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Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf

Titel: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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kennen. Aber ihre Existenz hängt davon ab, wie viele alte Dollars sie dafür zahlen können. Die Verarmten landen schnell im Loop. Aber die Elitequislinge, die die Stadt für die Kur verwalten, haben beträchtliche Vermögen angesammelt, auf alle erdenklichen legalen und illegalen Weisen.
    Man fragt sich vielleicht, welchen Sinn Wohlstand in einer von Kur beherrschten Umgebung haben soll, aber selbst die Kur sind von der virusartigen Korruption, die in Chicago blüht, befallen worden und lassen sich häufig von ihren angeblichen Sklaven kaufen. Die Quislinge an der Spitze benutzen ihr Geld, um die Kur mit Auren zu bestechen, der Ware, die die vampirischen Außerirdischen höher schätzen als alles andere. Die Quislinge kaufen Gefangene von einer seelenlosen Truppe von Männern und Frauen, die als die Kopfjäger bekannt sind und ihrerseits ihre Beute von umherziehenden Gesetzlosen beziehen, die sich am Rand des kurischen Territoriums herumtreiben und jeden verschleppen, den sie erwischen können. Diese neuzeitlichen Fallensteller lesen Heimatlose in einem Kreis auf, der sich im Urzeigersinn von Nordmichigan durch Südindiana und Illinois und dann am Ostufer des Mississippi entlang bis zu den nördlichen Wäldern von Wisconsin zieht.
    Wenn ein wohlhabender Quisling den Kur genügend Auren verschafft hat, enthält er einen Messingring. Nur in Chicago ist es möglich, einen Messingring zu »kaufen«. Mit der Sicherheit, die der Ring
und viel Geld bieten, ziehen sich diese räuberischen Quislinge nach Ringland Parks zurück, in einen gut dreißig Kilometer langen Gürtel am Ufer des Lake Michigan nördlich von Chicago, der als einzige Vorstadt von Chicago den großen Brand überlebt hat.
    Aber ein Messingring kann nicht an Söhne und Töchter vererbt werden, also müssen ihre Nachkommen wieder von vorn anfangen.
    Chicago ist das geworden, was Vegas in der vorkurischen Welt war: eine Stadt, in der alles möglich ist und in der alles, auch ein Menschenleben, gekauft oder verkauft werden kann, wenn nur der Preis stimmt.
     
     
    Die Skyline von Chicago kam Valentine vor wie das Skelett eines riesigen Tierkadavers. Vom Dach der Frachtwaggons aus hatte er einen ungehinderten Blick auf die Stadt, als der Zug sich nach Südosten wandte und sich dann in gerader Linie wie ein Pfeil auf die Stadt zubewegte. Er hätte sich auf dem schaukelnden Waggon nackt und verwundbar fühlen sollen, als der Zug über die unebenen Gleise ratterte, aber es gab auch andere, die auf diese Weise unterwegs waren. Hin und wieder kamen weitere illegale Passagiere auf den Zug zugerannt und sprangen auf.
    Valentine sah die Skyline zum ersten Mal, als sie sich in dem ausgebrannten Ring ehemaliger Vorstädte befanden, der die Stadt umgab wie ein schwarzer Gürtel. Diese Gegend erinnerte ihn an ein Foto des Stadtzentrums von Hiroshima nach der Atombombe, das er einmal gesehen hatte: nichts als Trümmer und geborstenes Straßenpflaster. Er fragte sich, was die Kur getan hatten, damit hier keine Pflanzen mehr wuchsen; nur vertrocknet aussehendes Unkraut und hier und da ein verkrüppelter junger Baum ragten aus der nackten Erde. Er dachte darüber nach, wieso die Kur diese trostlose Zone geschaffen hatten. Schließlich wandte er sich an einen Mann aus Illinois, der auf den Zug
gesprungen war, als dieser die Hügel nördlich von Rockford verlassen hatte.
    »Das Ödland von Chicago?«, sagte der Mann und sah sich um, als sähe er es zum ersten Mal. »Keine Ahnung. Mein Bruder ist bei den Illinois-Patrouillen, und er sagt, es ist ein Niemandsland zwischen den Kur von Chicago und den Illinois Elf. Sie sind voneinander abhängig, aber es gab einen großen Kampf zwischen ihnen, als ich fünf oder sechs war. Das Ödland hält sie zumindest davon ab, sich zum Fressen außerhalb ihres Territoriums zu begeben. Und meine Schwägerin behauptet, es soll eine Flucht aus Chicago erschweren. Ich nehme an, es war einfacher, alles niederzubrennen, als eine achtzig oder hundert Kilometer lange Mauer zu bauen. Aber ich habe gehört, dass es ein paar Leuten trotzdem gelungen ist, bei Tageslicht zu fliehen. Wenn man es schafft, dem Sicherheitsdienst auszuweichen, und das Gelände bei Anbruch der Nacht hinter sich gebracht hat, kann man offenbar zu Fuß aus Chicago entkommen. Es heißt jedoch, dass die Flüchtlinge oft wieder zurückgerannt kommen; es ist im Süden gefährlicher als hier. Ich versuche seit Jahren, eine besser bezahlte Stelle in Chicago zu bekommen, aber ich habe

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