritt den grasigen Hang hinauf, quer über eine Weide mit einer Herde der allgegenwärtigen Wisconsin-Holsteins, und Molly winkte einem Mann und einem Jungen zu, die einen Zaun reparierten.
    »Das ist der Woolrich-Hof. Die arme Frau, die hier wohnt, hat schon den dritten Mann. Die ersten beiden wurden geholt, einer, als er morgens die Kühe melkte, der zweite, als eine Patrouille durchkam und jeden mitgenommen hat, den sie finden konnten, weil ein paar Schlächter zu Besuch waren.«
    Auf dem Hügel angekommen, stiegen sie ab und lockerten die Sattelgurte der verschwitzten Tiere. Die Pferde steckten die Köpfe ins hohe, trockene Gras. In alle Richtungen erstreckte sich Bauernland, durchschnitten von leeren Straßen. Hundert Meter entfernt zog sich ein alter Highway
über die Hügelkuppen, der durch das beharrliche Pflanzenwachstum zu einem Feldweg geworden war.
    »Willst du deshalb nicht heiraten?«, fragte Valentine. »Hast du Angst, Witwe zu werden?«
    »Angst? Ich habe vor vielem Angst, aber nicht davor. Wenn du darüber reden willst, was mir wirklich Angst macht … Aber nein, um deine Frage zu beantworten, ich will nicht das Leben führen, das meine Mutter führt. Sie hat zwei Kinder zur Welt gebracht und ein drittes aufgenommen, und wozu? Wir werden am Ende alle an diese Geschöpfe verfüttert. Ich will keine Kinder und keinen Mann. Das bedeutet nur, mehr Angst zu haben. Es ist leicht, über alltägliche Dinge zu reden und zu versuchen, mit dem System zurechtzukommen, aber versuch mal, nachts im Bett zu liegen, wenn jedes kleine Geräusch bedeuten kann, dass ein Wesen in Stiefeln und einem Umhang in dein Haus kommt, um die Zunge in dein Herz zu stecken. So wie ich es sehe, gibt es für uns nur eine Möglichkeit, diese Vampire zu schlagen, nämlich ihre Lebensmittelzufuhr abzuschneiden. Wir müssen aufhören, so zu tun, als wäre das Leben normal.«
    »Ich verstehe.«
    »Meine Großmutter mütterlicherseits, Gramma Katie Flanagan, war Lehrerin in Madison, bevor sich alles veränderte. Als ich etwa elf Jahre war, haben wir uns einmal lange unterhalten. Sie wurde alt, und ich denke, sie wusste, dass ihre Zeit gekommen war. Sobald die alten Leute langsamer werden, tauchen die Patrouillen auf, manchmal mit einer dummen Geschichte über ein Altenheim. Sie hat mir erzählt, dass sich in der Antike jüdische Sklaven der Römer gegen ihre Herren erhoben und sie von einer Festung oben auf einem Berg her bekämpft haben. Die Römer haben schließlich eine Straße gebaut oder so, damit ihre Armee die Festung erreichen konnte, und alle Juden haben sich
lieber selbst umgebracht, als wieder Sklaven zu werden. Gramma sagte, wenn alle das tun würden, würde es ihnen die Macht nehmen oder was immer sie von uns erhalten.«
    Valentine nickte. »Ich habe diese Geschichte auch gehört. Es war ein Ort namens Masada. Am Toten Meer, glaube ich. Ich habe Vater Max - er war mein Lehrer - immer gesagt, ich hätte mich nicht umgebracht, wenn ich dort oben gewesen wäre. Ich hätte ein oder zwei Römer mitgenommen.«
    »Aber wenn es nur eine weitere Schlacht gewesen wäre, würde sich dann heute noch jemand daran erinnern?«, fragte Molly.
    »Das ist eine gute Frage. Vielleicht nicht. Ich glaube, Gandhi - du weißt, wer er war, oder? -, ich denke, er hat vorgeschlagen, die Juden hätten so etwas tun sollen, als die Nazis sie ausrotten wollten. Mir kommt das so vor, als würde man dem Feind die Arbeit abnehmen. Vielleicht sollten ein paar von euch versuchen, euer Leben ein wenig teurer zu verkaufen.«
    »Leute wie du haben leicht reden. Ihr habt Gewehre, Freunde, andere Soldaten, auf die ihr euch verlassen könnt.

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