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Vampire Earth 6 - Flug des Adlers

Vampire Earth 6 - Flug des Adlers

Titel: Vampire Earth 6 - Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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vielleicht talaufwärts ins Wine Country ziehen. Ein paarmal im Jahr fahren wir über die Berge zu den Quellgebieten des Missouri und des Arkansas. Wein zu bewachen, bringt gutes Geld, und ein Fläschchen aus dem Vorratsfass macht jedes Essen zu einer besonderen Erfahrung.« Er murmelte ein paar Worte, als Valentine eine Leiche mit einer dünnen Schicht Erde bedeckte. Valentine stand schweigend daneben.
    »Ich mag die alten Worte, Sie nicht?«, sagte Loring.
    »Doch. Danke für die Hilfe.«
    »Mucho gusto«, sagte Loring.

    Als die Wracks aus dem Weg geräumt und ihr verbliebener Treibstoff sicher in den Tanks und Fässern der Motorräder und Abschleppwagen verstaut war, ordneten sich die Fahrzeuge wieder zu der Formation an, in der sie sich der Blockade genähert hatten. Valentine, nach den Strapazen verschwitzt und übellaunig wegen der Toten, aß gesalzene, hartgekochte Eier, nachdem er sich gründlich die Hände gewaschen hatte.
    »Geht’s dir wieder besser?«, fragte Salsa.
    »Wie bitte?«
    Salsa warf den Arm über den Sitz. »Geht es dir besser, jetzt, da die Toten begraben sind? Denen ist es nämlich egal.«
    »In meinem Vertrag steht nichts davon, dass ich Leichen in der Sonne liegen lassen muss«, konterte Valentine.
    »Wahrscheinlich haben die Kojoten sie noch vor Mitternacht wieder ausgegraben«, sagte Zuniga.
    »Was hast du gesagt?«, brüllte Swell von seinem Platz an der Waffe herunter.
    »Ach, im Namen von Kurs schwarzem Arschloch«, schimpfte Salsa und steckte den Kopf zum Fenster raus. »Du bist der Nächste am Steuer - hey!«
    Valentine hörte es auch. Über ihnen stotterte ein Motor, und Valentine erkannte ein zweimotoriges Flugzeug, lehmfarben mit einem roten Streifen, der sich am Heck hochbog wie ein Hockeyschläger; eines der Triebwerke spuckte weißen Rauch aus, das andere zog eine schwache, dunkle Rauchfahne hinter sich her, als es über sie hinwegflog. Für einen Moment wurde der Motor lauter, und die Maschine stieg höher und hielt auf die Berge im Westen zu. Valentine sah zu, wie sie in der Ferne immer kleiner wurde. Dann schoss sie herab, stabilisierte sich wieder und verschwand im Tal.

    »Armer Idiot«, sagte Salsa. »Er hätte sie bei uns auf der Straße runterbringen sollen.«
    Valentine studierte seine Karte des Südwestens.
    »Er hat versucht, seinen Heimatflughafen zu erreichen«, sagte Zuniga.
    »Sind das die Jungs, auf deren Jacken einem eine Belohnung versprochen wird?«, fragte Valentine.
    »Verlockender Gedanke, nicht wahr?«, sagte Salsa. »Aber das kannst du vergessen. Bis zum Einbruch der Dunkelheit haben ihn die Jaguare geholt.«
    »Wie lange würden wir bis zu der Stelle brauchen, an der er gelandet ist?«, fragte Valentine.
    »Das kann ich nicht mal grob schätzen. Und wir werden den Rover nicht für so was riskieren.«
    »Dann halt bitte an«, sagte Valentine, und ihm wurde ein wenig schwindelig. »Ich gehe zu Fuß.«
    »Du bist irre«, brüllte Swell zu ihm herunter.
    »Jetzt kann er plötzlich zuhören«, stellte Salsa fest. »Und was ist mit deinem Vertrag, Argent?«
    »Ich habe die Möglichkeit, ihn aufzulösen. Bitte, haltet den Wagen an.«
    Zuniga hupte, und die übrigen Fahrzeuge wurden langsamer und hielten an.
    »Dann bekommst du kein Geld«, sagte Salsa.
    »Ich wäre schon dankbar für eine zusätzliche Feldflasche und etwas gefriergetrockneten Proviant«, entgegnete Valentine.
    »Hey, wenn das etwas mit diesen Toten zu tun hat, ich wollte dir nicht wegen irgendwelcher religiösen Vorstellungen auf den Schlips treten. Ich rede nur viel, wenn ich jemanden kennenlernen will. Kein Grund, dass du dich deswegen umbringst.«
    Valentine holte sich seine Waffe, sein Schwert und seinen Rucksack und steckte noch ein paar Sachen vom
Versorgungswagen ein: Päckchen mit gefriergetrocknetem Gemüse - etwa so appetitanregend wie eine Badematte, aber voller Vitamine -, Trockenfleisch, Trockenobst …
    »Der Kerl ist verrückt«, rief Swell einem ergrauten Mechaniker zu, der sich aus einem der Abschleppwagen lehnte, um zu sehen, was los war. »Er will diesen Wolkenhüpfer retten. Will sich die zehn Riesen in Gold holen.«
    »Auch ein Haufen Geld ist es nicht wert, dass du dich umbringst, Junge«, mahnte der Mechaniker.
    Ist lange her, seit mich zum letzten Mal jemand Junge genannt hat, dachte Valentine. Aber diese sonderbare Klarheit, die ihn manchmal überkam, so wie damals, als er nach Chikago gegangen war, um Molly zu suchen, oder als er in die Sand Dunes von Nebraska

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