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Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Titel: Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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unterwegs sein, wenn ich mich nach gutem Land für einen Hof umsehen soll.«
    »Vielleicht kann Molly dir ein wenig die Gegend zeigen«, schlug Mr. Carlson vor.
    Molly richtete den Blick auf den Teller, der vor ihr stand. »Sicher, Dad. Wenn du dir schon solche Mühe gegeben hast, mir einen Mann zu suchen, ist das das Wenigste. Ich bin dankbar, dass ich bei der Geschichte so viel mitreden durfte. Soll ich eigentlich jetzt schon schwanger werden oder erst nach der Hochzeit?«
    »Molly«, ermahnte Mrs. Carlson sie.
    Die Breitlings wechselten einen Blick. Valentine nahm an, dass solche Missstimmung im Haus der Carlsons selten war.
    Molly stand auf und griff nach ihrem Teller. »Ich bin fertig. Darf ich gehen?« Sie rauschte nach draußen, ohne auf eine Antwort zu warten.

    Valentine hätte nicht sagen können, wie viel von ihrem Verhalten echt und wie viel gespielt war.

    Zwei Tage später ritten er und Molly Carlson an einem schönen, kühlen Morgen mit einem Hauch von Herbst in der Luft aus. Valentines unermüdlicher Morgan ging neben Mollys Quarterhorse. Sie trug ein ärmelloses rotes Flanellhemd und eine ungewöhnliche Reithose, die größtenteils aus Jeansstoff bestand, aber an den Innenseiten aus Leder war. Die Hosenbeine hatte sie in hohe Gummistiefel gesteckt. Sie unterhielten sich über ihre Pferde, während sie auf die hohen, kahlen Hügel im Westen zuritten.
    »Lucy hier kommt wunderbar mit Kühen zurecht«, sagte Molly und tätschelte liebevoll den Hals ihrer Stute. »Sie folgen ihr überallhin. Es ist, als könnte sie mit ihnen reden.«
    »Ich habe mich immer gefragt, ob Tiere miteinander reden können«, sagte Valentine. »Ich glaube, auf gewisse Weise können sie das. Auf ganz einfache Art. Als müssten wir uns unterhalten, indem wir auf Dinge zeigen und so weiter. Wir könnten nicht die Unabhängigkeitserklärung verfassen, aber wir wären imstande, Essen und Wasser und solche Dinge zu finden, und könnten einander vor Feinden warnen.«
    »Einen Augenblick, Lucy muss pinkeln.« Molly stellte sich in den Steigbügeln auf, während die Stute ihren Urin ins Gras hinter ihnen ergoss.
    »Du kennst dich mit Pferden aus«, stellte Valentine fest. »Und das da ist eine gute Reithose. Reitest du oft?«
    »Nein, es gibt zu viel auf dem Hof zu tun. Meine Schwester ist die Pferdebegeisterte in der Familie. Die Hose habe ich selbst genäht. Ich arbeite gern mit Leder. Ich hatte auch sehr schöne Reitstiefel, aber so ein Dreckskerl von der Patrouille hat sie mir abgenommen. Diese Gummistiefel sind heiß wie die Hölle, aber sie sind nützlich, wenn man mit
Kühen arbeitet. Ich habe Dad eine Lederweste genäht, und wenn Mom beim Kalben hilft, trägt sie eine große Lederschürze, die ich ihr gemacht habe.«
    Sie trabten eine Weile weiter. Nachdem er Mollys Aufund Ab-Bewegungen einige Zeit beobachtet hatte, wollte Valentine das Gespräch unbedingt fortsetzen.
    »Ich habe das Gefühl, dass es dir nicht passt, dass wir hier sind«, sagte er schließlich, als sie die Pferde zügelten, um durch einen Hain von Eichen und Kiefern zu reiten. Es war wärmer geworden, aber Valentine war nicht nur vom Klima erhitzt.
    »Oh, das war vielleicht zu Anfang so. Ich weiß immer noch nicht, was ihr hier macht …«
    »Wir sind nur auf der Durchreise. Ich habe versucht, rauszufinden, was auf den Blue Mounds passiert«, erklärte Valentine.
    »Du würdest uns wahrscheinlich ohnehin nicht die Wahrheit sagen. Ich weiß nicht viel über die Aufständischen, aber ich weiß, dass ihr uns nicht sagen würdet, was ihr macht, damit sie es nicht aus uns rausholen können, wenn was passiert. Oder liegt es daran, dass ich nur ein Mädchen bin?«
    »Das ganz bestimmt nicht. Es gibt bei den Wölfen viele Frauen. Und ich glaube, dass über die Hälfte der Katzen Frauen sind.«
    »Wir haben von euch gehört. Werwölfe, die immer im Dunkeln unterwegs sind, genau wie die Schlächter. Seid ihr nicht nach Kansas und Oklahoma gezogen und habt dort alle Leute umgebracht, damit die Kur nichts zu fressen hatten?«
    »Nein«, sagte Valentine ein wenig verblüfft. »Nein, ganz im Gegenteil. In diesem Frühjahr hat meine Kompanie über hundert Leute aus dem Verlorenen Land rausgeholt. So nennen wir Regionen wie diese hier.«

    »Verlorenes Land«, sagte sie und verdrehte die Augen. »Das passt ziemlich gut. Wir sind tatsächlich verloren. Wie würde es dir gefallen zu wissen, dass du am Ende deines Lebens gefressen wirst? Ich habe ziemliches Mitgefühl mit unseren

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