Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf

Titel: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
Vom Netzwerk:
zeige Ihnen die richtige Richtung.«
    »Danke«, sagte Valentine und meinte das ernst. Er reichte Oshima noch zwei Zigarren.
    »Keine Sorge, David. Sie kommen schon zurecht. Zumindest solange Ihnen die Zigarren nicht ausgehen.«
     
    Valentine ging die Straße entlang und schaute dabei immer wieder auf seinen Stadtplan. Selbst am Nachmittag waren hier mehr Leute unterwegs, als er in den am dichtest bevölkerten Regionen des Freien Territoriums gesehen hatte. Dennoch fühlte er sich seltsam allein. Die Stadt roch giftig: eine Mischung aus Teer und Müll. Abwassergestank drang aus den Rohren, und die Müllcontainer in den Gassen quollen über. Öffentliche Sauberkeit hatte für die Kur keine Priorität.
    »Heh, Junge, wie wär’s mit einer Fahrt?«, fragte ein Mann mit einem Strohhut vom Bock einer Kutsche, vor der ein geduldiges Pferd angeschirrt war. »Ich bringe Sie zum Zoo. Ich hab einen Freund an einem der Eingänge, der Sie zum halben Preis reinlässt. Ihre Kumpel in Wisconsin werden ihren Ohren nicht trauen, wenn Sie zurückkehren.«
    »Vielleicht später«, erwiderte Valentine.
    Es schien überall Katzen zu geben, besonders in den Trümmern auf den leeren Grundstücken. Hungrig aussehende Straßenköter suchten in den Gassen und Rinnsteinen nach Essbarem.
    Schon bald hatte Valentine die Clubs Flush vor sich. Bei Nacht hätte er sie schon von weitem sehen können; Scheinwerfer beleuchteten ein drei Meter hohes Wandgemälde
einer Hand, die vier Könige und einen Joker hielt. Erst als er sein Ziel so dicht vor Augen hatte, bemerkte Valentine, wie müde er war. Seine letzte Nacht im Bett war von Mollys Besuch unterbrochen worden, und seitdem war er ständig auf den Beinen gewesen. Er öffnete zwei Hemdknöpfe und schnupperte an seiner Brust. Mollys Rosenduft klebte immer noch an seiner Haut. Die Erinnerung gab ihm neue Kraft, während er über die gewaltige Aufgabe nachdachte, die ihm bevorstand. Wie hätte er sich je eine Stadt dieser Größe vorstellen können?
    Er erreichte die Bars, aber er sah zunächst keine Möglichkeit hineinzukommen. Er konnte auch nicht durch die dunklen Glasfenster blicken, um sich eine Vorstellung davon zu verschaffen, was ihn innen erwartete. In einer Mauernische stand eine Frau in einem dunklen, schmutzigen Kittel und rauchte eine Zigarette. »Der Eingang ist um die Ecke«, informierte sie ihn und wies mit dem Daumen über die Schulter. Sie machte einen langen Zug. »Ich arbeite dort, von drei bis elf. Viel Glück bei dem Versuch, an Wideload vorbeizukommen. Suchen Sie einen Job?«
    »Nein, nur ein bisschen Spaß. Danke.«
    »Heh«, sagte sie verschwörerisch und holte ein in braunes Papier eingewickeltes Päckchen unter ihrem Kittel hervor. »Sehen Sie sich das hier an. Porterhouse-Steak, fast ein Pfund schwer und direkt aus dem Gefrierschrank. Zwölf Dollar. Was halten Sie davon?«
    »Nein, ich hab genug Essen.«
    »Acht Dollar. Ein besseres Geschäft können Sie nicht machen. Sie können es an der Michigan Avenue für mindestens zwanzig Dollar verkaufen.«
    Valentine bog um die Ecke und sah den Eingang. Es war eine dekorierte Gasse mit einem Ziegelbogen, breit genug, um einen Wagen durchzulassen. Ein rot-schwarz gestrichenes Doppeltor mit den Öffnungszeiten der Clubs darauf
zeigte ihm, dass es noch vor sechs sein musste, denn die Torflügel waren geschlossen und verriegelt. Eine kleinere Tür befand sich im rechten Flügel, und Valentine klopfte.
    Im Türspalt tauchte ein Gesicht auf, das nicht zum Plaudern aufgelegt zu sein schien. »Was ist?«, fragte der Mann mit monotonem Bass.
    »Wideload? Ich will den Duke sprechen, wenn er da ist.«
    »Der Duke redet nicht mit Hinterwäldlern. Hau ab.«
    »Oh, ich habe doch tatsächlich meine gute Erziehung vergessen«, sagte Valentine und griff in seine Tasche. Nach einem weiteren Blick auf das fleischige Gesicht entschloss er sich, es mit dem Rest des Käses zu versuchen.
    »Das ist schon besser«, sagte der kräftige Mann, öffnete die Tür und packte das große Stück Käse mit einer Pranke, die an eine Gorillahand erinnerte.
    Valentine sah zu, wie Wideload den edlen Käse aus Wisconsin probierte. Beide Beine des Wolfs hätten in einen Hemdsärmel dieses Mannes gepasst, und er und Gonzales hätten seine Hose als Schlafsack benutzen können.
    »Nicht schlecht, Junge. Geh die Wendeltreppe hoch. Oben sind zwei Türen. Auf einer steht ›Büro‹. Nimm die andere.«
    Valentine nickte und betrat den Hof. Pflanzen sprossen dort durch einen

Weitere Kostenlose Bücher