Vampire Earth 3 - Donnerschläge
Vorrat auf dem Schiff zurücklassen, damit bleiben uns ein paar Tausend Patronen, genug für einen guten Kampfeinsatz, wenn wir nicht noch irgendwo weitere erbeuten können.«
»Dann setzen wir eine ›Alpha‹- und eine ›Beta‹-Waffe ein. Stellen Sie den besten Schützen, und damit meine ich den, der am wenigsten am Abzug klebt, an die Alpha. Die Beta wird nur einen Gurt bekommen. Wie steht es mit den Marines?«
»Gut in Form, jede Menge Gewehre und Munition. Ich glaube nicht, dass einer von ihnen weniger als sechzig Schuss hat - die meisten haben sich über hundert eingesteckt. Bei den Packtieren sieht’s auch gut aus.«
»Mindestens zwei Feldflaschen pro Mann?«, fragte Valentine.
»Ja, einige der Jungs haben auch vier dabei.«
»Bisher hat Wasser kein Problem dargestellt, aber wir werden schnell marschieren müssen. Wie sieht es mit diesen Piken aus, die Sie sich ausgedacht haben?«
Post scharrte gesenkten Blicks mit den Füßen, aber Valentine wusste, dass er stolz auf seine Idee war. Valentine hatte ihn daran arbeiten gesehen, und er hatte eine recht genaue Vorstellung davon, was Post da gebaut hatte, aber
er gönnte seinem Lieutenant den Auftritt. Post winkte einen der Küstenmarines herbei.
Der Mann hielt ein Aluminiumrohr, gute zwei Meter lang. Valentine prüfte das Gewicht.
»Ich wollte natürlich etwas Leichtes. Hab einen Haufen Kabelkanäle aus Aluminium in einer Werkstatt aufgetrieben. In Kingston hat das Zeug massenweise rumgelegen. Das konnten wir einfach zusammenschrauben. Dann haben wir überlegt, wie wir die Spitzen machen. Das ist Schnellholz. Wir haben ein passendes Gewinde reingeschnitten. Danach mussten wir sie nur noch aufschrauben. Hält recht gut, aber sollten wir die Chance bekommen, das einem Schlächter in den Leib zu bohren, bricht die Spitze ab. Dann schrauben wir einfach eine neue an.«
Er reichte Valentine einen spitzen Holzkegel. Alles in allem war er ungefähr vierzig Zentimeter lang, davon entfielen fünfzehn Zentimeter auf den unteren Teil mit dem Gewinde, das auf die Aluminiumrohre geschraubt werden konnte. Nach oben wurde der Kegel zunächst um etwa drei Zentimeter breiter, ehe es sich zu der mit einer Metallkappe versehenen Spitze hin verjüngte.
»Ich kenne diese Schlächterroben. Das hier wird durchdringen«, fuhr Post fort. »Materialien, die darauf ausgelegt sind, Kugeln aufzuhalten, sind nicht sehr wirkungsvoll, wenn es um eine Spitze wie diese geht. Wenn es hart auf hart kommt, können wir einfach eine Speerspitze am Griff packen und wie einen Dolch benutzen. Wir haben sogar einen Adapter für die Gewehre, so dass die Männer sie wie ein Bajonett auf den Lauf aufsetzen können.«
»Wie steht es um die Schulung der Haitianer?«
»Wir stellen für jeden Mann mit einem Gewehr zwei Pikeniere ab. Wenn alles so läuft, wie es soll, dann bleibt der mit dem kürzeren Speer bei dem Mann mit dem Gewehr. Dann hätten wir einen Mann mit einer Feuerwaffe und
einen anderen mit einer langen Pike im Hintergrund. Aber natürlich nur, wenn wir es mit einem Schlächter zu tun haben. Sonst werden die Pikeniere durch den Schmutz robben, bis sie Feuerwaffen bekommen können.«
»Das ist der Sinn und Zweck der Expedition.«
Als Nächstes ging Valentine zu Ahn-Kha. Der Grog hatte einen Haufen aus Metall und Holz von der Größe eines Schiffsankers auf den Armen.
»Armbrustübungen?«, fragte Valentine.
»Die neuen Sehnen halten besser, mein David.«
»An Nylonschnüren besteht auf der Thunderbolt kein Mangel. Wir müssen sie nur verzwirnen. Für die Dinger brauchen wir Grogs. Ich glaube nicht, dass einer von uns stark genug ist, eine Blattfeder aus einem Truck zu spannen.«
»Willst du es versuchen?«
Valentine ergriff die überdimensionierte Armbrust. Der hölzerne Rahmen ließ die gewohnte Handwerkskunst des Grogs erkennen, von dem verstärkten Abzugsgehäuse bis hin zu dem schweren Schaft, der die Last des Metalls auf der Vorderseite ausgleichen sollte.
Valentine stellte die Armbrust auf den Boden, setzte seinen Fuß auf die wiederverwertete Blattfeder und ergriff die Nylonschnur. Mit einem Ruck gelang es ihm knapp, die Schnur über den Abzug zu ziehen. Von der Anstrengung geradezu ausgelaugt, gab er Ahn-Kha die Waffe zurück. Jede kleine Strapaze förderte eine neue Portion Schweiß zutage, der sich über die älteren Schichten aus Schweiß und Schmutz legte.
Ahn-Kha zeigte ihm einen der Armbrustbolzen, die ebenfalls mit einer Metallspitze ausgestattet waren. »Siehst
Weitere Kostenlose Bücher