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Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Vampire Earth 4 - Saat der Nacht

Titel: Vampire Earth 4 - Saat der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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Tor, Gefängnis und Turm bemannen konnten.
    Warten hatte ihm noch nie viel gebracht, also steckte er den Kopf in die Öffnung. Der Abwasserkanal war gleich neben einem Gebäude, das einmal eine Hähnchenbraterei gewesen sein mochte. Die freundliche, rotgelbe Fassade passte so gar nicht zu der Fort-Apache-Palisade gleich daneben.
    Er zog Taylands Bowiemesser hervor und zwängte sich durch das Loch. Das Messer war die einzige Waffe, die er bei sich hatte. In Ermangelung einer Schusswaffe war er besonders vorsichtig und wachsam, aber dieser Umstand könnte ihm auch eine Gnadenfrist eintragen, sollte er geschnappt werden. Die einzigen Leute, denen es in der kurischen Zone gestattet war, Waffen zu tragen, waren die, die für das Regime arbeiteten; ein schnelles Ende im Griff eines Schlächters war hingegen die übliche Strafe für alle anderen, die sich mit einer Waffe erwischen ließen.
    Die Stadt hatte derzeit keinen elektrischen Strom. Valentine sah ein paar Laternen und sanften Kerzenschein, der sich aus den Fenstern der oberen Stockwerke der Gebäude an der Hauptstraße ergoss. Er roch Diesel und hörte in einiger Entfernung im Süden Generatoren rattern. Als er seinem Gehör mit den Augen folgte, sah er zylindrische Maschinen auf einem umzäunten Gelände neben einem Schuppen hinter einem massiv gebauten Haus.
    Valentine entfernte sich so schnell er konnte von der Palisade. Die Stadt schien verlassen zu sein. Er öffnete
sein langes Haar und verwuschelte es mit den Fingern, so dass es die Narbe auf seiner Wange verdeckte, und zog sich die Mütze tief in die Stirn. Gemächlich ging er auf den Highway zu, der die Stadt in zwei Teile zerteilte. An einer Tankstelle, deren Werkstatt nun zusammengebrochene Pferde anstelle von zusammengebrochenen Kraftfahrzeugen beherbergte, darunter, in einer Ölwechselstation, auch das Pferd, das Tayland gezogen hatte, betrat er die Straße.
    In der kurischen Zone bewegte man sich stets auf einem schmalen Grat. Einerseits war man gut beraten, beschäftigt zu tun, andererseits sollte man unbedingt vermeiden, Aufmerksamkeit zu erregen. Valentine ging entschlossenen Schritts auf das einzige Gebäude zu, in dem er elektrisches Licht erkennen konnte.
    In einem Geschäft schien es immer noch Lebensmittel zu geben, aber Drogerie und Gemischtwarenladen waren offenbar erst vor kurzer Zeit mit Brettern zugenagelt worden.
    Das hell erleuchtete Gebäude erwies sich als die örtliche Bank samt Autoschalter, wenngleich das vom Regen ausgewaschene Schild an der Stelle, an der früher einmal Bankangestellte hinter Panzerglas Autofahrer bedient hatten, verriet, dass die Bank schon vor der Katastrophe von 2022 einem Antiquitätenhandel gewichen war. Blaue Banner mit drei goldenen Sternen in einem horizontalen weißen Streifen hingen an einem Flaggenmast neben der Tür des Hauses. Ein gemaltes Schild, das auf einem Haufen weiß gekalkter Steine ruhte, kündete von der letzten Verwendung des Gebäudes: Station 46. Ein rot lackierter Galgen stand nur ein paar Schritte vom Hauptquartier entfernt auf einer ehemaligen Straßenkreuzung und ragte auf der Hauptstraße auf wie eine furchterregende Statue. Es gab keine Falltür, nur ein paar Pfosten mit einem Querbalken.

    Ein hoch aufgeschossener Wachmann mit einem Mal an der Stirn, das von einem Huftritt stammen mochte, stand auf einer Seite der Tür. Ein anderer Mann, älter und rundlicher, saß auf einem kunstvoll gearbeiteten Schaukelstuhl und hielt eine Flinte auf dem Schoß. Seine Koteletten waren rotblond, aber die Haare, die unter dem alten Marine-Schiffchen hervorlugten, waren grau. Beide trugen khakifarbene Uniformen mit braunen Lederflicken an Knien, Schultern und Ellbogen, doch der Mann in dem Schaukelstuhl hatte Streifen und eine besser gearbeitete Uniform als sein Kamerad.
    »Ist das Station 46?«, fragte Valentine gedehnt, den Kopf schief gelegt, als wollte er die Schrift auf dem schrägen Schild lesen.
    »Gottverdammtnocheins, kommt mir vor, als würde ich das jeden Tag hören«, krächzte der ältere Mann. »Das verdammte Schild kann man doch klar und deutlich erkennen, fehlt nur noch ein Scheinwerfer. Trotzdem höre ich ›Ist das Station 46?‹ sechsmal die Woche und sonntags gleich zweimal von irgendeinem Arschloch, darauf ist Verlass.«
    »Also ist das Station 46?«, hakte Valentine nach.
    Das Gesicht des gealterten Lieutenants färbte sich noch eine Spur roter. »Ja, verdammt! Das ist Station 46.«
    »Ich soll mich beim kommandierenden

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