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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Grenzland wohnten der Zeremonie bei. Bald sollten die Einheimischen in diesem Zusammenhang nur noch von Selbys Baum sprechen, und rund um die Scheune herum wuchs Selbys Weideland heran. Einen Kreis aus Schnellholzsamen streute Valentine an dem Schauplatz des Hinterhalts vor Station 46 gleich nordöstlich des Red River, einen weiteren an dem verwüsteten, an eine Mondlandschaft erinnernden Ufer, an dem das Krokodil festgemacht hatte. Die übrigen Bäume sollten den Gräbern auf dem Big Rock Hill Schatten spenden.
    Bis auf einen. Den brachte er in das kleine, verlassene DorfWeening am Saint Francis. Die Bewohner waren in alle Richtungen verstreut, die Carlsons waren verschwunden und Tank Bourne war schon seit Monaten in seinem Keller aufgebahrt. Valentine begrub ihn im Schatten einer Weide am Fluss und steckte seinen letzten Samen nahe dem Tor auf der Flussseite in die fruchtbare Erde von Arkansas, Erde, die einst das Blut von Gabriella Cho aufgesogen hatte und - auch wenn er davon nichts wusste - Molly Carlsons Tränen.

    Es gab bereits eine Flugschrift über die Schlacht am Big Rock Hill. Sie lag zusammengerollt neben Valentines Befehlsbuch. Ein paar Seiten hatte er gelesen - der Autor hatte sie in Form eines Tagebuchs anhand der gesammelten Funksendungen zusammengestellt, die ein hochdekorierter Veteran namens Captain Randolph für ihn ausgewertet hatte - und nach der Stelle aufgegeben, an der Colonel Kesseys heldenhafte Rebellion im Gefangenenlager von New Columbia beschrieben wurde. Angeblich
war zuvor eine Quisling-Division von Männern in die Flucht geschlagen worden, die ihre misshandelten Frauen rächen wollten. Valentine hatte gehört, das Schlachtfeld sollte in Kessey Heights umbenannt werden, was ihm recht war. Immerhin war sie dort begraben.
    Nicht als Lesezeichen, sondern als ein persönlicher Schatz, der geschützt werden wollte, lag in der Flugschrift ein Funktelegramm aus Jamaika.
    AN: DAVID VALENTINE, KOMMANDO SÜD
VON: HAUS DES KOMMODORE, JAMAIKA
KIND AMALEE GEBOREN AM 19. JUNI. 3345 GRAMM.
BEIDE GESUND. MUTTER SCHICKT LIEBENDEN GRUSS.
GLÜCKWUNSCH, JENSEN
    Der Schnellholzbaum am Ortsrand von Weening würde ein angenehmes Leben haben. Valentine trieb einen Jungen aus der Peterson-Familie auf - sie waren die Ersten, die auf die Idee kamen, die verlassenen Häusern von Weening zu nutzen, und ihre große Familie herbrachten. Der Junge war elf Jahre alt und sah ihn aus wachsamen, intelligenten Augen an. Er schien alt genug zu sein, die Verantwortung für einen Baum zu übernehmen. Valentine wollte nicht, dass irgendein Witzbold beim Gestrüpproden den Schnellholzsämling zerstörte.
    Valentine versuchte, Mr Peterson die Bedeutung des Schnellholzes zu erklären, aber der fantasielose Mann begriff nur, dass es um einen Baum ging, an dem magische Holzpflöcke wuchsen, die für Vampire tödlich waren. Valentine beließ es dabei. Es gab andere Dinge zu tun, so viele Dinge. Solons Traum von der Herrschaft über Mississippi und die angrenzenden Gebiete war mit dem Verschwinden des Konsuls bedeutungslos geworden, aber weitsichtige Männer aus Texas und den Ozarks könnten
die Idee des bösen Mannes aufgreifen und verwirklichen - natürlich unter neuer Leitung. Schon jetzt gab es Gerede darüber, New Orleans zurückzuerobern. Dann stünde das Tor zur Karibik weit offen, eine Flotte könnte vom Stapel gelassen werden, und das Kommando Süd könnte seine Truppen an jeden Ort bringen, der mit einem Kiel unter den Füßen erreichbar war.
    Und Valentine könnte seine Tochter sehen.
    Irgendwann konnte auch das Schnellholz sinnvoll eingesetzt werden. Valentine war in dem Glauben in das Freie Territorium zurückgekehrt, sein haitianischer Schatz wäre ein Keil, den er in das Herz der kurischen Herrschaft treiben konnte, mit dem er es durchbohren und spalten konnte, wie er sonst Brennholz spaltete. Aber ein Keil war stets nur so gut wie die Kraft, die ihn trieb. Diese Kraft war aus der Zusammenarbeit der Leute entsprungen, zwischen ihm selbst und Ahn-Kha, Styachowski und Post, Narcisse und Hank, Samosa und Jefferson, jeder hatte seinen Teil zu einem Ganzen beigetragen, das gerade erst geboren wurde.
    Wie hatte der Gouverneur gesagt, nachdem das militärische Bündnis zwischen Texas und dem Freien Territorium offiziell geschlossen worden war? »Ein neuer Keil der Freiheit zwischen dem Mississippi und dem Gulag.« So was in der Art. Valentine stellte sich das Bündnis lieber als Saat vor. Als Saat schnell wachsender

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