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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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sondieren. Er trägt eine schlichte, schwarze Uniform, die mit Schlamm befleckt ist, unauffällig im Vergleich zu der Schlangenhaut mit den überdimensionierten Schlaufen, die aussieht wie eine Schärpe zum Transport von Handgranaten, und er hat eine robuste Maschinenpistole mit Trommelmagazin bei sich.
    Vom rechten Auge aus verläuft eine Narbe über seine Wange. Die Wunde zieht, ähnlich einem Schmiss, eine fahle Spur über die Haut und verschandelt das sonst so attraktive Gesicht, in das die braunen Augen gebettet sind. Der wachsame Blick eines wilden Tieres erforscht das Gehölz im Hintergrund, als er eine Pause einlegt und seiner Kolonne Gelegenheit gibt, ihrem eigenen Tempo folgend zur Ruhe zu kommen.

    Wir müssen wieder die Richtung wechseln. Der erste Schlenker nach links lag neun Stunden zurück. Zu der Zeit waren sie einer langen Reihe Soldaten ausgewichen, die im Abstand von drei Metern marschiert waren wie Treiber bei einer Jagd. Dann hatten sie erneut einen Schlenker nach links machen müssen, um einen Wachturm zu umgehen, der über einem alten Highway aufragte. Nun hatte er mehrere Gruppen von Männern mit Hunden entdeckt, die das Ufergebiet eines vereisten Wasserlaufs durchkämmten.
    Sie saßen in der Falle. Jeder Schritt, den die Überlebenden seiner Texaskolonne nun taten, brachte sie näher an das Gebiet um Bern Woods heran, wo sie vor zwei ermattenden Tagen in einen Hinterhalt geraten waren. Seitdem hatte keiner in dieser kleinen Gruppe Überlebender geschlafen oder etwas Warmes gegessen. Es steckte nicht mehr viel Energie in den ausgelaugten Körpern.
    Sein Kopf schmerzte. Erschöpfung oder Dehydration. Er trank einen Schluck aus seiner Feldflasche.
    »Was gibt es, mein David?«, fragte Ahn-Kha, der auf seinen langen Beinen und einem Arm herbeigeschlichen war. Der Goldene sah David Valentine nicht an; er behielt die Straße im Auge, die weiter unten den Wald teilte.
    »Wir können hier nicht weiter. Eine Postenkette. Sind vielleicht mit Lastern hergebracht worden.«
    Die Jamaikaner, ehemalige Thunderbolt -Marines namens Striper und Ewenge, brachen schon Sekunden, nachdem die Kolonne Halt gemacht hatte, halb bewusstlos zusammen. Der Mann, der das Pferd führte, spuckte weißen Schaum auf den Waldboden. William Post, Valentines Lieutenant seit dem gemeinsamen Dienst auf dem kurischen Kanonenboot Thunderbolt , ließ die blutige Rute fallen und gesellte sich zu David und Ahn-Kha. Das erschöpfte Pferd stieß ein Maul voll Schaum zu beiden Seiten der Trense hervor.

    »Wie geht es Tayland?«, fragte Valentine.
    Post sah sich zu dem Verwundeten auf der Schlepptrage um. »Bewusstlos, aber sein Puls ist immer noch stark. Das Pferd wird vor ihm krepieren.«
    »Wir haben vielleicht noch zwanzig Minuten, dann stoßen wir auf eine Postenkette.«
    »Ich habe Hunde hinter uns gehört«, sagte Ahn-Kha. Der Grog war der Einzige, der nicht entmutigt aussah. Mit dem großen Daumen, der typisch für die Hände eines Goldenen war, strich er über die Spitze einer Kugel in seinem Patronengurt.
    »Dann war es das wohl«, sagte Post. »Wir können nicht zurück nach Texas.«
    »Aufgepasst«, sagte Valentine mit lauter Stimme, und Post brachte die Sechs-Mann-Truppe - gerade vor zwei Tagen hatte er Hunderte geführt - mit Ausnahme von Tayland mit kleinen Stupsern wieder auf die Beine. »Wir sitzen in der Falle. Wir haben immer noch drei Gewehre mit Munition.« Valentine hatte seine alte PPD nur aus Sentimentalität dabei; sie war so nutzlos wie die von Quarzadern durchzogenen Felsen, die aus dem Boden aufragten. »Und ich habe keine Spur von verbündeten Truppen gesehen.«
    Jefferson, der texanische Fuhrmann, der am Kopf des Pferdes stand, fragte: »Wie viele sind hinter uns her?«
    »Mehr als genug.«
    Er ließ die Worte kurz wirken, ehe er fortfuhr: »Ich muss Sie bitten, mir zu vertrauen. Die Quislinge tun nichts lieber, als Gefangene zu machen.«
    »Wollen Sie sich ergeben?«, fragte Post.
    »Schlimmer«, sagte Valentine. »Ich will, dass Sie alle sich ergeben. Wenn wir es hier auskämpfen, sind wir alle tot. Ergeben wir uns, haben wir eine Chance.«
    »Die werden uns füttern, ehe sie uns umbringen«, sagte Striper. »Ich bin dabei, wenn mir das eine heiße Mahlzeit
und eine Mütze voll Schlaf bringt.« Sein Kamerad hielt den Kopf gesenkt und blinzelte gegen die Tränen an.
    »Ich werde Ihnen folgen. Ich gehe davon aus, dass sie Sie zurück nach Bern Woods bringen; wir gehen schon seit zwei Stunden in Richtung der

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