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Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Vampire Earth 3 - Donnerschläge

Titel: Vampire Earth 3 - Donnerschläge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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geschlossen und die Verbindungswege zerstört, so gut sie nur konnten. Sen erfuhr, dass eine neue Pforte hier in Haiti geöffnet worden war. Er versuchte, sich gewissen Autoritäten zu offenbaren, wurde aber als Ketzer gebrandmarkt und mit dem Tode bedroht. Mit einigen Anhängern ging er nach Zentralasien und machte sich auf Schatzsuche, aber er suchte keine Reichtümer und keine untergegangenen Städte, sondern diese Art von Baum. Sie fanden einige verbliebene Bäume und schafften es unter großen Mühen, auf diese Insel zu kommen, weil sie glaubten, dass hier eines Tages der Kampf gegen die Kur ausgetragen würde.
    Sie zogen Sämlinge heran, wurden aber von Verbündeten der Kur entdeckt. Irgendwie gelang es ihnen jedoch, die Tatsache geheim zu halten, dass sie Schnellholz auf die Insel gebracht hatten. Ich kann nicht mit Bestimmtheit sagen, dass sie alle gestorben sind, aber ich weiß, dass Sen nach Kur gebracht wurde. Ich erinnere mich, welch ein Triumph es war, ihn zurückzubringen. Einer seiner Männer hatte ein Tagebuch in türkischer Sprache geführt, das in der Höhle zurückblieb, die sie benutzt hatten. Es wurde erst vor ein paar Jahren entdeckt. Die Köhler von Haiti hatten die meisten Schnellholzpflanzungen zerstört, so dass auch die Tatsache, dass sie dieses Geheimnis vor den Kur hatten bewahren können, beinahe null und nichtig gewesen wäre. Zufällig geriet das Tagebuch in meine Hände, und ich habe es übersetzt. Mir wurde klar, dass in dem Nationalpark rund um diese alte Ruine herum Schnellholzbäume wuchsen, und ich fing an, mit ihnen zu experimentieren. Ich habe die Heckenversion des Schnellholzes zu neuem Leben erweckt. Du kannst gern Proben mitnehmen. Beide Varianten sind
winterhart. Sie wachsen überall, wo auch gewöhnliche Kiefern überleben.«
    Valentine fing an, die Stämme zu zählen. »Wie viele hast du gepflanzt?«
    »Mehr, als du tragen kannst. Du kannst Sämlinge mitnehmen, Saatgut, auch Holz, wenn du willst. Ich habe festgestellt, dass in den Bergen, die du westlich von hier siehst, noch mehr Schnellholzhaine existieren. Darum blüht auf Haiti der Widerstand. Die Schlächter, die in die Berge ziehen, kehren nicht zurück.«
    »Ich würde gern mit dem Anführer der Guerillas sprechen und hören, wie er das Schnellholz einsetzt.«
    »Das kann Victo arrangieren. Er gehört dazu.«

    Die Konferenz fand am ersten Abend im Mai bei Neumond statt. Valentine, Ahn-Kha, Victo und Post trafen sich in einem der großzügigen Räume des teilweise restaurierten Anwesens auf Sans Souci. Papa Legba döste in einem Hängesessel auf der Veranda unter den wachsamen Augen zweier Priester, die zu seinen Füßen hockten und sich bereithielten, ihm beim Erwachen zu Diensten zu sein. Narcisse war ebenfalls da, gekleidet in fröhliches Rot saß sie auf einem Kissen und beobachtete die Konferenz und Papa Legba.
    Drei große Guerillakrieger traten mit der ihnen gebührenden Feierlichkeit auf. Zuerst kam ein Griot, der die Tugenden und Siege der Kriegsherrn in einem Singsang zu karibischen Rhythmen anpries. Bayenne, der Fels von Thormonde (was nur einer seiner zahlreichen Titel war), war aus dem Süden und hatte tausend Soldaten und zehntausend Untertanen. Jacques Monte-Cristi hatte seine Männer, die »heiligen Klingen« überall im Westen. Sie blockierten jegliche Zufahrt, die von der anderen Hälfte der Insel an der Nordküste entlangführte. Victo diente als
einer seiner Lieutenants und war für das Gebiet unmittelbar um Cap-Haïtien herum zuständig, das offiziell unter der Herrschaft der Kur stand. Und schließlich war da noch Anton Uwenge, der blaue Teufel der drei Flüsse, der »drei Legionen« kommandierte, »eine für jeden Fluss des Nordens« - auch wenn die »Legionen« zu unterdimensionierten Regimentern zusammenschrumpften, als Valentine Details aus Victo hervorlockte.
    Valentine, der, nachdem Papa Legba ihn vorgestellt hatte, als Gastgeber fungierte, eröffnete die Konferenz an einem langen Tisch in einem ehemals prachtvollen Speisesaal. »Danke, dass Sie alle die Reise nach Sans Souci unternommen haben. Bitte vergeben Sie mir mein Französisch - es ist erbärmlich, und meine Fähigkeit, Ihren Dialekt zu verstehen, ist noch schlechter. Möglicherweise muss ich dann und wann meine Freundin und Retterin Narcisse als Übersetzerin einsetzen.
    Wir haben von den Erfolgen gehört, die Sie oben im Norden dieser Insel erzielt haben. Wir wissen, dass Sie hier mit geringen Mitteln und sehr viel Mut

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