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Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis

Titel: Vampire Earth 1 - Tag der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Handgelenks.

    »Captain, wir haben Sie schon vor einer Stunde erwartet«, sagte der Duke mit vornehmer Aussprache. »Sie wissen, wie ich es hasse, wenn meine Partys verspätet beginnen. Was hat Sie aufgehalten? Haben Sie Waffen an Aufständische verkauft?«
    Doss verzog theatralisch das Gesicht. »Nein, ich habe versucht, etwas zum Anziehen zu finden. Ihre Auftritte sind immer so großartig. Also bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es besser wäre, Ihnen den Vortritt zu lassen.«
    »Für diese Räuberhöhle hier brauchen Sie sich nicht besonders anzuziehen, Captain. Ich trage nur deshalb meine besten Sachen, weil der angebliche Grund für meine Anwesenheit hier gesellschaftlicher Natur ist. Ich habe den Tag damit verbracht, mit den hiesigen Kur Bierlieferungen für Chicago auszuhandeln. Aber unser kleines Geschäft wird sehr viel lukrativer sein. Dürfen wir die Ware sehen?«
    Der Schwarze legte sein Messer lange genug beiseite, um Doss einen Stuhl hinzuschieben. Sie setzte sich. »Legen Sie die Bezahlung auf den Tisch, und ich zeige Ihnen die Ware.«
    Der Duke gab einem seiner Leute ein Zeichen, woraufhin der Mann eine Ledertasche öffnete und einen Stapel Papiere herausholte.
    Captain Doss nahm ein Vergrößerungsglas aus der Tasche, sah sich die Seiten einzeln an und untersuchte die Wachssiegel auf bedrucktem roten und blauen Band. »Acht Feuerwaffenlizenzen, gut«, zählte sie leise. »Vier Arbeitskarten … zwölf Versorgungsgutscheine … sechzehn … achtzehn … zwanzig Pässe. Drei Werftfreigaben … he, eine Sekunde! Die Freigaben sind nicht unterschrieben, mein Freund!«
    Der Duke lächelte. »Tut mir leid, Captain. Ein Versehen unsererseits. Ich mache es das nächste Mal wieder gut, okay?«

    »Leider nicht. Wir behalten einen Beutel. Wenn Sie ihn wollen, lassen Sie diese hier anständig ausfüllen, und Sie bekommen ihn«, erklärte sie mit fester Stimme.
    »Na gut, wie Sie wollen, Captain. Wir nehmen diesmal einen Beutel weniger, und ich werde sehen, ob ich die Papiere beim nächsten Mal unterzeichnet bekommen kann. Obwohl es mir das Herz bricht, dass Sie mir nicht trauen. Und jetzt zeigen Sie uns das Zeug, und wir werden sehen, ob es wirklich so viel wert ist.«
    Valentine und Harper stellten ihre Fässchen vor Silvertongue, die die Deckel mit ihrem Messer hochstemmte. Die Fässchen waren voll mit braunen Zuckerklümpchen. Sie kippte sie nacheinander aus und ließ den Zucker auf den Boden rieseln. Weiter unten im Fass erschienen Reagenzgläser, gefüllt mit weißem Pulver. Silvertongue nahm zwei Dutzend davon heraus und legte sie zwischen die Karten und die Chips auf den Tisch.
    Captain Doss griff nach zwei Reagenzgläsern und steckte sie ein.
    Der Duke leckte sich gierig die Lippen. »Teste es, meine Liebe.«
    Die Frau im Cocktailkleid nahm eine Phiole mit klarer Flüssigkeit aus ihrer kleinen Handtasche. Sie zog den Korken aus einem Reagenzglas, befeuchtete einen Zahnstocher mit Speichel, steckte ihn in das Pulver und rührte dann damit in der Phiole herum, deren Inhalt sich blau verfärbte.
    »Kann ich die Papiere jetzt nehmen?«, fragte der Captain den Duke.
    »Selbstverständlich, Captain. Aber das hier muss gefeiert werden. Heute Abend lädt der Duke alle ein, auch Ihre Besatzung.«
    Doss stand auf. »Tut mir leid, Duke. Sie wissen, wie nervös es mich macht, nicht auf meinem Schiff zu sein.«

    »Ich sollte mich ebenfalls auf den Weg machen. Vielleicht beim nächsten Mal«, sagte Silvertongue, was niedergeschlagene Mienen bei den Quislingen nach sich zog.
    Harper tätschelte Valentines Schulter. »Die Pflicht ruft.«
    »Sie ruft nicht so besonders laut«, widersprach Valentine. »Captain, darf ich noch eine Weile bleiben?«
    Captain Doss warf ihm einen fragenden Blick zu. »Aber seien Sie bei Morgengrauen wieder zurück. Und ich meine Morgengrauen, Tiny, denn wir werden im ersten Morgenlicht auslaufen, mit Ihnen oder ohne Sie.«
    »Danke, Captain. Ich werde da sein.«
    »Endlich zeigt einer aus Ihrer kleinen Herde Vernunft, Doss.« Der Duke lachte, als die anderen Seeleute das Zimmer verließen. »Niemand feiert wie der Duke, da können Sie jeden in Chicago fragen. Wie heißen Sie, mein Sohn?«
    »Dave, Mr. Duke. Dave Tiny.«
    Der Duke versetzte ihm einen Schlag auf die Schulter. »Schön, Sie kennenzulernen, Tiny. Ich freunde mich gerne mit Leuten an, die viel herumkommen, denn man weiß nie, wann sie auftauchen und etwas Interessantes zu tauschen haben.«
    Dann klopfte es an der Tür.

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